Finnentrop. Sie sind ein Aushängeschild für den Frauenfußball im Kreis. Nun hat sich der FC Finnentrop zu einem schmerzhaften Schritt entschlossen.
Es war ein kleiner Satz, der jedoch eine große Bedeutung für den Fußball im Kreis Olpe hat, markiert er doch das Ende einer Ära. 1985 stieg die Frauenmannschaft des FC Finnentrop in die Landesliga auf. Es folgten 18 Jahre in der Verbandsliga und 17 in der Landesliga. Nun nach 35 Jahren sieht sich der Verein gezwungen, seine Mannschaft aus der Landesliga zurückzuziehen.
Diese Leistung sucht ihresgleichen. Mehr als drei Jahrzehnte am Stück oberhalb von der Bezirksliga zu spielen, das hat im Kreis selbst keine Herrenmannschaft geschafft. „Nein, da fiel mir keine Mannschaft ein“, sagte auch Engelbert Schulte, Vorsitzender des FC Finnentrop und sieht seinen Verein auch im Frauenbereich in prominenter Gesellschaft. „Es gibt nur drei Frauenmannschaften in unserem Bereich, die das geschafft haben. Der SV Herford, der ja zwischenzeitlich auch einmal in der Bundesliga gespielt hat und der TSV Siegen, bzw. der Nachfolger Sportfreunde Siegen, die ja auch lange in der Bundesliga gespielt haben und nie unterhalb der der Verbandsliga“, erklärt Schulte.
Kurzfristige Entwicklung
Doch im Sommer endet das Kapitel, wenn die Frauen freiwillig den Rückzug in die Bezirksliga antreten. Ein Schritt, der aus Finnentroper Sicht unumgänglich ist. „Vor Monaten hätten wir das noch nicht gedacht, dass wir uns zu diesem Schritt entschließen müssen“, sagt der Finnentroper Vorsitzende, der bereits 1979 mit dem Aufbau der Frauen- und Mädchenfußballabteilung in Finnentrop begann.
Die junge Finnentroper Mannschaft musste zahlreiche Abgänge verkraften. „Viele Spielerinnen müssen uns verlassen. Bei einigen war das aufgrund der Studiensituation absehbar, bei anderen hat sich das erst kurzfristig ergeben“, erläutert der Finnentroper.
Kader ist zu dünn
Nachdem die Finnentroper den Kader zusammenhatten, blieb eine traurige Erkenntnis: „Wir müssen dieser Entwicklung Rechnung tragen und erkennen, dass dem Kader für die Landesliga die notwendige Qualität und Breite fehlt“, wie es Engelbert Schulte formuliert. „Daraufhin haben wir den Verband darüber informiert, dass wir die Mannschaft aus der Landesliga zurückziehen werden und in der kommenden Saison in der Bezirksliga antreten werden“, erklärt Schulte.
Auswirkungen hat dieser Schritt auch auf die zweite Mannschaft, die als Neunermannschaft in der Kreisliga A Arnsberg nach dem Abbruch der Saison den dritten Platz belegte. „Wir werden dann in der kommenden Mannschaft nur noch mit einer Frauenmannschaft an den Start gehen“, gibt der Finnentroper Vorsitzende bekannt.
Zweite Mannschaft wird zur ersten
Für die Spielerinnen der zweiten Mannschaft bedeutet dass, dass sie in die erste Mannschaft aufrücken und zukünftig eine Liga höher spielen werden. Die zweite Mannschaft bildet das Korsett der neuen Truppe, die von Sebastian Emde trainiert werden wird. „Das Gros der Mannschaft wird die ehemalige Reserve bilden. Hinzu kommen noch die verbliebenden Spielerinnen der ersten Mannschaft. Wir stehen auch in Kontakt mit einigen Neuzugängen. Da laufen die Gespräche aber noch und wir können dahingehend noch nichts verkünden“, sagt Engelbert Schulte.
Neben der Seniorenmannschaft werden in der kommenden Saison auch weiterhin zwei Jugendmannschaften im Frauenbereich mitspielen. „Für uns ist es wichtig, dass wir den Standort Finnentrop durch diese Maßnahmen behalten können. Im Seniorenbereich werden wir eine sehr junge Mannschaft haben, mit der wir uns in der Bezirksliga konsolidieren und stabilisieren möchten. Das sind die großen Ziele. Manchmal muss man als Verein zwei Schritte zurück gehen, um später wieder einen Schritt nach vorne zu machen“, weiß das Urgestein des FC Finnentrop, dass der Schritt für die Entwicklung des Vereins der richtige ist.