Menden. Lars Henkels, Handballer der SG Menden Sauerland, verletzt sich im Oktober schwer am Knie. Der Lockdown spielt ihm in die Karten.
Am Sonntag, dem 18. Oktober des vergangenen Jahres spielten die Drittliga-Handballer der SG Menden Sauerland bei der Zweitvertretung des ASV Hamm-Westfalen. Die 34:38-Niederlage der "Wölfe" im dritten Saisonspiel war eigentlich schnell zur Nebensache geworden. Denn bereits in der Anfangsphase der Partie zog sich SG-Kreisläufer Lars Henkels eine schmerzhafte Knieverletzung hin.
Das Kreuzband wurde arg deformiert bei dem Zusammenstoß mit einem Gegenspieler zu Beginn der Partie - für Lars Henkels war die Saison frühzeitig beendet. Doch keine zehn Tage später schickte der Lockdown der Corona-Pandemie alle Handballer in eine noch andauernde Spielpause.
Untersuchung ergibt kein klares Bild
"Man könnte fast sagen, da habe ich ja noch Glück gehabt, dass ich ja nicht so viele Spiele versäumt habe", kommentiert Lars Henkels das Dilemma aller Sportler mit einer großen Portion Ironie. Denn sein Team konnte nur noch ein Spiel am 24. Oktober bestreiten - gegen die SGSH Dragons verlor man in der Kreissporthalle mit 30:35. Das war damals für den 30-jährigen Henkels aber auch schon nebensächlich. Denn die Untersuchungen ergaben kein klares Bild. "Es war auf den Röntgenbildern eigentlich keine klare Aussage zu erkennen", blickt Henkels zurück. Das Kreuzband war wohl arg in Mitleidenschaft gezogen. "Es ist ja so, dass man da schon mal auf eine Operation verzichtet", so Henkels.
So setzt der Handballer darauf, auf konservative Weise den Weg zurück auf die Platte zu meistern. "Ingo Stary hat mir da Trainingspläne an die Hand gegeben", so Henkels. Und auch der Physio der Wölfe, Marlon Schneider, kümmert sich intensiv um den Rekonvaleszenten. Der nicht verschweigt, dass es ihn manchmal einfach nicht schnell genug geht. "Ich ärgere mich schon, wenn das Knie noch nicht so mitmacht, wie es sein könnte", sagt Henkels mit nachdenklicher Miene.
Kein Gedanke an Karriereende
Ein weiteres Problem zu der eigentlich schon schwierigen Situation einer Handballmannschaft in Corona-Zeiten kommt hinzu. "Es ist schon schade, dass wir im Moment als Mannschaft nicht so zusammen sind, wie wir es gerne hätten", sagt Lars Henkels. Trainiert wird natürlich nach den Vorgaben der Corona-Vorschriften.
Und dann fehlt der ein oder andere Teamkollege auch schon einmal aus beruflichen oder privaten Gründen beim Training. Für Lars Henkels ist aber definitiv klar, dass es auf jeden Fall für ihn weitergeht.
Gedanken an ein Karriereende hat er trotz aller Tristesse nicht gehabt. "Dafür habe ich einfach zu viel Spaß am Handballsport. Und ich fahre sehr gerne nach Menden", macht Henkels keinen Hehl daraus, dass er sich im "Wolfsrudel" sehr wohl und geborgen fühlt. Da erscheint es eigentlich logisch, dass er auch in der kommenden Saison bei der SG Menden Sauerland in der Landesliga seinem Lieblingshobby nachgeht. "Da ist aber noch nicht abschließend darüber gesprochen worden", sagt Lars Henkels. Der Routinier sendet aber klare Signale in Richtung des Wölfe-Vorstands. Jetzt liegt der Ball in der Hälfte der Offiziellen der SG Menden Sauerland.