Obersetzen. Verrücktes Spiel im Fußball-Westfalenpokal. Der FC Altenhof hätte klar führen können, fing sich stattdessen in der Nachspielzeit das 1:1.
Das Mittwochslotto gewann der FC Altenhof. Im Elfmeterschießen setzte sich der Fußball-Landesligist im Duell zweier Aufsteiger beim Neu-Bezirksligisten SV Setzen mit 5:4 (1:1, 1:0) durch und trifft nun in der 2. Runde auf den Sieger der Partie FSV Gerlingen gegen Concordia Wiemelhausen. Es könnte also zum Wendschen Derby kommen, falls sich die Gerlinger am Sonntag durchsetzen sollten gegen den Oberligisten aus Bochum.
Aber es hing am seidenen Faden. Unnötigerweise, denn die Altenhofer, die derart dezimiert waren, dass sich Trainer Mike Brado mit seinen 37 Jahren in den Schlussminuten noch selbst einwechselte, vergaben schon in der ersten Halbzeit eine Fülle von Chancen und mussten am Ende nicht nur zittern, sondern in der Nachspielzeit dann doch das 1:1 hinnehmen. Anis Soltani drosch einen Freistoß mit Urgewalt, aber auch feiner Schusstechnik, aus gut 20 Metern ins Netz. Die ohnehin stimmungsvolle Kulisse von 250 Zuschauern explodierte nun richtig, alles, was rot trug, rannte in die Jubeltraube am Mittelkreis.
Altenhofer Chancen hin oder her: Die erste und ziemlich dicke Möglichkeit aber hatte der Gastgeber bereits in der ersten Minute, doch Kemal Sabanaj vergab.
Aus dem ganzen Paket von nachfolgenden Torchancen entsprang nur ein Treffer. Lennart Becks war in der 24. Minute der Glückliche und Erfolgreiche auf Seiten der Gäste vom Winterhagen. Fortan schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann der FC Altenhof noch weiter davonziehen würde. Doch Setzen holte sich seine Anteile und brachte seinen Anhang zum Haareraufen, als Anis Soltani in der 37. Minute allein vor FCA-Keeper Andre Stahl alles hätte tun können, lupfen, schießen, schlenzen – aber nicht ein Schüsschen zustande bringen, das dem Altenhofer Torwart als Rückgabe daherkam.
Am Ende wurde aus diesem Westfalenpokal-Spiel doch noch was, bekamen die Fans noch beste Unterhaltung. Der Fußball-Landesligist wackelte bedenklich und musste ins Elfmeterschießen. Vier Altenhofer verwandelten, Ödzemir Alperen traf den Pfosten. Für Setzen jagte Patrick Schmidt den Ball übers Tor, den von Jannik Schulze parierte FCA-Torwart Andre Stahl mit dem Fuß. Jetzt war die Jubeltraube grün.
Mike Brado hakte das Ergebnis schnell, ab und auch die vielen vergebenen Chancen. Nur soviel: „Ich glaube, wenn es nach 75 Minuten 4:0 oder 5:0 steht, dann geht das absolut in Ordnung.“ Dass es nach hinten heraus noch eng wurde, führte er auch auf den dezimierten Kader zurück. „Da hat man eben weniger zum Nachlegen. Man hat gemerkt, dass da die Luft raus war. Ansonsten aber bin ich maximal zufrieden.“
Setzens Trainer Maik Wolf hatte sehr wohl das Altenhofer Chancenübergewicht registriert, merkte aber auch an: „die ganz großen haben wir ja wohl ausgelassen. Wenn wir 1:0 in Führung gehen, dann läuft es vielleicht anders. Wenn man gewinnen will, darf man Elfmeter nicht so schießen, wie wir sie geschossen haben. Dabei hatten wir noch den Vorteil, dass die Altenhofer den ersten verschossen haben.“