Fretter. Eine irre Szene sahen die über 200 Zuschauer am Ende des Bezirksligaspiels zwischen der SG Serkenrode/Fretter und dem TV Fredeburg.

Freistoß gab es für die Gastgeber. Und als sich Spielertrainer Phillip Hennes den Ball in zentraler Position ein paar Meter vor dem Sechzehner zurecht legte, war die Hoffnung auf den 3:2-Siegtreffer beträchtlich, ist Hennes doch ein Meister seines Fachs in dieser Disziplin. Außerdem hatte er in dieser Partie schon zwei Mal getroffen.

Und tatsächlich wurde ein herrlicher Freistoß draus, der allerdings an den Innenpfosten klatschte. Im Durcheinander des Kampfs um den Abpraller im Fünfer war Tobias Kleppel, der andere Spielertrainer der SG Serkenrode/Fretter, am schnellsten und drosch den Ball – nein, nicht ins Netz, sondern an die Unterkante der Latte. Die gut 200 Zuschauer am Giebelscheid fassten es nicht. Phillip Hennes: „Da fehlte das Quentchen Glück.“

So nah war die SG Serkenrode/Fretter dem Sieg. Dennoch ist das 2:2 am Ende nicht unverdient. Die frühe 2:0-Führung durch zwei Tore von Phillip Hennes in der 5. und 19. Minute waren ein Auftakt nach Maß, das erste Tor hatte Felix Schmidt-Holthöfer super aufgelegt, das zweite Peter Bauerdick nicht minder mustergültig. Der Zwischenstand schürte die Hoffnung, den Dreier alsbald unter Dach und Fach zu bringen, doch da spielte der TV Fredeburg nicht mit. Der traute sich immer mehr zu, freilich auch ermuntert durch zum Teil böse Aussetzer und Stellungsfehler in der SG-Abwehr.

Das Fredeburger Tor wäre auch eher möglich gewesen, immerhin brachten die Hochsauerländer es noch vor der Pause durch Andre Siepe (32.) zustande. Kurz nach dem Seitenwechsel glichen die Gäste dann durch Jamo Lobe aus, nicht unverdient, denn die Kräfteverhältnisse wurden nun ausgeglichener, die Gastgeber hatten in der 77. Minute noch die große Chance, als Peter Bauerdick die Kugel scharf und flach hereingab, Tobias’ Kleppel sie haarscharf am langen Pfosten vorbei abfälschte.

Phillip Hennes redete nachher nicht drumherum: „Wir sind selbst schuld, machen zu viele Fehler. Aber wenn wir mit allen Leuten in deren Hälfte stehen, kann es sein, dass Fehler passieren. Und wenn du dann die Tore vorne nicht machst und Kontersituationen zulässt, dann geht’s am Ende noch 2:2 aus. Da mussten wir cleverer sein.“

Dennoch übernachtete die Serkenrode/Fretter – dank des Torverhältnisses – auf Platz eins und kann auf die bisherige Saison mit nur einer Niederlage in zehn Spielern stolz sein. Phillip Hennes sah es gemischt: „Klar ist es schön, als Tabellenführer ins Wochenende zu starten, logisch. Aber ich will natürlich einen Sieg haben.“