Erndtebrück. . Viel Arbeit für den TuS Erndtebrück und seinen Fußball-Chef Dirk Beitzel vor dem DFB-Pokalduell gegen Eintracht Frankfurt.

Alles schon mal da gewesen. Routine aber wird die Angelegeneit „DFB-Pokal“ für den TuS Erndtebrück und seinen Abteilungsvorsitzenden Dirk Beitzel noch lange nicht. „Klar, wir haben schon 2015 eine tolle logistische Leistung auf die Beine gestellt, als wir gegen Darmstadt 98 zum ersten Mal eine erste Runde gespielt haben. Aber jetzt gegen Eintracht Frankfurt wird das Ganze wohl doch noch mal eine Nummer größer“, so Beitzel, der in der 54-setigen „Durchführungsbestimmungs-Fibel“ blättert, die druckfrisch vom DFB auf den Schreibtisch des Abteilungsleiters geflattert ist.

„Vier Seiten mehr, die es zu beachten gilt, vor zwei Jahren waren es nur 50“, lächelt der Wittgensteiner, der ausrechnet, wie viele Leute der TuS auf die Beine stellen muss, um den Anforderungen gerecht zu werden. Für einen vergleichsweise kleinen Club wie den TuS eine Mammutaufgabe, zumal niemand in der Abteilung in diesem Job professionell unterwegs ist.

Hilfe der Ortsvereine

„Eine Hand muss in die andere greifen“, erläutert Dirk Beitzel, was Dorfgemeinschaft ausmachen wird an diesem Spieltag, den der DFB auch gut drei Wochen nach der Pokal-Auslosung in Dortmund noch nicht definitiv festgelegt hat. Die Nachbarn im Ort, wie Schützenverein, Freiwillige Feuerwehr, der FC Benfe, Gesangsverein und weitere Freiwillige aus dem Gesamtverein werden die Fußballer benötigen, um die Flut an organisatorischem Aufwand, die ein Pokal-Highlight wie das gegen den Bundesligisten aus „Mainhatten“ mit sich bringt, zu stemmen.

Mit gut 200 Mitarbeitern rechnet Dirk Beitzel, um das „Unternehmen Eintracht Frankfurt“, das aller Voraussicht nach am Samstag, 12. August, über die Bühne gehen wird, ins richtige Fahrwasser zu lenken. „Dieser Termin wäre uns natürlich der liebste“, blickt Beitzel schon über das eigentliche Spiel hinaus. Denn es versteht sich von selbst, dass man in Erndtebrück auch schon an der Helferparty arbeitet, die man am liebsten am Samstagabend am Pulverwald - natürlich unabhängig vom Spielausgang - steigen lassen würde.

Kontakt aufgenommen hat man in der Zwischenzeit mit der Stadt Siegen. „Bislang haben wir die Freigabe für 10 000 Zuschauer“, so Beitzel, „ich denke aber, dass wir auch die Zulassung für die volle Kapazität erhalten.“ Das Leimbachstadion bietet rund 18 500 Besuchern Platz. Und die Anfragen, die auf die Mitarbeiter des Vereins bereits eingeprasselt sind, lassen auf großes Interesse schließen.

Mit der Eintracht steht man ebenfalls in regem Email-Verkehr. So hat der Bundesligist die Frage nach einer Hotel-Unterkunft gestellt, nach einem Catering am Spieltag und den Gegebenheiten im Stadion. Seit 2006, als die Frankfurter zum DFB-Pokalspiel gegen die Siegener Sportfreunde vor Ort waren, hat sich an den Gegebenheiten nichts verändert. Der neue Rasen dürfte dem Erstligisten, der seit gestern auch weiß, dass sein erstes Bundesligaspiel eine Woche nach dem Pokalauftritt in Freiburg über die Bühne geht, allerdings besonders behagen.

Ein Kontingent von 5000 Karten hat der Club schon mal geordert. „Die werden wir bestimmt los“, hieß es aus der Vereins-Zentrale. Die Gästekurve wäre damit schon mal voll.

Nichts übers Knie brechen

Noch aber sind die Tickets nicht gedruckt. Das Spieltags-Datum fehlt auf den Entwürfen. „Und vorher geht in Sachen Vorverkauf natürlich nichts“, so Beitzel. Wie sich alles um den TuS an den Ufern der Eder abspielt, so wird mit der Ticket-Erstellung eine Firma in Erndtebrück beauftragt. „Das versteht sich von selbst“, wird sich die Wittgensteiner Gemeinde in diesen und weiteren Aufgaben als autark erweisen. „Wenn der Termin feststeht, werden wir wohl eine Woche später mit dem Kartenverkauf beginnen“, will und kann Dirk Beitzel hier nichts übers Knie brechen.

Es herrscht Ruhe an der Eder, von Hektik keine Spur. Denn: Alles schon mal da gewesen