Langenei/Kickenbach. Seit 2007 trägt David Richter das Trikot des FC Langenei/Kickenbach. Am Saisonende ist für ihn Schluss. Was er als Nächstes plant.

Vereinstreue ist im Fußball eine Seltenheit geworden. Dass Spieler schnell den Klub wechseln, ist fast üblich. Umso ungewöhnlicher, wenn ein Kicker fast 500 Spiele für einen Verein absolviert hat. David Richter ist das gelungen. Seit 2007 spielt er beim FC Langenei/Kickenbach, seit 2009 in der ersten Mannschaft. Nun hat er seinen Abschied am Saisonende verkündet.

Es war der größte Erfolg und gleichzeitig seine größte Niederlage. Als der FC La/Ki am 1. Juni 2016 in Rahrbach gegen die SG Kleusheim/Elben im Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga spielte, verlor seine Mannschaft mit 0:1. Aber noch viel bitterer: David Richter musste bereits nach knapp 20 Minuten ausgewechselt werden. Nach einem Foulspiel hatte er sich verletzt und musste früh runter. „Das war schon sehr bitter für mich“, sagt David Richter heute. Aber es überwogen die positiven Erinnerungen.

Franz Vetter zieht A-Jugendlichen in den Seniorenbereich hoch

2009 zog Trainer Franz Vetter David Richter im A-Jugendalter in die erste Mannschaft hoch. „Wir steckten damals im Abstiegskampf, das war direkt eine Feuertaufe für mich“, weiß der 33-Jährige, der inzwischen in Elspe wohnt. Mit einem Sieg in Hillmicke gelang damals der Klassenerhalt. „Ich habe unter Franz früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Dass er mir das in jungen Jahren zugetraut hat, fand ich super. Es hat mir sehr geholfen“, bedankt sich Richter. Früh, mit 20 Jahren, wurde er dann auch zum Kapitän ernannt. „Das war unter Thomas Stemmer und Sascha Schulz, die mir das zugetraut haben“, sagt Richter.

Es folgten viele Jahre, in denen er auf dem Platz als Leistungsträger voranging. Sein bestes Jahr hatte er Mittelfeldspieler 2014/15 als er mit 17 Toren seinen persönlichen Rekord erzielte. Ähnlich kalt wie sein Sprung in den Seniorenbereich war dann der Schritt auf die Trainerbank. „2019 hatte ich dem Vorstand gesagt, dass ich gerne mal Trainer sein würde. Damals dachte ich, dass das so in zwei, drei Jahren mal ein Thema werden könnte“, erinnert sich David Richter. Doch es kam ganz anders. Im Sommer des Jahres verließ der damalige Trainer Medini Üzer plötzlich den Verein. Mit ihm gingen auch acht Spieler weg. „Da habe ich das Traineramt übernommen“, ging alles schneller als gedacht. Der Klassenerhalt gelang und wäre auch ohne den vorzeitigen Abbruch durch die Corona-Pandemie wohl gelungen. Mit Benedikt Kürpick kam dann noch ein weiterer Trainer hinzu, mit dem sich David Richter die Aufgaben teilte. „Das funktioniert mit Bene super. Er hat von Außen einfach einen anderen Blick auf das Geschehen als ich, wenn ich spiele. Das Zusammenspiel klappt sehr gut“, erklärt Richter.

David Richter will noch ein paar Jahre kicken

Jetzt hat er seinen Abschied am Saisonende verkündet. „Ich kann noch ein paar Jahre spielen und möchte jetzt einfach nochmal was Neues ausprobieren“, begründet er die Entscheidung. In welche Richtung es gehen soll? Da ist der 33-Jährige für alles offen. „Ob als Trainer oder nur als Spieler, das ist egal. Ich hätte nichts dagegen, nochmal zwei Jahre nur zu kicken und Spaß zu haben“, betont David Richter. Anfragen gab es in den Jahren immer mal wieder. Auch jetzt, wo sich der Abschied angekündigt hat. Eine Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen. Fest steht aber eins: „Ich werde bis zum Saisonende alles dafür geben, dass wir in jedem Spiel drei Punkte holen“, verspricht Richter, der bislang 106 Tore in seiner Zeit im Käfig erzielte.

„Es hat auch nichts mit dem Verein oder der Mannschaft zu tun. Die ist absolut top. Ich möchte nur den jungen Spielern auch die Möglichkeit geben, Verantwortung zu übernehmen und in eine wichtige Rolle hineinzuwachsen, so wie mir damals die Gelegenheit gegeben wurde“, begründet Richter seine Entscheidung.

Lange her: 2008 spielt David Richter (2. von links) gemeinsam mit seinem La/Ki-Mannschaftskameraden Alexander Schauerte (links) und den Lennestädtern Rouven Schulte (2. von rechts) und Florian Friedrichs (rechts) in einer Auswahlmannschaft gegen Borussia Dortmund.
Lange her: 2008 spielt David Richter (2. von links) gemeinsam mit seinem La/Ki-Mannschaftskameraden Alexander Schauerte (links) und den Lennestädtern Rouven Schulte (2. von rechts) und Florian Friedrichs (rechts) in einer Auswahlmannschaft gegen Borussia Dortmund. © WP | Cordes, Tim

Neben den Spielen für den FC La/Ki ist ihm auch noch ein anderes Spiel besonders im Gedächtnis geblieben. „Als A-Jugendlicher durfte ich in Cobbenrode für eine Auswahlmannschaft spielen und gegen Borussia Dortmund antreten. Das waren auch tolle Spiele“, sagt der BVB-Fan. Damals spielte er unter anderem mit dem Lennestädter Torjäger Florian Friedrichs zusammen in dieser Auswahlmannschaft.