Serkenrode/Fretter. Nach sieben Jahren ist für Christian Günther bei der SG Serkenrode/Fretter Schluss. Warum es für ihn der beste Zeitpunkt ist, zu gehen.
Beim Fußball-BezirksligistenSG Serkenrode/Fretter geht im Sommer eine Ära zu Ende. Nach sieben erfolgreichen Jahren hört Christian Günther auf. Der Spielertrainer wechselt dann zum B-KreisligistenFC Kirchhundem. Wir sprachen mit dem Coach.
Am Saisonende endet nach sieben Jahren Ihre Trainertätigkeit der SG Serkenrode/Fretter. Ganz direkt gefragt: Warum?
Christian Günther: Irgendwann ist die Zeit abgelaufen. Und ich denke, nach sieben erfolgreichen und sehr schönen Jahren wird es Zeit, dass die Jungs mal wieder was Neues kennenlernen.
Was waren die Höhepunkte Ihrer sieben Jahre bei der SG Serkenrode/Fretter?
Das war auf jeden Fall der Aufstieg im ersten Jahr in die Bezirksliga in der Saison 2016/17, weil damit nicht viele gerechnet hatten. Dazu ist es am letzten Spieltag zuhause passiert. Das war schon schön, aber auch das Abschneiden in der Bezirksliga ist jedes Jahr ein Erfolg für uns.
Wann und warum haben Sie den Entschluss getroffen, die SG Serkenrode/Fretter zu verlassen?
Der Entschluss ist letztes Jahr vor Weihnachten im Familienurlaub gefallen. Wie bereits gesagt, sieben Jahre Spielertrainer bei einem Verein – besser gesagt bei einer Mannschaft von zwei verschiedenen Vereinen – zu sein, ist eine lange Zeit. Daher bedanke ich mich auch bei beiden Vereinen SV Serkenrode und SV Fretter für das Vertrauen und natürlich bei den Jungs.
Warum geht es nun zwei Ligen tiefer zum FC Kirchhundem?
Ob es jetzt eine oder zwei Ligen runter geht, darum ging es mir nicht. Ich hatte in den letzten Jahren öfters mal Kontakt mit dem FC Kirchhundem. Die Gespräche waren positiv. Marco Holterhoff und ich können da zusammen was aufbauen. Außerdem ist die Kreisliga B auch reizvoll und interessant. Ich freue mich auf die Duelle mit meinem ehemaligen Mannschaftskameraden Moritz Thöne, der ja Spielertrainer beim SV Brachthausen/Wirme wird.
Was sind Ihre Ziele mit dem FC Kirchhundem?
Wir wollen in dem Verein etwas zusammen bewirken. Wir möchten attraktiven Offensivfußball spielen und oben mitspielen.
Wie ist Ihre Aufgabenteilung mit Marco Holterhoff? Wer hat letztlich das Sagen?
Wir sind gleichberechtigte Trainer und wir werden die Entscheidungen zusammen fällen.
Sie haben schon eine bewegte Karriere hinter sich. Sie spielten bei den Top-Klubs im Kreis Olpe, SG Finnentrop/Bamenohl und FC Lennestadt. Wie sehr verfolgen Sie die die Entwicklung der beiden Vereine?
Man schaut sonntags nach, wie die Vereine gespielt haben. Man kennt sich ja noch. Die Entwicklung von beiden Mannschaften - gerade in dieser Saison - ist hervorragend.
Haben Sie sie insgeheim schon einmal gedacht: Verdammt, bei den vielen Aufstiegen hätte ich auch in der Ober- und Westfalenliga mit dabei sein können?
Ja klar. Westfalenliga hätte ich wahrscheinlich gepackt, wenn ich damals die Probleme mit dem Kreuzband nicht gehabt hätte. Aber Oberliga wäre dann wohl doch eine Nummer zu hoch gewesen.
Am vergangenen Sonntag haben Sie das erste Spiel des Jahres 2023 gewonnen. Wie groß war die Erleichterung und die Freude über den 3:1-Sieg in Bödefeld?
Erleichterung? Weiß ich nicht. Wir stehen ja so schlecht nicht da. Aber die Freude war schon riesig, weil jeder auf dem Platz wusste, was wir mit der ersatzgeschwächten Mannschaft geschafft haben. Die Jungs haben alles rausgehauen. Dafür noch mal ein Riesen-Kompliment.
Sie persönlich hatten noch ein ganz persönliches Highlight. Ein Tor nach nur wenigen Sekunden. Erzählen Sie, was da passiert ist.
Ja, kurz erzählt. Wir hatten Anstoß. Adrian Berkowitz legt mir den Ball zurück und ich habe es einfach mal probiert aus 60 Metern. Die Idee kam natürlich von Adrian (lacht). Das war wohl mein schnellstes Tor in meiner Karriere.
Am kommenden Sonntag geht es in Fretter gegen Vizemeister BC Eslohe mit ihrem Ex-Coach Jürgen Winkel, mit dem Sie 2016 in die Westfalenliga aufgestiegen sind. Freuen Sie sich auf das Wiedersehen?
Jürgen ist ein Kumpel-Typ. Er kommt mit allen Jungs super zurecht und hat immer super Arbeit geleistet. Besonders beeindruckt mich seine Gelassenheit. Wir haben uns ja die letzten Jahre auch gegenübergestanden. Aber es sind immer schöne Duelle.
Gastgeschenke gibt es für Ihren Ex-Trainer aber keine…
Mit einem oder zwei Bier nach dem Spiel sollte er sich zufriedengeben.
Neben Jürgen Winkel beim FC Lennestadt hatten Sie weitere sehr gute und erfolgreiche Trainer. Bei Finnentrop/Bamenohl waren da das Duo Ralf Sonnenberg und Jens Selter, dann Benedikt Gabriel und Matthias Kremer. Welcher Trainer hat Sie in Ihrer Karriere besonders geprägt?
Jeder ein Stückchen in seiner Art. Ich möchte keinen hervorheben.
Ein Tipp für das Spiel am Sonntag?
3:2-Heimsieg.