Platte Heide. Das beliebte Jugendfußball-Turnier zieht Mannschaften aus Südkorea und Tschechien an. Welche Wiederholungstäter wieder dabei sind
Die Kreissporthalle war immer die Heimat des Hönnecups vom VfL Platte Heide, doch die 18. Ausgabe des beliebten Turniers wird auf anderem Parkett stattfinden.
„Nachdem feststand, dass die Kreissporthalle durch den Wasserschaden auf unbestimmte Zeit gesperrt werden muss, hat die Stadt schnell reagiert und uns die Walramhalle angeboten“, zuckt Matthias Luig resignierend mit den Schultern. „Aber damit sind die Probleme längst nicht gelöst.“ Und dann zählt der Cheforganisator des Hönnecups, ausgerichtet vom VfL Platte Heide, auf: „Insgesamt sind die Räumlichkeiten kleiner, also weniger Zuschauer, die Verkaufsfläche schrumpft ebenfalls, es ist eine Bande erforderlich, ein zusätzlicher Kostenfaktor.“
VfL Platte Heide mit Notfallplan Hemberghalle, doch die Logistik könnte Probleme bereiten
Um alle Möglichkeiten auszuloten, wurde sogar schon mit Iserlohn Kontakt aufgenommen, um vielleicht dort in der Hemberghalle unterzukommen. „Dann kommen andere Schwierigkeiten auf“, ist sich Matthias Luig bewusst. „Die Logistik wird schwierig, wir müssen Trainer und Kinder transportieren, denn die meisten Mannschaften sind nicht mobil.“ Ein ganz wichtiger Punkt beschäftigt ihn dabei noch besonders: „Der 18. Hönnecup ist ein Mendener Turnier und sollte dementsprechend auch in der Hönnestadt durchgezogen werden.“
Eines ist trotz dieser Gemengelage positiv, wie Darius Smelich, ein Mitstreiter des Orgateams, bestätigt: „Gewiss ist, dass sportliche Spektakel wird in gewohnter Form stattfinden, egal wo.“ Wenn auch hinter dem Austragungsort noch kein Haken ist, steht doch der Termin 7. und 8. Dezember bereits fest. Die Teilnehmer haben zugesagt, darunter der Besuch aus dem tschechischen und südkoreanischen Ausland.
Hönnecup weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt
Das zweitägige Event für U10-Fußballteams hat sich inzwischen einen Ruf weit über die Stadtgrenzen hinaus erarbeitet. Dafür verantwortlich sind die vielen Nachwuchsmannschaften aus den Jugendleistungszentren namhafter deutscher Profivereine. Dazu gesellen sich die Jungkicker des Veranstalters gleich mit zwei Teams und die Vertretungen des TuS Wickede, der DJK SG Bösperde, SV Oesbern und DJK GW Menden. In einer vorgeschobenen Qualifikation konnten sich zudem der Hombrucher SV und der SV Brackel 06 durchsetzen und freuen sich jetzt darauf, gegen klangvolle Namen anzutreten.
Zwar ist die Besetzung der vier Gruppen ziemlich zweitligalastig geworden, doch: „Der 1.FC Köln ist bereits Stammgast bei uns, mit dem Abstieg hatten wir nicht gerechnet.“ Auch Darmstadt 98, der einzige echte „Neuzugang“, war bei der Anmeldung noch in der ersten Bundesliga vertreten, sucht nun wieder Konstanz. Die Namen haben aber im „Unterbau“ nicht ihren Glanz verloren. Der FC Schalke 04 sowieso nicht, der Club hat gerade in Menden viele Fans, der Hamburger SV kämpft schon seit einigen Jahren um den Wiederaufstieg, selbst Hönnecup-Titelverteidiger Hertha BSC kickt mit den Profis nur in der zweiten Liga. Den tiefsten Sturz hat allerdings der MSV Duisburg hinter sich, der jetzt nur noch Viertklassig ist, allerdings immer noch über eine vorzügliche Jugendabteilung verfügt.
Die Gruppeneinteilung
Gruppe A: VfL Platte Heide, TuS Wickede, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt, FK Jablonec.
Gruppe B: DJK Bösperde, FC Schalke 04, Hamburger SV, Hombrucher SV, Hertha BSC Berlin
Gruppe C: VfL Platte Heide II, FSV Mainz 05, SV Oesbern, Werder Bremen, Innovation FC
Gruppe D: DJK GW Menden, SV Darmstadt 98, 1.FC Köln, SV Brackel 06, MSV Duisburg
Die drei besten Teams der Vorrunde kommen in die Zwischenrunde (Sonntag, 8. Dezember, ab 9 Uhr), dazu die drei besten Vierten. Die Endrunde beginnt am Sonntag, 8. Dezember, 15.15 Uhr. Finale gegen 16.39 Uhr.
Wiederholungstäter Borussia Dortmund, Werder Bremen, Mainz 05 und Eintracht Frankfurt
Dazu gesellen sich alte Bekannte wie Borussia Dortmund, Werder Bremen, Mainz 05, der nach einer kurzen Auszeit wieder dabei ist, und Eintracht Frankfurt. „Hier gibt es eine ulkige Geschichte“, muss Matthias Luig schmunzeln. „Ich hatte die Hessen angeschrieben, vom Jugendkoordinator aber eine Absage bekommen.“ Kurze Zeit später meldete sich der Trainer der SGE und fragte an, ob er kommen könnte. „Da gab es wohl keine Absprache“, vermutet der VfLler, vergab den letzten freien Platz.
Gastmannschaften aus Südkorea und Tschechien
Jetzt bleibt abzuwarten, mit welcher Spielstärke sich die Gäste des FK Jablonec (Tschechien) und vom Innovation FC (Seoul, Südkorea) vorstellen. „Einen Dolmetscher für die Asiaten haben wir immer noch nicht“, bedauern die Organisatoren. „Wir würden uns freuen, wenn sich noch jemand meldet, das würde uns die Arbeit ein bisschen erleichtern.“ Weil es auch sonst genug zu regeln gibt: „Rund 100 Kinder müssen wir bei Gastfamilien unterbringen, gleich zehn Vereine bleiben vor Ort, fahren nach ihren Begegnungen nicht zurück, zudem ist diesmal auch die Kluse nicht gebucht“, erklärt Matthias Luig. Da ist manche Überraschung programmiert: „Unsere Gasteltern vom TuS Wickede, GW Menden, DJK Bösperde, SV Oesbern und dem VfL Platte Heide nehmen zwei Spieler auf, da fällt mal der weg, mal wird jemand krank, mal ist dies, mal das, da haben wir inzwischen einen ganzen Pool an Backups, stellen bis zu fünf Minuten, bevor alle unterkommen, noch um.“ Das Orgateam ist inzwischen sehr flexibel.
Die Südkoreaner sind bereits vorher in Deutschland, in Dortmund, bleiben zwei Tage in Menden: „Was die dann unternehmen, wissen wir nicht.“
Die politische Prominenz, Paul Ziemiak, Bettina Lugk, Matthias Eggers, Inge Blask sowie Landrat Marco Voge, ist eingeladen. Bürgermeister Dr. Roland Schröder wird den Wanderpokal überreichen, das Maskottchen Hönninho steht parat, es ist alles bereit zum Anstoß. Wenn da nicht die Problematik mit der Halle wäre. Bei der nächsten Besprechung in der kommenden Woche wird eine Entscheidung fallen, verspricht Matthias Luig.