Menden. Westfalia Halingen trifft auf SG Menden II. So soll das Aufstieg-Abstieg-Debakel vom letzten Mal verhindert werden - der TV-Chef im Interview.
Die altehrwürdige Mehrzweckhalle in Halingen hat schon einige Kapitel der Geschichte der Handballer des TV Westfalia Halingen erlebt. Am Samstag ist es mal wieder soweit. Der Tabellenführer der Staffel 4 der Landesliga will im Derby gegen die zweite Mannschaft der SG Menden Sauerland eine neue Episode schreiben. Man will einen weiteren Schritt in Richtung Meisterschaft und Aufstieg nehmen.
Eventuell könnte sogar am Wochenende die Entscheidung fallen. Nämlich dann, wenn die Westfalia gegen die Wölfe gewinnt und der Tabellenzweite HSG Herdecke/Ende am Sonntag sein Spiel beim VfL Eintracht Hagen III verliert, wären die Ballwerfer von der Halinger Dorfstraße bereits am Sonntag aufgestiegen und damit Oberligist.
Vor zwei Jahren schafften die Halinger schon einmal den Aufstieg - stiegen aber in der folgenden Spielzeit direkt wieder ab. Im Falle eines Aufstiegs soll das nun anders laufen. Und dazu gibt es bekanntlich ja zur kommenden Saison eine Umbenennung der westfälischen Ligen. Die WP-Sportredaktion sprach mit Olaf Pokroppa, dem Vorsitzenden des TV Westfalia Halingen, über das Saisonfinale.
Hallo Olaf Pokroppa, kann man schon gratulieren zum Aufstieg in die Oberliga?
Olaf Pokroppa: Oberliga - das hört sich schon geil an! Aber wir haben noch nichts erreicht. Für Glückwünsche ist es einfach noch viel zu früh. Wir tun gut daran, dass wir weiterhin von Spiel zu Spiel schauen und uns nicht mit irgendwelchen Zahlenspielereien beschäftigen. Aber man sollte schon zugeben, dass wir eigentlich alles selbst in unseren Händen haben. Sollten wir das jetzt nicht schaffen, dann haben wir es auch nicht verdient.
Warum sind Sie so vorsichtig?
Das ist ganz einfach: Die „Wölfe“ werden gewiss nicht nach Halingen kommen, um uns die Punkte zu geben. Die werden einfach nochmal alles reinhängen und versuchen uns zu schlagen. Die Mehrzweckhalle dürfte sehr gut besucht sein, es wird eine tolle Stimmung herrschen. Da kann einfach alles passieren. Das wird ein denkwürdiger Abend werden.
Ein ehemaliger Trainer der Mannschaft, Sebastian Swoboda, ist vor einigen Tagen mit seinem Verein, der SG HB Unna-Massen, aufgestiegen. Swoboda war ja vor zwei Jahren mit der Westfalia in die Verbandsliga aufgestiegen. Leider aber auch direkt wieder abgestiegen. Hat man dem ehemaligen Coach zum Aufstieg schon gratuliert?
Natürlich! Meisterschaften sind im Mannschaftssport nun etwas ganz aussergewöhnliches. Es gibt Mannschaftssportler, denen gelingt das nie. Sebastian hat uns auch schon „ein bisschen“ gratuliert. Aber wir haben ja noch nichts erreicht.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen der Westfalia, die vor einem Jahr aus der Verbandsliga abgestiegen ist, und dem Team, dass jetzt kurz vor der Meisterschaft steht?
Ich glaube schon, dass wir einfach breiter aufgestellt sind. In der Vergangenheit hatten wir schon ein Problem, wenn zum Beispiel im Rückraum Spieler verletzt ausgefallen sind. Da sieht es jetzt schon besser aus. Und man erkennt, dass sich die Mannschaft entwickelt hat. Sicherlich hatten wir auch eine Portion Glück dabei. Die Siege gegen die HSG Herdecke/Ende - den großen Favoriten - waren sicherlich big Points. Und dann war es schon sensationell, wie die Mannschaft nach den deutlichen Niederlagen gegen VfL Eintracht Hagen III wieder aufgestanden ist.
Welchen Verdienst hat der Trainer Kai Harbach?
Der ist natürlich sehr groß. Kai hat mit seiner Erfahrung und einer ganz besonderen Ruhe die Mannschaft nach vorne gebracht. Seine Handschrift ist deutlich erkennbar.
Was würde die Meisterschaft für den Verein bedeuten?
Ich glaube nicht, dass wir den Kurs ändern werden. Halingen wird der Verein bleiben, der er ist. Ich bin überzeugt davon, dass wir uns im Falle eines Aufstieges in der Verbandsliga - Entschuldigung, Oberliga - halten werden.