Finnentrop/Bamenohl. Die große Diskussion blieb aus auf der Videokonferenz der 21 Fußball-Oberligisten mit dem Westfälischen Fußballverband (FLVW).

Nach einer halben Stunde war alles erledigt. „Es war eine hohe Akzeptanz da“, schilderte Simon Machula, Sportlicher Leiter der SG Finnentrop/Bamenohl. Er hatte an der Sitzung teilgenommen. Die bezog sich übrigens ausschließlich auf die Oberliga. Es bleibt dabei, dass alle anderen Staffeln darunter, wie am Montag vom FLVW bereits verkündet, einzeln gewertet werden. Wenn also die Oberliga annulliert wird, heißt das nicht, dass das auch auf eine Westfalen-, Landes- oder Bezirksliga zutreffen würde.

Eine Entscheidung, ob die Oberliga-Saison gewertet wird oder nicht, blieb erwartungsgemäß aus. Aber immerhin lieferte der Verband in stürmischer See ein paar Bojen, an denen sich die Vereine nun orientieren können.

Entscheidend wird der 19. April sein. Um eine Annullierung überhaupt noch abwenden zu können, ist es wichtig, ja unabdingbar, um diesen Tag herum wieder ins Training einzusteigen. Aber das ist eher unwahrscheinlich. Simon Machula: „Sie haben es nicht direkt gesagt, aber sie haben durchblicken lassen: Wenn wir am 20. April nicht auf dem Platz sind, werden sie die Annullierung aussprechen. Man konnte es schon zwischen den Zeilen hören, dass das der entscheidende Termin sein soll.“

In diesem Falle werde der Verband den Vereinen trotzdem die vier Wochen Vorbereitung lassen und Liga-Freundschaftsspiele anbieten. Das heißt, der Spielplan bleibt, aber die Begegnungen sollen dann auf freiwilliger Basis ausgetragen werden. Wenn eine Mannschaft nicht antreten möchte, dann muss sie das auch nicht.

Playoffs kein Thema

Gerüchteweise stand auch immer ein kurzfristig abgewandelter Modus im Raum, sprich eine Play-off-Runde um den Regionalliga-Aufstieg. Der aber kam am Dienstagabend nichts zur Sprache. Simon Machula: „Das Thema ist nicht auf den Tisch gekommen. Das hatten wir in der letzten Runde, am 9. März, da wurde das mal angesprochen. Aber dieser Modus kann wohl laut Satzung nicht durchgeführt werden.“ Grund: Die Auf- und Abstiegsregelung wird vor der Saison festgelegt und kann während der Spielzeit nicht mehr geändert werden. Deshalb gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder es wird gewertet, oder es wird nicht gewertet.

Wie beurteilt Simon Machula dieses Ergebnis aus Finnentrop/Bamenohler Sicht? Wie gut kann unser Oberligist damit leben? „Natürlich würden wir am liebsten spielen, das ist Fakt“, antwortete er, „am liebsten auch vor Zuschauern.“

Hohes Pensum

Aber Machula wertet es gleichwohl positiv, „dass man irgendwo ein Datum hat, dass man diesen 19. beziehungsweise 20. April im Hinterkopf hat. Und dass es da keine utopischen Pläne vom Verband gibt, dass sie nicht sagen, wir schieben es immer noch weiter auf, und dann ist es immer noch möglich. Und wir müssen in der Woche noch wer weiß wohin reisen.“

Jetzt werden man sich bei der SG Finnentrop/Bamenohl mit den Trainern absprechen, ob es sinnhaft ist, die Spieler noch hoch zu halten, diese Trainings- und Pflichtpläne weiter durchzuziehen. Machula: „Ich denke, die Spieler sind schon die ganze Zeit in einem hohen Pensum. Daher muss man jetzt mal drüber nachdenken, sie da wieder raus zu nehmen. Weil es auch für sie allein vom Kopf her schon sehr schwer ist, so viel dafür zu tun, und selbst vielleicht den Glauben schon gar nicht mehr zu haben, dass es wirklich noch mit der Liga weitergeht.“

Treffen der drei Verbände

Unterm Strich ist das, was da am Dienstagabend herauskam, die zweit-angenehmste Lösung. Die beste, aber illusorische, wäre gewesen, ab Mitte April weiterspielen zu können. Man hat ein Datum, ein Ziel. Es ist nun klar, was der Verband vorhat. So teilte FLVW-Vize Manfred Schnieders mit, dass es am 8. April ein Treffen zwischen den drei Landesverbänden Westfalen, Mittelrhein und Niederrhein geben wird. Dann soll darüber gesprochen werden, wie eine Annullierung aussehen könnte. Falls die eintritt, dann wollen die drei nordrhein-westfälischen Verbände dies im Gleichschritt vollziehen. Simon Machula: „Das zeigt doch schon, dass irgendwo der Gedanke da ist, das zu annullieren.“

Interessant für die SG Finnentrop/Bamenohl ist auch, dass der Verband am Dienstag nochmals betonte, dass der Pokal Vorrang habe. Simon Machula: „Vielleicht kriegen wir ja noch zwei, drei Spiele im Westfalenpokal. Darüber würden wir uns schon freuen, wenn das noch stattfinden würde.“