Kreis Olpe. Die Neugierde auf Neulinge fehlt, weil es keinen Auf- und Abstieg gab im heimischen Fußball. Doch nicht alles blieb beim Alten.
Denn da sind ja noch die Spielerwechsel, die den Reiz eines Saisonstarts heben. Wir haben die zehn interessantesten aufgelistet.
1 Der Wechsel, der in diesem Sommer das größte Aufsehen erregt hat, ist ein unvollendeter. Die Rede ist von Jannik Schneider. Der hatte zuletzt beim Oberligisten Kaan-Marienborn gespielt, zuvor bei Bayer Leverkusen in der Jugend-Bundesliga und in der 3. Liga. Bezirksligist FC Altenhof meldete ihn als Neuzugang. Der Haken: Kaan hatte dem 26-Jährigen, zumindest bis Donnerstag Nachmittag, die Freigabe noch nicht erteilt, plant aber andererseits wohl nicht mehr mit ihm.
2 Ganz frisch ist ein Wechsel, der erst am Donnerstag Mittag wie eine Bombe einschlug: Der vom Ex-Finentrop/Bamenohler Mike Schrage zum Fußball-Landesligisten SC Drolshagen (Extrabericht).
3 Wie Mike Schrage wechselt auch Christian Bölker von einem Oberligisten zu einem Landesligisten. Vom RSV Meinerzhagen zum SV 04 Attendorn. Bölker hat sogar schon in der Regionalliga gespielt, nicht für Meinerzhagen, sondern für Kaan-Marienborn. Den Attendornern ist mit der Verpflichtung des Heggeners ein echter Coup gelungen.
4 Im Kreis Olpe ist er eher ein unbeschriebenes Blatt. Aber seine fußballerische Vita weist den Ottfinger Neuzugang Michael May als Hochkaräter aus. Der spielte bereits Regionalliga und Oberliga, beide Ligen allerdings jenseits unserer Kreisgrenzen, nämlich beim 1. FC Kaan-Marienborn und den Sportfreunden Siegen. Zuletzt schoss May beim hessischen Verbandsligisten SSV Langenaubach in 90 Spielen 31 Tore und bereitete 31 vor.
5 Den SV 04 Attendorn verlassen hat Jerome König (24). Der robuste und torgefährliche Mittelfeldspieler nimmt bei der SG Finnentrop/Bamenohl die Herausforderung Oberliga an. König zählte in der Hansestadt zu den Leistungsträgern, zuvor hat er bei Borussia Dortmund und bei den Sportfreunden Siegen im Jugendbereich hochklassige Erfahrung gesammelt, in Siegen sogar in der U17-Bundesliga.
6 Das gilt auch für den SV Ottfingen mit Pascal Jüngst. Der kam vom Ligarivalen Türk Geisweid, den er 2019 mit unglaublichen 39 Toren in die Bezirksliga geballert hatte. Bis 2018 hatte Jüngst in Rothemühle getroffen: 26 Tore in 19 Spielen. In der letzten Woche die Hiobsbotschaft. Jüngst zog sich einen Mittelfußbruch zu und wird Ottfingen monatelang fehlen.
7 Nach sieben Jahren beim SC Drolshagen hatte Oliver Weuste 2020 ein einjähriges Gastspiel beim Westfalenligisten FSV Gerlingen eingelegt. „Die Lücke, die Olli hinterließ, war groß,“ weiß Tobias Stahlhacke, Sportlicher Leiter, „der SCD verlor einen wichtigen Führungsspieler und Leistungsträger, mitunter auch eines der Gesichter der jüngsten Erfolge.“ Nun ist der Ur-Drolshagener wieder zu Hause.
8 Auf den ersten Blick schaut es aus wie ein Doppelwechsel. Ist es aber nicht. Zwar sind Torwart Christoph Sauermann und Mittelfeldspieler Steffen Scheppe den gleichen Weg gegangen, vom FSV Gerlingen zur SpVg Olpe, doch zwischen der Bekanntmachung der beiden Personalien lagen 22 Wochen. Steffen Scheppe (28), dessen Ja-Wort an die SpVg Olpe Ende Mai veröffentlicht wurde, hatte bereits in Ottfingen unter dem heutigen Olper Trainer Ottmar Griffel gespielt. „Deshalb weiß ich, was er kann“, sagte Griffel, der aber nun verdauen muss, dass Scheppe wegen einer Knieverletzung länger fehlt. Was Christoph Sauermann kann, weiß man in Olpe bestens. Er ist ein Rückkehrer, war 2018/19 vom Olper Kreuzberg nach Gerlingen gewechselt und hatte dort auf Anhieb den Westfalenliga-Aufstieg geschafft. Seine Rückkehr nach Olpe stand bereits Mitte Dezember 2020 fest.
9 Von der Westfalenliga zur SpVg Olpe wechselt auch Matthias Pfaffenrot (22); aber aus östlicher statt aus südlicher Richtung. Genau gesagt: Vom FC Lennestadt. Dorthin war er ein Jahr zuvor gewechselt und hatte auch alle acht Saisonspiele bestritten. Der Wechsel hat auch mit der Fahrtstrecke zu tun, denn Pfaffenrot wohnt in Drolshagen und arbeitet in Bergneustadt. 2017 war er aus der Jugend der Sportfreunde Siegen nach Olpe gewechselt und hatte dort in der Westfalenliga gespielt.
10 Nach zwei Spielzeiten beim Westfalenligisten FSV Gerlingen kehrt Dennis Busenius, offensiver Außenspieler, zum Bezirksligisten SC LWL 05 zurück. Zuvor hatte er alle Jahrgänge im Jugendbereich von LWL durchlaufen. In erster Linie soll er versuchen, Erfahrung in die Truppe zu bringen und den Jungs etwas mitzugeben. Dennis Busenius bei der Bekanntgabe seines Wechsels: „Für mich wird es auch eine neue Erfahrung, der Älteste im Team zu sein.“