Finnentrop/Bamenohl. Nach dem 0:0 gegen den FC Gütersloh ballte Ralf Behle, Trainer des Fußball-Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl, die Faust.

Er jubelte über den verdienten Punktgewinn gegen einen der Aufstiegsfavoriten. Behle freute sich vor allem, dass der „überragende Fight“ seiner Mannschaft gegen das Spitzenteam aus Ostwestfalen belohnt wurde. In den ersten 20 Minuten konnte sich der heimische Fußball-Oberligist aber bei seinem Torhüter Ingmar Klose bedanken, dass Gütersloh nicht in Führung ging. „Überragend, wie er den Kopfball gehalten hat“, zollte auch Gästecoach Julian Hesse dem SG-Keeper ein dickes Lob. Wenige Minuten zuvor hatte Klose schon gegen Tim Manstein den Rückstand verhindert. Ausgerechnet Vater Klose, der sich selbst als „größten Fan“ seines Sohnes bezeichnet, bekam die Glanzparaden nicht mit, weil er Verspätung hatte.

Ingmar Kloses Paraden

Vor allem der spielstarke Nick Flock und Angreifer Eric Yahkem stellten die Abwehr der Platzherren, bei denen Neuzugang Max Humberg wieder in der Startelf stand, vor Probleme. Der körperlich robuste Yahkem hielt die Bälle fest und lauerte auf Konter. Der erste Schuss auf das Tor der Gäste durch Moritz Thöne nach einer halben Stunde bereitete dem Gütersloher Schlussmann Jarno Peters keine Probleme. Zuvor musste sein Gegenüber Ingmar Klose gegen Nico Bating Kopf und Kragen riskieren.

Angetrieben von Kapitän Moritz Kümhof und „Abfangjäger“ Moritz Thöne hielt Finnentrop/Bamenohl dagegen. Vorne jagte Corchero Camprobin als erster Abwehrspieler seiner Elf fast jedem Ball hinterher, blieb im Angriff aber weitgehend auf sich alleine gestellt. Schon Minuten bevor Schiedsrichter Leonidas Exuzidis zur zweiten Halbzeit anpfiff, standen die Spieler der SG Finnentrop/Bamenohl auf dem Kunstrasenplatz. Die Schützlinge von Ralf Behle hatten sich offensichtlich einiges vorgenommen. Aber erst einmal musste Moritz Stange, der nach Gelbsperre zurückgekehrt war, vor dem einschussbereiten Yahkem retten.

Überragende Pressingsituationen

„Spielt nach vorne“, rief Trainer Behle aus seiner Coachingzone. Und das beherzigten seine Schützlinge mit zunehmender Spieldauer. In der 67. Minute fasste sich der Ex-Attendorner Jerome König ein Herz, schoss aber knapp am Tor vorbei. Zuvor hatte Thöne den Ball erobert. Kurz vor Schluss wurde der Schuss von Hasan Dogrusöz, der im Strafraum ins Dribbling gegangen war, abgeblockt. „Schade, dass diese beiden überragenden Pressingsituationen nicht belohnt worden sind“, sagte Trainer Ralf Behle nach dem Schlusspfiff.

Aber fast wäre der Schuss wieder nach hinten losgegangen. In der Nachspielzeit stockten Behle und den SG-Anhängern unter den 300 Zuschauern der Atem. Nach einem weiten Ball in die Spielhälfte der Gastgeber eroberte Eric Yahkem den Ball, spielte Torhüter Klose aus und wollte ins leere Tor einschieben. Aber Max Humberg hatte den Braten gerochen, rettete zur Ecke und am Ende seinem Team den Punkt. „Wir waren heute nicht gut genug für drei Punkte und haben in vielen Situationen zu unsauber gespielt“, blickte Gästetrainer Julian Hesse auf die 92 Minuten in der H&R-Arena zurück.

Sein Kollege Ralf Behle freute sich zurecht, gegen einen Gegner „mit einer solchen individuellen Klasse“ mitgehalten und verdient ein Unentschieden geholt zu haben.