Menden. Ultra-Trail-Runnerin Juliane Ilgert vom MC Menden hat einige Gipfel erreicht. Nun half sie mit einem Charity-Lauf Kindern in Nepal

Für Juliane Ilgert vom Marathon-Club Menden ist kein Weg zu weit und keine Herausforderung zu groß. Die 30-jährige Juristin bewältigt als Ultra-Trail-Runnerin die längsten Strecken und die schwierigsten Höhenanstiege. Jetzt hat sich die Top-Athletin der heimischen "Marathonis" selbst ein kleines Denkmal gesetzt. Zusammen mit ihrem Lauf-Partner "Bergbuddy" Lukas Pabst organisierte sie einen Charity-Lauf für ein Kinderhaus der Spendenorganisation Ropka in Nepal.

Insgesamt 178 Teilnehmer nahmen an der Charity-Aktion teil und bewältigten um die Jahreswende herum insgesamt 10399 Kilometer. Für jeden absolvierten Kilometer wurde ein selbstgewählter Betrag gespendet, so dass insgesamt über 11000 Euro für die gute Sache zusammen kamen. Das zunächst ausgegebene Ziel von 2300 Euro - mit dem man den 60 Bewohnern des Kindeshauses einen Monat lang täglich warme Mahlzeiten ermöglicht hätte - wurde damit mehr als deutlich übertroffen.

Neuauflage geplant

"Lukas und ich waren sprachlos", erzählt Juliane Ilgert mit einem Lächeln auf den Lippen von dem Moment, als das vorläufige Ergebnis des von ihnen organisierten "Run for Nepal" feststand. Schnell stand dann ebenfalls fest, dass es eine Neuauflage des Laufes zur nächsten Jahreswende 2021/22 geben wird. Kein Wunder, denn der unglaubliche Erfolg des Spendenlaufes sorgte bei allen Teilnehmern für unglaubliche Glücksgefühle. Gegen eine Neuauflage dürften wohl keiner der Teilnehmer der Premiere etwas einzuwenden haben.

Und das war schon eine außergewöhnliche Truppe. Da beteiligte sich die Oma mit dem Enkel an der Kilometerjagd, oder die Mama, die den Filius zum Laufen animierte. Eine ganz besondere Gruppe kam aus Hemer - denn dort lebt die Familie der Wahlmünchnerin Juliane Ilgert. Der Sauerländer Freizeithof Mesterscheid ließ auch seine Ponys eifrig für die gute Sachen traben und galoppieren. "Das war schon sehr beeindruckend", lächelte Juliane Ilgert über die "tierische" Unterstützung. 

Lob vom MCM-Chef

Die Geschichten rund um den ersten "Run for Nepal" von Juliane Ilgert und Lukas Pabst könnten ganze Bücher füllen. Sowie die von einem Teilnehmer, der für seine Großmutter lief, die aus Nepal stammt. Hans-Jürgen Kasselmann, der erste Vorsitzende des Marathons-Clubs Menden, war bereits vor dem Start der Charity von dessen Erfolg voll überzeugt. "Dieser Lauf ist eine Herzensangelegenheit für Juliane", sagte der MCM-Boss noch vor dem Startschuss.

Jetzt konnte Kasselmann seiner Vorzeigeathletin zum Erfolg gratulieren. "Sie hat sich damit schon einen Lebenstraum erfüllt. Sie hat gezeigt, dass Laufen und soziales Engagement zusammen gehören", so Hans-Jürgen Kasselmann voller Stolz. Dessen Ehefrau zählte auch zu den Teilnehmern. "Sie ist 100 Kilometer gelaufen", war der Chef des Marathon-Clubs auch ein wenig stolz auf seine bessere Hälfte. Um dann noch einmal Juliane Ilgert zu würdigen. "Sie ist eine junge, dynamische Frau, die ihren Weg geht."

Besuch in Nepal durch Corona verhindert

Juliane Ilgert selbst mag da lieber nur über die gute Sache reden. Die Begeisterung für Nepal wurde in ihr von Lukas Pabst geweckt. Der hatte mit seiner Verlobten schon einige Zeit in Nepal verbracht und war fasziniert von dem Land und dessen Bewohnern. Diese haben sich trotz aller Armut eine angenehme Herzlichkeit erhalten. Die Ultra-Trail-Runnerin wollte das Land auch besuchen. Doch die Corona-Pandemie schob da bislang einen Riegel vor. Der Spendenlauf "Run for Nepal" wurde so zu einem erfolgreichen Ausgleich.