Rückershausen. . Das Areal des SC Rückershausen war voll mit Anhängern des alpinen Skisports, und doch flimmerte das spektakuläre Profi-Rennen auf der „Streif“ in Kitzbühel ohne jegliche Beachtung auf dem Skihütten-Fernseher. Kein Wunder – direkt vor der Tür gab es ja ebenfalls ein rasantes Skirennen. Die sonnenüberfluteten Skihütten-Terrasse bot Schnee so weit das Auge reicht, Weizenbier und „Hulapalu“ aus den Boxen. Nur die Berge sind bekanntlich nicht ganz so hoch wie die in den Alpen.

Das Areal des SC Rückershausen war voll mit Anhängern des alpinen Skisports, und doch flimmerte das spektakuläre Profi-Rennen auf der „Streif“ in Kitzbühel ohne jegliche Beachtung auf dem Skihütten-Fernseher. Kein Wunder – direkt vor der Tür gab es ja ebenfalls ein rasantes Skirennen. Die sonnenüberfluteten Skihütten-Terrasse bot Schnee so weit das Auge reicht, Weizenbier und „Hulapalu“ aus den Boxen. Nur die Berge sind bekanntlich nicht ganz so hoch wie die in den Alpen.

Auch sportlich waren es traumhafte Bedingungen für das erste alpine Rennen des Vereins seit fünf Jahren, bei dem Michael Klein vom SC Rückershausen und Isabelle Gütting vom SV Oberes Banfetal die besten Zeiten erzielten. Bei minus drei Grad blieb der Schnee auch trotz Sonneneinstrahlung hart, was für beinahe gleich bleibende Bedingungen an der Birkenhecke sorgte.

In 30,84 Sekunden fuhr Michael Klein die 420 Meter und 17 Tore vom Waldrand bis zum Auslauf der Skisprungschanze hinunter und war damit schnellster Mann des Tages, elf Hundertstel vor seinem Vereinskameraden Ricardo Schlabach und Markus Lohmann vom SC Ewersbach. Im ersten der beiden Rennen – jeweils mit einem Lauf – waren beide mit 31,50 Sekunden exakt zeitgleich.

Am Abend vorher die Ski gewachst

Was Schlabach und Klein eint, ist der spontane Entschluss zur Rennteilnahme. Während der 24-jährige Schlabach am Wochenende seine ersten Abfahrten in diesem Jahr machte, war Klein in den vergangenen Wochen zumindest mit seinen Kindern unterwegs. „Mein letztes Stangenrennen hatte ich aber sicher vor fast zehn Jahren“, so der 47-Jährige, der früher Kombinierer und Fußballer war. Eine gute Grundfitness und Geschick bei der Wachs-Wahl reichten dem Feudinger zur schnellsten Zeit unter 68 Startern.

Kein Wunder – eine echte Rennszene gibt es in Wittgenstein nach den mauen Wintern der vergangenen Jahre nicht mehr, zumindest bei den Erwachsenen. Warum auch spezifisch trainieren für etwas, was dann doch nicht stattfindet?

Dass aber das grundsätzliche Interesse riesig ist, zeigte der Ansturm, den der SC Rückershausen und der SV Oberes Banfetal seit Anfang diesen Jahres mit dem vielen Neuschnee erleben. „15 bis 20 neue Kinder“ nahm Rückershausens Alpin-Trainerin Anja Eckhardt allein in den vergangenen Wochen auf und beim SV Oberes Banfetal am „Hesselbacher Gletscher“ herrscht sowieso Hochbetrieb am Lift.

Während das alpine Training beim SC Rückershausen erst in den vergangenen beiden Jahren – auch durch den „Ersatzsport“ Inline-Slalom – wieder deutlich forciert wurde, ist der SVO dort seit Jahren in der Jugend sehr rege. Dementsprechend klar waren die Banfetaler unterhalb der U16 vorne. Nicht alle Inline-Fahrer steigen jedoch bei Schnee auf Ski um.

U16-Fahrerin Isabelle Gütting – im ersten der beiden Rennen des Tages noch von U14-Vereinskameradin Jana Lauber abgehängt – legte mit 31,98 Sekunden sogar die schnellste Frauen-Zeit vor und lag nur eine Sekunde hinter den besten Männern (siehe Ergebnisse links).

Skihütten-Kurve als Knackpunkt

Gefragt waren bei dem Riesenslalom-Rennen vor allem Fähigkeiten als Gleiter, weil die erste Hälfte der Strecke an der Birkenhecke nicht allzu steil ist – häufig halfen die Sportler noch bis zum zweiten Tor mit Stockeinsatz nach, ehe es in der Hocke galt, den Druck auf die Latten hochzuhalten. In früheren Jahren wurde von weiter oben mit etwas mehr Gefälle und Geschwindigkeit gestartet, doch davon sah der SC Rückershausen diesmal ab – für die Rennstrecke stehen die Bäume inzwischen zu dicht. Knackpunkt war die knifflige Kurve um die Skihütte – wer hier zu weit rausgetragen wurde oder den Schwung nicht mitnahm, dem drohten im Steilhang Zeitverluste.

Bei all der Begeisterung dürfte der SC Rückershausen sein Trainingsangebot hoch halten, bis der Schnee wieder weg ist. „Beim Stangentraining und der Kinderskischule ist viel los“, freut sich Anja Eckhardt, die von sieben weiteren Trainern unterstützt wird. Im Sommer wird es auf Asphalt weitergehen: „Im Schne ist es etwas anders. Wer im Sommer auf Rollen fährt, ist technisch besser.“