Finnentrop/Bamenohl. Heimatfußball und Showbusiness: Detlef „Micki“ Klein aus Finnentrop kann einiges erzählen.

Den Spitznamen „Micki“ hat Detlef Klein von seinem Vater geerbt. Wie der Senior spielte auch der Sohn viele Jahre für die Spvg Finnentrop, die später mit dem SuS Bamenohl zur SG Finnentrop/Bamenohl fusionierte, heute der fußballerische Vorzeigeverein des Kreises Olpe.

Bei der SG stand der inzwischen 65-Jährige neun Jahre als 1. Vorsitzender an der Spitze und sorgte mit seinen Vorstandskollegen für wichtige Weichenstellungen. Auch im Showbusiness kennt sich der ehemalige Verkaufsleiter einer großen sauerländischen Brauerei aus. Als Hygienebeauftragter in der Firma seines Sohnes Marius hatte es „Micki“ Klein zuletzt mit prominenten Schauspielern wie Diane Krüger und Alexander Held oder Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger zu tun. Stolz ist der Rentner im Unruhestand auf seine Zwillinge Carolin und Julia sowie die drei Enkeltöchter.

Anfänge in der Spvg Finnentrop

Beim Besuch unserer Zeitung in Finnentrop lehnt sich Detlef Klein gemütlich zurück und erzählt aus seinem bunten Leben, in dem der Fußball natürlich eine Hauptrolle gespielt hat. Geboren wurde er 1956 in Heggen, aber schon nach einem Jahr zog die Familie nach Bamenohl. „Ich habe immer nur Fußball gespielt“, berichtet der ehemalige Stürmer. Nach der C-Jugend durchlief „Micki“ junior alle Nachwuchsmannschaften der Spvg Finnentrop und ging nach der Gründung der SG Finnentrop/Bamenohl in der Bezirksklasse und Landesliga auf Torejagd.

Bei der Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes der SG Finnentrop/Bamenohl spielen sich SG-Vorsitzender Detlef Klein (rechts) und Bürgermeister Dietmar Heß den Ball zu. 
Bei der Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes der SG Finnentrop/Bamenohl spielen sich SG-Vorsitzender Detlef Klein (rechts) und Bürgermeister Dietmar Heß den Ball zu.  © Unbekannt | Martin Droste

1978 folgte der Angreifer dem Ruf des SV Heggen und stieg später mit Mannschaftskollegen wie Spielertrainer Ludwig Scheerer, Matthias Entrup, Manfred Schloßmacher, Hermann Ohm oder Georg Drixelius und Uli Brömme in die Landesliga auf. „Das war das erste Highlight in meiner Karriere“, blickt „Micki“ Klein gerne auf die Zeit am Heggener Daspel zurück.

Das gilt auch für das einjährige Gastspiel beim SV 04 Attendorn. Zwar gehörte der Neuzugang in der Hansestadt zur Bezirksliga-Aufstiegsmannschaft von Spielertrainer Heribert Junge. Seine Mitspieler hießen Jürgen Lebbe, Rolf Lipovnik, Ralf Arens, Torwart Thomas „Jacky“ Kolm, Michael Kost, Manfred Klein und Thomas Gietmann. Mit seiner Leistung war der Angreifer beim SV 04 aber nicht zufrieden. Trotzdem, sagt Klein, „war es eine schöne Zeit“.

Drei Mal drei Jahre Vorsitzender

Nach einem Intermezzo als Spielertrainer beim SV Oberelspe kehrte „Micki“ Klein zur SG Finnentrop/Bamenohl zurück und verabschiedete sich als Spieler in der Bezirksliga. Der SG ist der heute 65-Jährige als Mitglied immer treu geblieben. Zwischen 1995 und 2004 übernahm er für „drei Mal drei Jahre“ das wichtige Amt des 1. Vorsitzenden. „Wir haben gut zusammengearbeitet“, denkt der ehemalige Vereinschef gerne an die Jahre mit seinen Vorstandskollegen Udo Weißenberg, Horst Reifenberg, Jürgen Sommerhoff, Martin Berels, Michael Koschig oder Christian Kammler und Peter Sieler zurück.

Damals wurden wichtige Weichen für den weiteren Weg der SG Finnentrop/Bamenohl gestellt, die bis heute wirken. „Wir haben entschieden, auf eigene Leute zu bauen“, sagt „Micki“ Klein und bedankt sich ausdrücklich beim damaligen Jugendobmann Udo Zimmermann und Benedikt Gabriel, erst Trainer der A-Jugend und später der 1. Mannschaft.

Diesen Weg hält der Ex-Vorsitzende, der so oft wie möglich die Heimspiele am Bamenohler Schloss besucht, nach wie vor für richtig. Aber natürlich weiß der ehemalige Stürmer, dass nur mit Spielern aus dem Verein bzw. der näheren Umgebung die Oberliga nicht zu halten sein wird. Mit der Erfolgsgeschichte der SG in den letzten Jahren hätte Klein „nicht im Traum gerechnet“. „Wir haben Ralf Behle viel zu verdanken“, weiß der 65-Jährige um den Anteil des Kirchhundemer Übungsleiters an diesem hart erarbeiten Weg nach oben. Stolz ist Klein auf den „Zusammenhalt im Verein“.

Anruf von Bürgermeister Heß

Und dann war da ja auch noch im Jahr 2001 der Anruf von Bürgermeister Dietmar Heß. Der Discounter in der Nachbarschaft wollte sich erweitern und brauchte dazu das Sportplatz-Grundstück. Als Gegenleistung erhielten die Gemeinde Finnentrop und der damalige Bezirksligist einen komplett neuen Kunstrasenplatz. „Das war ein Geschenk“, weiß „Micki“ Klein. Es sollte nicht das letzte für die SG Finnentrop/Bamenohl sein.

Bis zu seinem 40. Lebensjahr spielte Detlef Klein in der Altliga der SG, dann beendete er seine Fußballkarriere, in der er so viel erlebt hat. Bis heute ist der ehemalige Stürmer neugierig auf Herausforderungen und hat vor einigen Jahren als Kandidat der RTL-Quizshow „Die 2 - Gottschalk & Jauch gegen alle“ nur knapp den mit 200.000 Euro prall gefüllten Jackpot verpasst. Als sein Sohn Marius, von Beruf Aufnahme- und Produktionsleiter, vor einigen Monaten eine Hygienefirma für Film und TV gründete, sprang der Vater ein.

Nach einer Schulung beim DRK und Online-Einweisungen übernahm der ehemalige Fußballer die Testungen am Set und lernte im grünen Schutzanzug und mit Gesichtsmaske interessante Schauspieler kennen. Für den ARD-Film „Geheimkommando Familie“ mit dem bekannten bayerischen Mimen Alexander Held in der Hauptrolle wurde in Garmisch-Partenkirchen und in München gedreht, unter anderem im Olympiapark und im Olympiastadion. Immer dabei als Covid 19-Tester: Detlef „Micki“ Klein.

Bei einer Werbeaktion in einem Baumarkt traf der Finnentroper Bastian Schweinsteiger und begrüßte den Weltmeister von 2016 mit einem „Servus Basti“. „Das ist ein Supertyp und überhaupt nicht arrogant“, wird „Micki“ Klein diese Begegnung nicht so schnell vergessen.