Iserlohn. Sie sind unter Wert geschlagen worden. Doch nach dem 4:7 der Iserlohn Roosters gegen Berlin hat Cheftrainer Brad Tapper klare Forderungen.

„Unsere Fans sind einzigartig und die besten der Liga.“ Das sagte Brad Tapper, Trainer der Iserlohn Roosters, nachdem seine Mannschaft das erste Spiel der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 4:1 gewann. Inbrünstiger denn je sangen die Zuschauer bereits vor dem ersten Bully das Lied „Sauerland“ mit. Nach der Schlusssirene herrschte eine Partystimmung, wie sie die Eishalle am Seilersee lange nicht mehr erlebte. Und diese Fans, mutmaßlich in anderer Besetzung, zeigten am späten Sonntagnachmittag ein feines Gespür, als die erste Niederlage ihres Teams in dieser Spielzeit feststand.

Ziegler verwandelt Penalty

Der Applaus von den Tribünen war allerdings berechtigt. Denn gegen den amtierenden deutschen Meister, die Eisbären Berlin, unterlagen die Sauerländer nach unterhaltsamen 60 Minuten mit 4:7. Das Ärgerliche an diesem Torfestival: Die Roosters lagen dreimal in Führung – und gingen letztendlich doch ohne Punkte vom Eis. „Berlin hat natürlich eine starke Mannschaft“, sagte Iserlohns Zugang Sven Ziegler deshalb nach der Partie gegenüber MagentaSport, „aber für uns wäre heute mehr drin gewesen.“

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Der Mann, der nach dem fulminanten Saisonauftakt am Freitagabend die Stimmung am Seilersee ein erstes Mal wieder brodeln ließ, war ausgerechnet einer, der in der zurückliegenden Saison noch zum Meister-Team der Eisbären gehörte. Kris Foucault stand in der 10. Minute goldrichtig und traf zur 1:0-Führung der Sauerländer. Es war bereits Foucaults zweites Tor für die Roosters, zudem bereitete er gegen Nürnberg zwei weitere Treffer mit vor. „Natürlich ist es ein sehr spezielles Spiel für mich“, sagte Foucault über das frühe Duell mit seiner ehemaligen Mannschaft.

Allerdings hielt die Freude über die Führung nicht lange an. Bereits in der 15. Minute glich Kevin Clark zum 1:1 für die Gäste aus der Hauptstadt aus. Iserlohn nahm sich zu diesem Zeitpunkt der Partie zu viele Zeitstrafen, beim Gegentreffer saß Kapitän Torsten Ankert auf der Strafbank.

Kurz nach Beginn des zweiten Drittels, bewies Zugang Sven Ziegler seine Nervenstärke als Stürmer. „Ich möchte mich schnell in den Vordergrund spielen“, sagte Ziegler während der Vorbereitung in einer Folge unseres Eishockey-Podcasts „Overtime“. In der 22. Minute gegen Berlin ließ er seine Qualität in Sachen Penalty-Treffsicherheit aufblitzen. Eiskalt verwandelte Ziegler zum 2:1.

Aubin wartet auf Pass

Doch wieder hielt die Führung nicht lange. Leonhard Pföderl glich in der 33. Minute zum 2:2 aus, ebenso wie Marcel Noebels in der 36. Minute das 3:3 erzielte, nachdem zuvor Eric Cornel die Roosters zum dritten Mal in Führung geschossen hatte. Ein Doppelschlag von Matthew White (49./50.) sorgte für die erste Berliner Führung.

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Dass Ziegler zum 4:5 verkürzte (51.), ließ die Hoffnung nur kurz aufkeimen. Erneut Marcel Noebels (57.) und Zachary Boychuk (58.) mit einem Schuss ins bereits verwaiste Roosters-Tor machten den Sieg der Gäste perfekt. „Die zwei schnellen Gegentore haben uns aus dem Rhythmus gebracht“, sagte Sven Ziegler: „Aber wir haben gekämpft bis zum Ende.“

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Und das honorierten die Fans. Zwar gelang auf Grund zu vieler Fehler in der Defensive nicht der erträumte perfekte Saisonstart zur Rückkehr der Zuschauer in die Eishalle, aber die Hoffnung auf eine starke Saison der Roosters, die untermauerte die Mannschaft, in der Brent Aubin fehlte, weil er auf seinen deutschen Pass wartet.

Das sagt Brad Tapper

„Die Fans waren heute unglaublich. Wir haben zu viele Turnovers zugelassen. Unser Powerplay muss besser werden, das hat Berlin für sich entschieden“, sagte Roosters-Trainer Brad Tapper zum Spiel und forderte: „Wir müssen mehr für unseren Torwart spielen und mehr Physis zeigen. Das vierte Gegentor darf so nicht fallen. Insgesamt hat die Mannschaft viel Leidenschaft gezeigt. Wir lernen daraus und bereiten uns auf Augsburg vor.“