Schameder. . „Ich glaube nicht, dass die sportliche Entwicklung besser wird, wenn man nur noch junge Trainer einsetzt. Erfahrung ist im Trainerberuf sehr wichtig.“ Dieses Zitat stammt von Trainer-Routinier Felix Magath und bringt den aktuellen Trend der Bundesliga, auf junge, hungrige Übungsleiter zu setzen, auf den Punkt.

„Ich glaube nicht, dass die sportliche Entwicklung besser wird, wenn man nur noch junge Trainer einsetzt. Erfahrung ist im Trainerberuf sehr wichtig.“ Dieses Zitat stammt von Trainer-Routinier Felix Magath und bringt den aktuellen Trend der Bundesliga, auf junge, hungrige Übungsleiter zu setzen, auf den Punkt.

Der SV Schameder schwimmt dahingehend voll auf der Trendwelle mit und verlängerte nun jüngst die Verträge von Trainer Kai Jimenez-Härtel (28) und Jan-Kevin Knebel (29), die im Sommer die Geschicke im Industriepark übernommen hatten. Gleichzeitig widerlegen die beiden Linienchefs der Rot-Weißen Magaths Aussagen, denn die Bilanz des Trainer-Tandems am Flugplatz ist beeindruckend: Aus 14 Spielen holten sie neun Siege und drei Unentschieden, was derzeit den dritten Tabellenrang in der Fußball-Kreisliga B2 bedeutet.

Endlich, so möchte man in Schameder sagen, hat es der SV geschafft aus dem grauen Mittelmaß der Liga zu entkommen. Dementsprechend zufrieden zeigt sich auch der Vorstand der Rothosen mit dem Abschneiden der Mannschaft und den Leistungen der beiden Trainer.

Bewusstes Risiko

„Wir sind absolut zufrieden mit der Arbeit der beiden und sind froh, mit dem Abstieg in diesem Jahr nichts zutun zu haben“, erklärte Hanjörg Dreisbach, Vorsitzender des SV. Zwar wäre man durch die Verpflichtung der beiden Trainer-Novizen ein Risiko eingegangen, doch hätte sich dieses bisher bezahlt gemacht. „Man muss nur auf die Tabelle schauen, um festzustellen, dass die Entscheidung ein Erfolg war.“

Bereits vor der Saison war klar, dass die Schamederaner, ob ihrer Trainerwahl, unter besonderer Beobachtung stehen würden. „Zu jung“, „zu unerfahren“, waren damals die Schlagwörter der Kritiker. Doch diese sind mittlerweile verstummt. Nach der besten Hinrunde seit sieben Jahren werden sogar Stimmen laut, der SV wäre zu höheren Aufgaben berufen, wenngleich Dreisbach die Euphorie bremst: „Der jetzige Erfolg war so schnell nicht zu erwarten. Dieses Projekt braucht Zeit“.

In das selbe Horn stößt auch Kai Jimenez Härtel, der die Entscheidung, beim SV zu verlängern, als „einfach“ beschrieb. „Wir machen in allen Bereichen Fortschritte und sind noch enger zusammengerückt. Das Trainer-Dasein macht unheimlich Spaß“, so der 28-Jährige, der in Schameder das erste Mal im Seniorenbereich als Übungsleiter fungiert. Die Zusammenarbeit mit seinem Pendant Knebel beschrieb er indes als „reibungslos“, obwohl man sich manchmal schon uneins sei, was Aufstellung und Training betreffe. Den ungewohnten Platz an der Seitenlinie hat Jimenez Härtel mittlerweile liebgewonnen, wenngleich auch er lernen musste, sich eigene Fehler einzugestehen. „Es gibt Spielsituationen, in denen ich falsch reagiert habe. Da denkt man sich schon: Das muss ich in der Rückrunde anders machen. Aber das sind Erfahrungswerte, die man machen muss.“

Die Aufstiegsträumereien verweist der Linienchef allerdings auch direkt ins Reich der Fabeln. „Wir sehen uns nicht als Kandidat dafür. Es läuft schon besser als gedacht, aber es waren auch viele enge Spiele dabei. Langfristig wollen wir uns aber schon oben festsetzen“, so Jimenez Härtel abschließend. Die Voraussetzungen dafür sind derweil schon geschaffen, da wohl der Großteil der Mannschaft im Sommer dem Verein die Treue hält.

So bleibt festzuhalten, dass Magath, bevor er sich zu solchen Aussagen hinreißen lässt, doch mal in Wittgenstein vorbeischauen sollte.