Balve. Der 46-jährige Markus Volmert hält einen Neunmeter und führt damit den A-Kreisligisten zur Hallenstadtmeisterschaft in Balve.
„Damit gerechnet habe ich schon. Wir haben so eine starke Mannschaft gehabt, da war mir klar, dass wir weit kommen können“, resümierte Thomas Cordes, Trainer der SG Beckum/Hövel/Mellen, nach dem Gewinn bei den Hallenstadtmeisterschaften in Balve. Nach 2023 der zweite Titel für die Spielgemeinschaft. Im Endspiel wurde einer zum Helden, der eigentlich gar nicht dabei gewesen wäre.
Weit breitete Markus Volmert seine Arme aus. Auf der Linie tippelnd wartete der 46-Jährige geduldig auf den Schuss des Affelner Silas Bott. 1:1 stand es im Endspiel der beiden A-Ligisten nach der regulären Spielzeit, die Entscheidung musste vom Punkt fallen. Und da schlug die große Stunde von Markus Volmert. Er ahnte die richtige Ecke und fischte den Neunmeter des Affelners aus der Gefahrenzone. Alle anderen Schützen trafen. Den entscheidenden Neunmeter haute SG-Spielertrainer Rene Weißbach in die Maschen. „Eigentlich spielt Markus nicht in der Halle. Heute mussten wir ihn überreden, weil unser regulärer Torhüter im Skiurlaub ist“, erklärte Thomas Cordes die verrückte Geschichte um seinen späteren Matchwinner. Nach Weißbachs Schuss kannte die Freude keine Grenzen mehr in der Sporthalle am Krumpaul. „Jetzt machen wir eine große Sause“, versprach Cordes.
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Titelverteidiger SV Affeln im Endspiel geschlagen
Im Endspiel standen sich mit dem Titelverteidiger SV Affeln und der SG Beckum/Hövel/Mellen die beiden einzigen ungeschlagenen Mannschaften des Turniers gegenüber. Die Vorrunde beendeten beide mit der optimalen Ausbeute von zwölf Punkten aus vier Spielen, im Halbfinale gewannen beide ebenfalls souverän. Affeln setzte sich mit 2:1 gegen den TuS Langenholthausen durch, Beckum gegen die eigene Dritte mit 6:2. Die eigene Dritte? Auch das ist eine der kuriosen Geschichten des Turniers.
Eigentlich sollte die A-Jugend der SG Beckum/Hövel/Mellen das Teilnehmerfeld auffüllen und sich mit den Senioren messen. „Das ging aber nicht. Jugendmannschaften dürfen bei Seniorenturnieren nicht mitspielen. Wir haben es verpasst, eine Sondergenehmigung einzuholen“, verriet Turnierorganisator Otmar Hermanns. Stattdessen wurde spontan eine dritte SG-Mannschaft ins Rennen geschickt. „Wir haben aus dem Kader der ersten Mannschaft eine dritte gebildet. Ich habe dann beide gecoacht“, erklärte Thomas Cordes.
Das brachte ihn im Halbfinale in einen buchstäblichen Zwiespalt, da trafen beide Teams aufeinander. „Ich habe mich dann zurückgehalten und mir das Spiel auf der Tribüne angesehen“, sagte Cordes schmunzelnd. Für den Trainer ein besonderer Triumph. Im Oktober übernahm er das Traineramt bis zum Saisonende nachdem sich der Verein von Petros Tsamatos getrennt hatte. „Dass ich jetzt noch einmal den Stadtpokal gewinnen darf, ist natürlich sensationell“, freute sich Cordes. Im Sommer übernimmt bekanntlich Mario Droste das Traineramt an der Seite von Rene Weißbach.
Den dritten Platz holte sich der TuS Langenholthausen, der nach einjähriger Abstinenz wieder mit der ersten Mannschaft am Turnier teilgenommen hat. Im Spiel um Platz drei ging es einseitig zu. Arne Prior (2), Ali Torabi, Noah Plassmann, Alex Triwer und Noel Klein trafen beim 6:0 gegen die SG Beckum/Hövel/Mellen III, die zuvor im Halbfinale gegen die eigene erste Mannschaft mit 2:6 unterlag.
Nicht dabei in Balve war die SG Holzen/Eisborn, die auf das Turnier in Balve verzichtete und bei den parallel laufenden Stadtmeisterschaften in Arnsberg mitgespielt hat. Mit dem SV Affeln und dem SSV Küntrop nahmen traditionell wieder zwei Mannschaften aus Neuenrade am Turnier teil.