Finnentrop. Der Backhaus Sportpark wurde zum Backofen. Dieses kleine Wortspiel mag erlaubt sein, deutet es doch eines an.
Nämlich, bei welcher Hitze auf dem Gelände des FC Finnentrop die Fußball-Gemeindemeisterschaft ausgetragen wurde.
Als Sieger entstieg die SG Serkenrode/Fretter dem Ofen. Der Favorit, weil klassenhöchste Teilnehmer, setzte sich im Endspiel mit 4:3 im Elfmeterschießen gegen den A-Kreisligisten SG Finnentrop/Bamenohl II durch. Marvin Spreemann hielt zwei Elfmeter, was schon eine Leistung ist. Aber er wurde noch übertroffen von Christopher Baltes im Tor des SV Heggen. Der parierte drei Bälle, verschoss dann seinen Elfer allerdings. Übrigens: Der Mann ist Feldspieler und musste beim Turnier zwischen die Pfosten, weil die etatmäßigen Keeper urlaubs- und verletzungsbedingt ausfielen. Heggen wurde Dritter vor RW Ostentrop/Schönholthausen.
„Wir hatten uns vorgenommen, das Turnier zu gewinnen. Klar war es hinten raus nochmal eng, aber alles in allem haben wir wenig zugelassen. Das Wichtigste war: Keine Verletzten,“ sagte Tobias Kleppel, mit Phillip Hennes Trainer des Bezirksligisten, „und Körner haben wir uns geholt.“ Und zwei Sonderpreise ebenfalls. So wurde Adrian Berkowitz mit vier Treffern Torschützenkönig und außerdem zum besten Spieler gewählt, bester Torwart war Patrick Bettendorf von RW Ostentrop/Schönholthausen. Für die SG Serkenrode/Fretter geht es bereits am Dienstag beim Polygon Cup in Drolshagen weiter.
Für Simon Machula, Trainer der SG Finnentrop/Bamenohl II, war Platz zwei okay. Zum vierten Mal nimmt die Mannschaft an diesem Turnier teil, zum vierten Mal steht sie im Finale. Zwei Mal gewann sie. „Das zeigt, dass wir mit der Zweiten in der Gemeinde mithalten können und zu Recht hier teilnehmen,“ verwies er auf eine Top-Bilanz. 2024 hatte der Bezirksligist Serkenrode/Fretter in zwei Spielen seine Elf nicht besiegen können, in der Vorrunde schlug sie SG-Reserve den klassenhöheren Rivalen gar mit 2:1.
Machula hat den gesamten Kader eingesetzt. Ihm macht der neue Trainerjob Spaß. „Ich hatte ja damals meine B-Lizenz gemacht, um eigentlich auch da zu arbeiten, aber es ist auf kuriose Wege dazu gekommen, dass ich dann Sportlicher Leiter wurde,“ erinnerte er sich.“ Was ist in der Kreisliga A drin? Mit Pierre und Pascal Bönnighaus, mit Thomas Hellweg und Felix Schürmann muss der Vorjahres-Sechste den Fortgang wichtiger Spieler kompensieren. Angesichts des neu gestalteten Kaders sei er froh, dass Michael Hennes als Konstante dabei ist, allerdings leidet der noch unter einem Kreuzbandriss.
„Vier Teilnahmen, vier Mal im Endspiel. Das zeigt, dass wir mit der Zweiten in der Gemeinde mithalten können.“
Gesprächsthema war hier und da auch der Turniermodus. Alex Mester: „Der ist für mich in der Vorbereitung nicht akzeptabel, wenn man sieht, das Bamenohl am Mittwoch für ein Spiel hier hochkommt und wir Donnerstag. Da geht ein kompletter Trainingstag verloren.“ Er sei für zwei Dreiergruppen mit Spielen über 2x30 Minuten. „Da hat jeder eine gute Einheit.“
Man müsse diesen Modus „immer wieder mal neu bewerten im Arbeitskreis der Arbeitsgemeinschaft der Fußballvereine“, sagte Engelbert Schulte, Vorsitzender des Ausrichters FC Finnentrop, „das sehe ich völlig ergebnisoffen. Wenn jemand einen Königsweg hat, dann kann man gerne darüber sprechen.“
Mit dem Turnier selbst war Engelbert Schulte zufrieden und bedankte sich nochmals bei allen Helfern und bei der Sparkasse „Mitten im Sauerland, die das Turnier seit 40 Jahren sponsert. Mit dem wirtschaftlichen Erfolg auch, wenngleich der Schlussspieltag unter den Erwartungen geblieben sei. „Dafür gibt es Gründe. Das zu gute Wetter, aber auch das Testspiel der SG Finnentrop/Bamenohl.“ Der Oberligist hatte um 15 Uhr den FC Lennestadt zu Gast, was einige Turnier-Zuschauer zum „Stellungsweechsel“ animierte.