Menden. Not macht erfinderisch: Spenden-Speed-Läufer Markus Koerdt hat eine verrückte Idee, um trotz fehlender Veranstaltungen Spenden zu sammeln.

Laufen und Gutes tun, das ist der Ansatz des Spenden Speed. Seit Jahren ist der Mendener Markus Koerdt unter dem Namen bundesweit auf Laufveranstaltungen unterwegs, um mit seiner Teilnahme Spenden zu erlaufen, die einem Dorf in Chile zugute kommen. Da derzeit keine Laufveranstaltungen stattfinden können, hat sich Markus Koerdt etwas Besonderes einfallen lassen, um weiterhin seine Spenden zu sammeln.

Winterberg, Meschede, Arnsberg, Wickede, Fröndenberg, Menden. Klingt nach einer schönen Tour durchs Sauerland. Für Markus Koerdt ist es vielmehr als das. Am Freitag, 19. Juni setzt sich der Mendener in Bewegung und läuft die Strecke ab. 110 Kilometer am Stück. „Das ist die Strecke des Ruhrtal-Radwegs. Ich starte an der Lennequelle und das Ziel ist die St. Vinzenz-Kirche in Menden“, erklärt Koerdt.

Um 17 Uhr nachmittags soll es losgehen, dann läuft der Spenden Speed die Nacht durch und hofft am kommenden Mittag in Menden anzukommen. „Ich laufe die Strecke nachts, weil dann keine Radfahrer unterwegs sind“, sagt Koerdt zu seiner Herangehensweise. Dabei wird er voraussichtlich alleine unterwegs sein. „Ich hatte erst überlegt, ob mich jemand auf dem Fahrrad begleiten soll. Aber ich kann die Strecke auch alleine zurücklegen. Sie ist gut ausgeschildert und ich kenne mich dort aus“, betont Koerdt.

Wettkampffreie Zeit nutzen


Die Idee zum Ultralauf quer durchs Sauerland ist dem Postbeamten in den vergangenen Wochen gekommen. „Nachdem alle Läufe an denen ich teilnehmen wollte, ausgefallen waren, bin ich in ein kleines Motivationsloch gefallen. Nach drei Wochen habe ich mir aber dann gesagt, dass ich was unternehmen muss. Einfach nur so Spenden sammeln, ohne dafür etwas zu leisten, kam für mich überhaupt nicht infrage“, gibt Koerdt zu Verstehen.

Aber was tun? Einen Marathon wollte Koerdt nicht laufen. „Das haben auch schon andere gemacht und das wollte ich nicht einfach nachmachen“, sagt der Spenden-Speed-Läufer. Schnell war die Idee geboren, den Ruhrtal-Radweg abzulaufen. Von der Quelle bis zur Heimat. „Die Strecke ist sehr gut ausgeschildert, das lässt sich gut laufen“, weiß der Mendener Läufer, der seit seinem siebten Lebensjahr mit dem Laufvirus infiziert ist und mit 17 Jahren zum ersten Mal einen Lauf über 100 Kilometer absolviert hat. „Das macht Spaß und ist ein toller Ausgleich zu meinem normalen Alltag“, sagt der 47-Jährige, der seit 2012 seine Kilometer für den guten Zweck abspult und bereits mehrere tausend Euro an Missionspater Rayall überwiesen, der die Gelder an das Missionswerk in Chile weiterleitet.

„Ihm vertraue ich voll und ganz und weiß, dass das Geld auch da ankommt, wo es ankommen soll“, erklärt Koerdt, der in diesem Jahr eigentlich nach Chile reisen wollte, um sich dort ein Bild von der Situation in den Kinderheimen zu machen, die von ihm unterstützt wird. „Das fällt aus den bekannten Gründen leider flach“, erklärt der Hönnestädter.

Aufgeben kommt nicht infrage


Bis zum 19. Juni hofft Koerdt nun noch auf viele Spender, die seinen Ultralauf von Winterberg in die Hönnestadt unterstützen wollen. „Ich suche noch weitere Sponsoren, die mich unterstützen möchten. Ich verspreche, dass ich das durchziehe, das habe ich bislang immer gemacht. Aufgeben kommt überhaupt nicht infrage“, gibt sich Koerdt kämpferisch, dass er sein Ziel auch durchhalten wird. Starten wird Markus Koerdt auf jeden Fall. „Da ist auch das Wetter egal, wenn ich unterwegs bin, kann es ruhig regnen“, gibt er sich tapfer.

Wer den Spenden-Speed unterstützen möchte, kann sich unter der Mailadresse spenden-speed@gmx.de mit Markus Koerdt in Verbindung setzen.