Wenden. Er hat es geschafft! Thorsten Voß, an ALS erkrankt, hatte zum Spendenlauf 5.0 aufgerufen und ihn mit einer großen Willensleistung selbst eröffnet.
Unter dem Beifall und der maximalen Anfeuerung der vielen Zuschauer bewältigte Thorsten Voß die 400 Meter und eröffnete damit den 5.0 Spendenlauf im Schulzentrum Wenden. Es wurde ein schöner und hoch emotionaler Sporttag. So etwas hat es in der Gemeinde Wenden und in ganz Südwestfalen noch nie gegeben.
Thorsten Voß, an ALS erkrankt, hatte zu diesem Spendenlauf zu Gunsten der Initiative „Sternenlicht“ aufgerufen und ihn am Samstagmorgen im Trikot des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg eröffnet: „Für mich war es eine große Aufgabe und Motivation, eine solche Großveranstaltung gemeinsam mit dem FC Möllmicke zu stemmen“, sagte er. Schon mit großem Beifall als Unterstützung ging der Hillmicker die 400 Meter Herausforderung mit seinem Rollator an. „Wenn man im Ziel ankommt, dann fällt die gesamte Last von einem ab“, erzählte Thorsten Voß völlig geschafft unserer Zeitung und war zu Recht stolz: „Mit viel Power, Energie, Konzentration und einer unglaublichen Willensleistung habe ich es gepackt.“
Und immer mit musikalischer Unterstützung der Kapelle „Sympatica Sauerland“. Sie spielten immer nach 100 Meter mit einem flotten Marsch auf und sorgten für eine zusätzliche zweite Luft. Die Blasmusik war und ist die Welt von Thorsten Voß.
Es waren viele Läufer aus dem heimischen Kreis ins Schulzentrum gekommen, auch auch aus dem benachbarten Siegerland war man angereist. Ob Alt oder Jung, ob mit Rollator, Gehhilfen oder Rollstuhl alle waren gekommen und hochmotiviert. An einem Tag wie gemalt, denn auch der Wettergott hatte seinen Beitrag geleistet.
So ist das Wendener Land. Wenn es wichtige Veranstaltungen gibt, wird angepackt. Dass die Sportvereine dort ein großes Herz haben, zeigt dieser Sternenlicht-Spendenlauf eindrucksvoll. „Thorsten Voß, der an dieser unheilbaren Krankheit leidet, ist auf uns zu gekommen und hat nachgefragt, ob wir als Verein ein solches Vorhaben unterstützen können. Von unserem Klub gab es eine sofortige Zusage“, sagte Daniel Henne, der 1. Vorsitzende des FC Möllmicke, schon im Vorfeld.
Beim FC Möllmicke hatte man für dieses Event groß aufgefahren. Es waren zwischen 30 bis 35 ehrenamtliche Helfer im Einsatz und griffen ins große Rad, damit alles rund lief. Auch mit der Bewirtung waren alle bestens versorgt. So ließen es sich die Altliga-Fußballer des FC Möllmicke nicht nehmen vor der Mannschaftsfahrt im Schulzentrum vorbei zu schauen. Bei einem Möllmicker Frühstück (heiße Fleischwurst und ein Stuppi) gaben sie noch eine Spende ab.
Peter Niklas, Vorsitzender des Gemeindesportverbandes Wenden, war auch vor Ort, um diesen außergewöhnlichen Spendenlauf mit einem Flachgeschenk zu unterstützen. „Der Gemeindesportverband Wenden weiß die Initiative des FC Möllmicke sehr zu schätzen.“ Auch Bernd Clemens, Bürgermeister der Gemeinde, ließ es sich nicht nehmen, seine Mitarbeiter beim Spendenlauf maximal zu unterstützen. Von diesem Event war er total begeistert: „Man findet keine Worte. Einfach großartig, wie Thorsten immer neue Aktivitäten erfindet und auch umsetzen kann. Es zeichnet aber auch die Vereine in der Gemeinde Wenden und Umgebung aus, dass angepackt wird. Es liegt aber auch an der Struktur der Dörfer, sich für gemeinsame Aktivitäten zu begeistern und zu motivieren, das hat sich auch heute beim Spendenlauf von Thorsten Voß deutlich gezeigt“.
Für Jörg Heiner von der SG Wenden war es klar seine Visitenkarte vor dem Hohe-Bracht-Berglauf in Bilstein seine Runden zu drehen und brachte es im Anschluss auf den Punkt: „Es war für mich eine Herzensangelegenheit, für Thorsten ein paar Runden zu drehen und diese Initiative laufend zu unterstützen. Eine unglaubliche Leistung von Thorsten, die Runde zu bewältigen. Das war Motivation pur und macht auch demütig.“
Eine ganz besondere Note gab es am Wendener Schulzentrum auch noch. Das Senioren-Zentrum der Diakonie Obere Hengsbach war aus dem südlichen Siegerland gekommen um den Spendenlauf von Thorsten Voß zu unterstützen. Anne Lizinka, die Sozialarbeiterin des Hauses: „ Wir haben durch die Nichte einer Mitarbeiterin von diesem Event erfahren und deshalb war es klar, dass wir uns auch aktiv beteiligen und einige Runden drehen werden. Die Spende wird von der Schlossapotheke Siegen einem unserer Partner kommen. Es ist auch eine willkommene Abwechselung für Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen.“