Hünsborn. Dreimal pfeift der Schiedsrichter Elfmeter, davon zweimal in einer denkwürdigen Schlussphase.
Rot-Weiß Hünsborn setzt sich weiter in der Spitzengruppe der Fußball-Landesliga fest. Mit 2:1 (0:1) gewinnt die Mannschaft von Timo Schlabach gegen den TuS Langenholthausen. In der Schlussphase wurde es richtig turbulent.
Als der Ball in seinen Händen lag, platzte die ganze Freude aus Marius Grebe und seinen Mannschaftskameraden heraus. Er ballte die Faust und schrie vor Erleichterung. Diese Szene in der 86. Minute war es, die das Spiel der beiden ambitionierten Mannschaften wohl am besten beschreibt. Was war geschehen? Beim Stand von 1:1 drang der Langenholthausener Stürmer Lukas Kessler über die rechte Seite in den Strafraum ein, zog nach Innen und wird dann von Jan Prothmann zu Fall gebracht. Elfmeter.
Gefoulter Kessler verschießt Elfmeter
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Entgegen aller Gesetzmäßigkeiten im Fußball trat Kessler selbst an und fand in Marius Grebe seinen Meister. Er hielt den Elfmeter und profitierte danach von Kesslers Eigensinn, der versuchte den Nachschuss an der Ecke des Fünfmeterraums nicht quer auf seine freien Mannschaftskollegen zu legen, sondern versuchte ins Dribbling zu gehen. Der Ball landete bei Grebe, der nun seine Freude rausschrie.
Doch damit nicht genug. Im direkten Gegenzug ging der Ball raus auf die rechte Seite und landete dort bei Daniel Niklas, der von dem jungen Langenholthausener Verteidiger Horst da Silva ungeschickt zu Fall gebracht wurde. Wieder ein Pfiff, wieder Elfmeter. Dieses Mal für Hünsborn. Luca Künchen trat an und bescherte seiner Mannschaft drei Punkte. Der Schlusspunkt eines intensiven Spiels, das bis zum Schlusspfiff spannend war.
Zwei spielstarke Mannschaften
„Langenholthausen hat eine äußerst spielstarke Mannschaft gespielt, Ich glaube, dass wir gerade in der Offensive ein gutes Spiel gezeigt haben und auch aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewonnen haben. Heute haben wir noch einmal eine Standortbestimmung gehabt, die wir bestehen wollten und das haben wir geschafft“, resümierte Timo Schlabach, Trainer von Rot-Weiß Hünsborn die 90 Minuten aus seiner Sicht.
Vom Anpfiff an entwickelte sich ein Spiel zwischen zwei offensivstarken Mannschaften, die versuchten, schnell nach vorne zu spielen. Wenige Sekunden waren erst um, da setzte sich Torjäger Luca Künchen auf der linken Seite durch, spielte quer auf Steffen Schuchert, dessen Schuss aber neben das Tor ging. Kurz darauf war es dann Künchen, der den Pfosten traf.
Hoffmann trifft zur Führung
Danach kamen die Gäste immer besser ins Spiel hinein und hatten nach neun Minuten durch De Luca ihre erste Torchance. Nur eine Minute später legte sich Robin Hoffmann den Ball zurecht. Der Langenholthauser zielte beim Freistoß aus 16 Metern genau und schlenzte die Kugel mit doppelter Unterstützung des Innenpfostens hinein ins Tor. 0:1 aus Hünsborner Sicht.
Nun übernahmen die Gäste die Spielkontrolle und erarbeiteten sich Chancen, ohne dabei jedoch richtig gefährlich zu werden. Auf der Gegenseite war es wieder Luca Künchen, dieses Mal aus elf Metern, der seine Möglichkeit nicht nutzte.
Dettmer verletzt raus
Schlechte Nachrichten gab es dann für die Hausherren nach einer halben Stunde: Lukas Dettmer verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am Fuß und musste ausgewechselt werden.
In der zweiten Halbzeit waren beide Mannschaften weiter bemüht nach vorne zu spielen, doch die besseren Chancen hatten die Gäste. Die beste vergab Gian-Marco de Luca, der nach einem Zuspiel von Jan-Elias Clement nur den Pfosten traf.
Umstrittenes Handspiel
Kurz danach die erste Aufregerszene: Daniel Jung wollte im Strafraum den Ball in Richtung Tor chippen, traf dabei aber den Arm des Langenholthausener Verteidigers Patrick Kaminski. Nach kurzen Zögern entschied Schiedsrichter Dustin Höse auf Elfmeter. Luca Künchen nutzte die Chance und es stand 1:1. „Ich glaube, dass man alle drei Elfmeter geben kann. In einem solchen Spiel, wo in der Offensive so viele gute Spieler sind, kann es immer mal vorkommen, dass es dann auch Elfmeter gibt. Der Schiedsrichter hat sie gepfiffen, also war das so“, kommentierte Schlabach die Situationen, die seiner Mannschaft die drei Punkte retteten.