Sauerland. Seit mehr als einem Jahr bestimmt die Coronapandemie auch den Freizeitsport und den Meisterschaftsbetrieb im HSK. Eine Zusammenfassung.

Wann gab es wo erste Fälle, wann wurde der jeweilige Spiel- beziehungsweise Trainingsbetrieb unterbrochen, wie waren die ersten Reaktionen von Infizierten, und wie ist der aktuelle Stand?

Der Beginn

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Im Fußball-Sauerland fanden die ersten Punktspiele nach der Winterpause am 13. Februar 2020 statt, unter anderem waren dabei die Westfalen-, Landes-, Bezirksligisten sowie die Kreisligisten aus den Kreisen Arnsberg und HSK im Einsatz. Am 3. März 2020 wurde dann die Freundin von einem Spieler des Fußball-Landesligisten BSV Menden positiv auf das Coronavirus getestet. Daraufhin wurde die Auswärtspartie bei RW Erlinghausen, die eigentlich am 10. März stattfinden sollte, vorsorglich abgesagt.

Die erste Unterbrechung

In der folgenden Woche bis zum 15. März zogen dann unter anderem der Fußball- und Leichtathletik-Verband (FLVW), der Westdeutsche Volleyball-Verband sowie der Handball-Verband Westfalen die Reißleine und unterbrachen die Punktspielrunden in den Ligen. Damit ruhte im gesamten Sauerland auf den Sportplätzen sowie in den Hallen der Spielbetrieb.

Infizierte und Reaktionen

Mitte März sprach die Sauerlandsport-Redaktion mit Sportfunktionären aus dem Sauerland, die sich mit dem Virus infiziert hatten und daraufhin mit ihren Familien in Quarantäne waren. Damals lag die Gesamtzahl der Infizierten im HSK bei etwas mehr als 130. Inzwischen liegt der Stand der Neuinfektionen in sieben Tagen bei 133,2 (Stand 10. Mai 2021).

„Das Virus ist bei mir wie eine Flipperkugel durch den Körper gefegt. Mal hatte ich Kopfschmerzen, dann Fieber, dann kratzte es im Hals oder ich hatte Auswurf und Durchfall“, teilte Eric Wachholz, Fußball-Abteilungsleiter des TuS Sundern, mit. „Gerade in dieser Zeit haben uns viele Leute Mut zugesprochen.“

Mitunter auch andere Reaktionen erlebte Stephan Pieper mit seiner Familie. „Unter anderem wurde in Sozialen Netzwerken gepostet, dass man unsere Familie meiden solle – mit Angabe meines Namens. Außerdem hört man über Freunde und Bekannte hinten herum diverse Bemerkungen über uns“, erklärte der Geschäftsführer des Sportzentrums Winterberg.

Der Abbruch

In den Ligen im Sauerland wurde dann Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni der Spielbetrieb für beendet erklärt und die Saison 2019/2020 abgebrochen. In den jeweiligen Sportarten gab es in den meisten Ligen nur Auf- und keine Absteiger. Die Aufsteiger wurden nach einer Quotientenregelung (erzielte Punkte geteilt durch ausgetragene Spiele) ermittelt. So stiegen unter anderem die Volleyballerinnen des RC Sorpesee von der 3. Liga in die 2. Bundesliga auf.

Die Rückkehr

Im August 2020 kehrten die Vereine aus dem Sauerland mit ihren Sportlerinnen und Sportlern dann auf die Plätze beziehungsweise in die Hallen zurück. Fußball- und Handballvereine bereiteten sich mit Freundschaftsspielen auf die neue Meisterschaftssaison vor, während die Tennisvereine bereits erste Punktspiele absolvierten. Sogar Zuschauer und der Verkauf von Getränken waren bei den Testspielen erlaubt. „Endlich kehrt wieder ein wenig Normalität ein“, teilte damals Michael Ternes, Vorsitzender des Fußballausschusses des Kreises Arnsberg, mit. „Hoffentlich bleibt es jetzt auch so.“

Der erneute Abbruch

Der Wunsch von Michael Ternes erfüllte sich nicht. Die Fußball- und Handballvereine starteten zwar in die Saison 2020/2021, aber Ende Oktober war die ganze Herrlichkeit schon wieder vorbei. Dieses Mal wurde die Spielzeiten in den Amateurligen aber nicht abgebrochen, sondern annulliert. In den meisten Ligen gibt es somit in der neuen Saison einen Re-Start in unveränderter Besetzung.

Es gab aber auch Ausnahmen: So nahmen unter anderem die Zweitliga-Volleyballerinnen des RC Sorpesee, allerdings ohne Zuschauer, sowie die Wintersportler aus dem Sauerland als Profis weiter an ihren Wettbewerben teil.

Der Ausblick

Im Fußball soll die Saison 2020/2021 in den Amateurligen im August oder September wieder starten. Der Westdeutsche Volleyballverband und der Handball-Verband Westfalen haben Oktober als möglichen Starttermin ins Auge gefasst. Die Tennisvereine hoffen dagegen schon im Mai auf eine Eröffnung der Punktspielsaison. „Je mehr Menschen geimpft werden, umso schneller werden wir auch wieder Sport im Sauerland treiben können“, sagt Eric Wachholz. Er hofft als Abteilungsleiter des Fußball-Bezirksligisten TuS Sundern auf einen Saisonstart nach den Sommerferien, die am 17. August enden.