Erndtebrück. . Am Samstag um 15.30 Uhr geht’s los im Leimbachstadion mit dem Pokal-Hit Erndtebrück gegen Frankfurt
Für die Regionalliga-Kicker des TuS Erndtebrück rückt die große Stunde unaufhaltsam näher. Für Trainer Florian Schnorrenberg bedeutet das den Einstieg in die Feinabstimmung: „Ich schaue gerade das Video der beiden letzten Vorbereitungs-Spiele von Eintracht Frankfurt. Ich denke, das bringt noch ein paar Aufschlüsse.“
Eine noch so gewissenhafte Vorbereitung, das weiß aber auch der Trainer, kann am Samstag ganz schnell Makulatur sein. „So ein Spiel kann schnell entschieden sein, aber das wollen wir natürlich vermeiden. Wenn wir ein echtes Pokalspiel aus dieser Partie machen können, haben wir womöglich eine hauchdünne Chance.“
Ein frühes Tor vermeiden, das Eintracht-Spiel möglichst vom eigenen Tor fernhalten - das sind zwei Schlagwörter, die gewiss jeder Trainer der so genannten „Kleinen“ vor dem Duell gegen die „Großen“ an die erste Stelle der Kabinen-Ansprache stellt. In den Katakomben des Leimbachstadions wird der Brachbacher den Seinen Ähnliches mit auf den Weg geben. Er wird dies tun, ohne den ganz großen Druck aufzubauen. „Denn der“, so weiß der Coach, „kommt von ganz allein.“ Die große Kulisse, der große Gegner.
Und das ist die Eintracht von Trainer Niko Kovac für den Gastgeber aus der Fußball-Provinz ohne jeden Zweifel. Die herausragende vergangene Pokal-Saison mit dem Erreichen des Berliner Finales, das gegen den BVB mit 1:2 verloren wurde, die gut gespielte Bundesliga-Vorrunde. Da kommt auf jeden Fall eine ganz andere Hausnummer als der TuS vor zwei Jahren mit 0:5 chancenlos blieb gegen den damaligen Erstliga-Aufsteiger Darmstadt 98.
„Da ist der Respekt natürlich groß“, verrät Florian Schnorrenberg kein Geheimnis. Kein Geheimnis ist auch, dass der TuS den möglichst schnell ablegen muss. „Und wir wollen natürlich auch Fußball spielen“, will der TuS Ballstaffetten bieten, das Spielgerät laufen lassen. Dass die Erndtebrücker das können, haben sie bewiesen. „Gegen Wattenscheid besser als in Rhynern“, erinnert Schnorrenberg an die beiden Auftaktspiele der Regionalliga.
Und was bewegt die Eintracht? Klar, gegen einen Viertligisten wird ein Sieg erwartet. Möglichst nach 90 Minuten. „Wir sind spielerisch besser“, hat Niko Kovac, der Trainer, im Vorfeld gesagt. Da wird er recht haben. In Sachen Schnelligkeit, Robustheit und Kraft haben die Profis ihre Vorteile - ganz ohne Zweifel.
Da sollte auch das verletzungsbedingte Fehlen eines im vergangenen Spieljahr so groß auftrumpfenden Marco Fabián kein Stolperstein für die Frankfurter sein. Der Mexikaner leidet unter Problemen an der Lendenwirbelsäule, fehlt der Eintracht noch zwei Monate. Auch die Wechselgerüchte um den finnischen Nationaltorhüter Lukas Hradecki dürfte die Pokal-Planungen kaum beeinträchtigt haben. Dennoch: Man hat noch kein Pflichtspiel in der neuen Saison bestritten - und da ist es auch für einen Bundesligisten schwierig, den eigenen Stellenwert zu bestimmen. Man nimmt am Main zudem kaum an, dass der mexikanische Neuzugang Carlos Salcedo in Siegen auflaufen wird, der neue niederländische Verteidiger Jetro Willems brach zu Beginn der Woche das Training ab.
Personalien, die eine Mannschaft wie Eintracht Frankfurt kompensieren kann. Man ist der „Große“, der sich vom „Kleinen“ nicht ärgern lassen will.