Menden. Ein Video auf dem der Vorfall zu sehen ist, sorgt gerade in der Fußballszene für Aufsehen. Warum der Täter wohl straffrei davon kommt.

Die Saison in der A-Liga des Fußballkreises Iserlohn hat gerade ihren ersten Spieltag absolviert und schon gab es die ersten unschönen Szenen. Beim Spiel VTS Iserlohn gegen den BSV Lendringsen geriet der Fußball zwischendurch in den Hintergrund. Sportlich stand nach 90 Minuten ein torloses Remis zu Buche. Doch die Nullnummer war da schnell kein Thema mehr.

Im Mittelpunkt gerieten die zahlreichen unsportlichen Szenen auf dem Platz. Der Höhepunkt war der vermeintliche Faustschlag eines VTS-Spielers gegen einen Akteur des BSV Lendringsen gewesen sein. Der soll den Iserlohner Spieler verbal aufs Schärfste beleidigt haben, sodass dieser ihn schlug. Die Szene war wohl von einem Zuschauer mit dem Handy gefilmt und in den sozialen Netzwerken verbreitet worden sein. Seitdem sorgt das Video für reichlich Gesprächsstoff bei den heimischen Fußballern. 

Reimann: „Szene aus dem Zusammenhang gerissen“

„Die Szene ist schon aus dem Zusammenhang gerissen worden. Trotzdem haben Schläge nichts auf dem Platz zu suchen“, sagt Horst Reimann, der Vorsitzende des Iserlohner Fußballkreises. Ob es eine sportrechtliche „Würdigung“ geben wird, sollen Ermittlungen zeigen. „Ich möchte schon wissen, was passiert ist. Dann werde ich mit Kai Schmücker, dem Vorsitzenden des Iserlohner Sportgerichtes, sprechen, wie vorgegangen wird“, erklärt der Iserlohner. Denn Horst Reimann weiß um das eigentliche Problem. „Eigentlich sind Video-Aufnahmen so nicht zugelassen. Es müssten Voraussetzungen geschaffen werden, um diese als Beweismittel zuzulassen“, weiß Reimann. Es könnte möglich sein, dass die beiden „bösen Buben“ letztlich unbeschadet aus dieser Angelegenheit hervorgehen können. 

Was die Situation für das Kreissportgericht schwierig macht ist, dass der Schiedsrichter die Szene nicht gesehen hat und entsprechend keinen Sonderbericht anfertigen konnte.

Kurioserweise steht die Partie nicht zum ersten Male in den Schlagzeilen. Bereits zum Saisonstart 2022/2023 stand die Partie am ersten Spieltag auf dem Spieltag. Schon damals war es sehr unruhig und endete mit einem vorzeitigen Abbruch. Der Grund war, dass ein VTS-Spieler dem damaligen Schiedsrichter den Kugelschreiber geklaut hatte. Der Unparteiische bekam diesen nicht wieder - so wurde die Partie abgebrochen. In der nachfolgenden Sitzung des Iserlohner Sportgerichtes wurde die Partie mit 2:0 für den BSV Lendringsen gewertet.

Im Nachgang dieser Partie wurde der damalige Leiter der Sportgerichtssitzung und stellvertretende Vorsitzende des Iserlohner Sportgerichtes, Michael Nitschke, von einem VTS-Anhänger angezeigt. Er sah sich ungerecht behandelt. Die Anzeige verlief im Sande.