Meschede. . Polizei und Verantwortliche des Fußballkreises Meschede haben nach den Zuschauer-Ausschreitungen am Rande der abgebrochenen C-Liga-Partie zwischen dem FC Mezopotamya und Anadoluspor Ramsbeck II die Ermittlungen aufgenommen.

Schiedsrichter Benjamin Börger (Fleckenberg) hatte das Punktspiel der Mescheder Fußball-Kreisliga C zwischen dem FC Mezopotamya und Anadoluspor Ramsbeck II beim Spielstand von 2:3 in der 77. Minute nach Zuschauer-Tumulten abgebrochen.

Wie die Polizei, die mit sechs Streifenwagen vor Ort war, mitteilte, war es zunächst zu verbalen Auseinandersetzungen und im Anschluss daran zu einer Schlägerei zwischen den Anhängern beider Teams gekommen. Mehrere Beteiligte erlitten Verletzungen. Ein Zuschauer wurde nach einem Schlag mit einer Zaunlatte so schwer verletzt, dass er mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus kam. Die eingesetzten Beamten sprachen zahlreiche Platzverweise aus. Die Ermittlungen der Polizei wegen Körperverletzungsdelikten, Landfriedensbruch und schwerem Landfriedensbruch dauern an.

Ramsbeck auf Bewährung

Der Fußballverein Anadoluspor Ramsbeck nimmt nur auf Bewährung am Spielbetrieb in der Mescheder B- und C-Liga teil. Das Präsidium des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen hatte Ende Februar in einer Sitzung genau definiert, welche Auflagen einzuhalten sind. Ansonsten würde es zu einem Ausschluss aus dem Verband kommen.

"Nie wieder gegen Anadoluspor"

Über den Auslöser der Ausschreitungen gibt es gegensätzliche Berichte. „Es wurden anti-kurdische Parolen gesungen, bis die Sache schließlich eskaliert ist“, sagt Pikan Arslan, Trainer des FC Mezopotamya, und fügt hinzu: „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Wir wollten doch einfach nur Fußball spielen. Jetzt werden wir rechtliche Schritte gegen den Verein einleiten und nie wieder gegen Anadoluspor spielen.“

Ganz anderer Meinung ist Salih Pistofoglu, Geschäftsführer von Anadolus­por Ramsbeck: „Das Spiel ist in der 77. Minute abgebrochen worden, weil sich einige Mezopotamya-Zuschauer von Anfeuerungsrufen provoziert gefühlt haben. Wir singen immer das gleiche. Die Lieder beinhalten aber keine anti-kurdischen Parolen und werden auch gegen Fatih oder An­dreasberg angestimmt. Wir sind angereist und wollten lediglich Fußball sehen.“

"Spielabbruch die richtige Entscheidung"

„Der Abbruch war eine völlig richtige Entscheidung“, sagt Kreisvorsitzender Michael Lichtnecker, der um kurz vor 15 Uhr selbst vor Ort war. Lichtnecker: „Sport und Politik gehören nicht vermischt. Wir werden jetzt Informationen sammeln und dann weiter sehen. Fakt ist, es wird auf jeden Fall eine Spruchkammersitzung geben.“