Attendorn. 50 Jahre Stadtsportverband Attendorn: Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stehen hochkarätige Sportveranstaltungen in der letzten Mai-Woche.
Als Rüdiger König 1988 als Nachfolger von Albert Claudi zum neuen 1. Vorsitzenden des Stadtsportverbandes Attendorn gewählt wurde, hätte es sich der bis 1981 für seinen Heimatverein SV Listerscheid aktive Schiedsrichter sicherlich nicht vorstellen können, dass er auch 34 Jahre später noch an der Spitze dieser Dachorganisation der Attendorner Sportvereine stehen würde. Im Jubiläumsjahr „800 Jahre Attendorn“ feiert der im Ihnetal aufgewachsene Rüdiger König ein weiteres, wenn auch kleineres Jubiläum: Der Stadtsportverband ist 50 Jahre alt geworden.
König steht nicht gerne in der ersten Reihe, das Reden überlässt er meist anderen. Dafür hat der Attendorner in den letzten Jahrzehnten ein dichtes Netz auch an politischen Verbindungen aufgebaut, von dem der Sport in seiner Heimatstadt oft profitiert hat. Noch zwei Jahre an der Spitze des Stadtsportverbandes, dann will sich König als 1. Vorsitzender zurückziehen.
„Der Stadtsportverband ist der Ansprechpartner von Rat und Verwaltung auf sportlichem Gebiet, gleich ob es sich um den Neubau, die Unterhaltung oder die Nutzung von Sportstätten oder die allgemeine finanzielle Förderung der Vereine handelt“, beschreibt König das Selbstverständnis seines Verbandes. Die Hansestadt sieht der 1. Vorsitzende in Sachen Sportförderung sehr gut aufgestellt, in Westfalen sogar auf dem ersten Platz. Überall im Stadtgebiet gibt es moderne Kunstrasenplätze, die Vereine können die Hallen kostenlos nutzen.
42 Vereine, 11.274 Mitglieder
Der vor wenigen Wochen vorgestellte Sportentwicklungsplan hat der Hansestadt und dem Stadtsportverband gute Noten gegeben. 46 Prozent der Attendorner Bevölkerung Mitglied in einem der 42 Sportvereine. Das sind genau 11.274 Frauen und Männer, Jugendliche und Kinder. Gefreut hat sich Rüdiger König zuletzt über den Zuschuss von rund 90.000 Euro aus dem NRW-Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ für den Reit- und Fahrverein Attendorn Askay. König: „Die Dachsanierung der Reithalle in Ennest aus dem Förderprogramm war für mich mein schönstes Erlebnis, weil in dieser Halle behinderte Kinder auf dem Pferd therapiert werden. Mit Eigenmitteln hätte der Verein dies nicht stemmen können.“
Im Mittelpunkt der Geburtstagsfeierlichkeiten stehen hochkarätige Sportveranstaltungen in der letzten Mai-Woche. Den Auftakt macht der „Ball des Sports“ am Mittwoch, 25. Mai, am Vorabend von Christi Himmelfahrt in der Stadthalle. Statt langatmiger Reden und Grußworte, so versprechen es die Organisatoren von der „Projektgruppe Sport“, wartet ein abwechslungsreiches Programm mit Interviews, Akrobatik und Showeinlagen auf die Gäste.
Durch den Abend, der in fünf Zeitabschnitten die 50-jährige Geschichte des Stadtsportverbandes beleuchtet, führen Uli Selter und Peter „Pittjes“ Höffer. Nachgefragt wird zum Beispiel bei den Springob-Zwillingen Eberhard und Friedel, die alles über die legendären „Spiel ohne Grenzen“-Wettkämpfe 1975 am Fuße des Biggedamms gegen Pulheim und Wochen später in Riccione an der italienischen Adriaküste wissen und gesammelt haben.
Etwas ganz anderes als eine Festschrift, die nach dem Jubiläum in irgendwelchen Schubladen oder Regalen verstaubt, soll auch das Buch „Attendorn bewegt sich“ sein, das Andreas Ufer beim Ball des Sports in der Stadthalle vorstellen wird. Ufer, der 1. Vorsitzende des TV Attendorn, gehört wie Albert Hasenau vom SV 04 Attendorn, Rüdiger König und Werbeprofi Franz-Josef Sangermann zum Team, das diese reichlich bebilderte Chronik mit rund 100 Seiten verantwortet.
Spannende Chronik
Über den spannenden Inhalt soll an dieser Stelle nichts verraten werden. Nur so viel: Tom Kleine hat Interviews mit bekannten Attendorner Sportlerinnen und Sportlern geführt. Dazu gibt es persönlich gefärbte Berichte über König Fußball, den Attendorner und Ennester Handball oder die Erfolge der heimischen Leichtathleten und Radsportler. Zumeist locker geschrieben und alles andere als bierernst.
Am Freitag, 27. Mai, ist die Innenstadt ab 9 Uhr beim „Street Tennis“ für Schulen fest in der Hand der Sportart mit den kleinen Bällen. Im Hansastadion lädt die Altliga des SV 04 ab 17 Uhr zum Elfmeter-Turnier ein. Die Attendorner Sportvereine präsentieren sich am Samstag, 28. Mai, von 11 bis 16 Uhr beim „Wall des Sports“. Alle Sportbegeisterte sind eingeladen, auf den Wällen mitzumachen. Am Nachmittag nimmt die Radsportabteilung des TVA eine alte Tradition wieder auf und veranstaltet gleich sieben Radrennen durch die Innenstadt, mit einem Derby-Rennen als optischer Höhepunkt in den Abendstunden. Wer sich für Kugelstoßen, Diskus- und Speerwurf interessiert, ist bei der Werfergala im Hansastadion willkommen.