Finnentrop. Am vergangenen Sonntag drehte sich beim FC Finnentrop alles um den Mädchenfußball.
Von der Trikotausgabe ab 10 Uhr bis zur Siegerehrung des Freundinnen-Turniers gegen 17 Uhr: Beim FC Finnentrop dreht sich im „Brachthäuser-Sportpark“ im Schulzentrum alles um den Mädchenfußball.
Schon länger hat der Verein keinen Tag des Mädchenfußballs mehr durchgeführt. An diesem Sonntag ist es wieder so weit. Rund 40 Mädchen erleben den Fußballsport in Theorie und Praxis, darunter 15, die nicht im Verein sind. Ihre beim FC Finnentrop spielenden Freundinnen haben sie mitgebracht.„Wir wollen Werbung für unsere Mädchen- und Juniorenmannschaften machen. Wenn zwei bis drei Mädchen im Verein bleiben, hat sich das gelohnt“, sagt Rene Liedmann, in Personalunion beim FC Finnentrop 2. Vorsitzender und Jugendleiter. Möglich gemacht hat den Tag des Mädchenfußballs auf der schmucken Sportanlage im Schulzentrum das Förderprogramm des Landesportbundes „1000 x 1000“. Für die Integration von Mädchen und Frauen in den Vereinssport gibt es 1.000 Euro. Unterstützung erhält der Klub für diese Form der Nachwuchsförderung auch vom Fußball- und Leichtathletikverband
. Den FC Finnentrop, jahrzehntelang das Aushängeschild des Kreises Olpe in Sachen Frauenfußball, hat es zuletzt hart getroffen. Schweren Herzens musste der Verein seine inzwischen in der Kreisliga des Hochsauerlandes gelandete Frauenmannschaft abmelden. „Das ist leider ein landesweiter Trend. Auch andere Traditionsvereine hat es erwischt“, berichtet FCF-Vorsitzender Engelbert Schulte. „Wir haben in zwei Jahren 20 Spielerinnen verloren. Irgendwann kann man diese Abgänge nicht mehr auffangen“, gab es für Schulte und seine Vorstandskollegen keine andere Wahl.
Auch für eine B-Juniorinnen-Mannschaft gibt es nicht genug Spielerinnen. Darunter stellt der FC Finnentrop zwei C-Juniorinnen-Teams. Jüngere Mädchen spielen gemeinsam mit Jungs in einer Mannschaft, die E2 besteht zur Hälfte aus Nachwuchsfußballerinnen. „Wir sind im Aufbau einer D-Mannschaft“, freut sich Rene Liedmann. Neue Spielerinnen sind deshalb höchst willkommen. Deshalb hat der FC Finnentrop seine Spielerinnen gebeten, für den Tag des Mädchenfußballs Freundinnen mitzubringen.
Einige von ihnen haben noch nie Fußball gespielt. Deshalb steht nach der Übergabe der Trikots, die sich behalten dürfen, im Vereinsheim zunächst die Theorie auf dem Programm. So erzählt Joana Weicht von ihren Erfahrungen als junge Schiedsrichterin. Jugendleiter Rene Liedmann und sein Stellvertreter Patrick Vergellito erklären den Aufbau eines Fußballplatzes mit seinen Linien und Toren. Dann ist Fitnesstrainerin Katharina Wulff mit dem Thema Ernährungsberatung an der Reihe. Vor der Mittagspause bittet sie noch zu einem lockeren Krafttraining. Am Nachmittag geht es raus auf den Kunstrasenplatz. Auf dem Programm stehen Trainingsspiele mit und ohne Ball und zum Abschluss ein Freundinnen-Turnier. Gespielt wird „Zwei gegen Zwei“ auf Mini-Tore. „Im Mittelpunkt sollen Spaß und Bewegung stehen“, betont Rene Liedmann. Das gilt auch für die jüngeren Mannschaften. „Die Ergebnisse sind hier vollkommen egal“, so der Jugendleiter und 2. Vorsitzende des FC Finnentrop.
„Die Förderung der Juniorinnen im Verein ist ein wesentlicher Baustein“, sagt der langjährige FCF-Vereinschef Engelbert Schulte und hofft, in einigen Jahren die eine oder andere Nachwuchskickerinnen von heute in einer neuen Frauen-Mannschaft spielen zu sehen. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg, macht sich Schulte nichts vor.