Menden. Am Dienstagabend treffen die Handball-Landesligisten aufeinander. Für die einen geht es um die Meisterschaft, für die anderen um den Klassenerhalt.

Dienstagabend Derbyzeit. Das klingt komisch, ist aber diese Woche Realität. Im Nachholspiel der Handball-Landesliga empfängt die SG Menden Sauerland II am Dienstagabend um 20 Uhr den TV Westfalia Halingen in der Kreissporthalle. Ein Duell, in dem der Kontrast nicht größer sein könnte. Geht es für die Gastgeber ums sportliche Überleben in der Landesliga, kämpft der Rivale aus dem Norden der Stadt Menden um die Meisterschaft.

Die psychologischen Spielchen vor solchen Duellen gehören dazu. So weiß Boris Heinemann, Trainer der zweiten Mannschaft der SG Menden Sauerland genau, wie er den Druck von seiner Mannschaft nehmen muss. „Das Spiel müssen wir nicht gewinnen. Das ist kein Pflichtsieg für uns“, ist sich Heinemann der Rolle seiner Sieben in dem Duell bewusst. Aber er weiß auch genau, welche Folgen ein Punktgewinn für seine Mannschaft hätte. „Wenn wir gewinnen würden, wäre es gut. Dann wären wir schneller an unserem Ziel“, weiß der Sohn des zukünftigen Wölfe-Trainers Ralf Heinemann. Was Heinemann damit meint, ist Platz sieben. Mit dem wäre der Klassenerhalt gesichert, ohne in die Relegation zu müssen. Derzeit stehen die Wölfe auf dem zehnten Platz, vier Punkte hinter Rang sieben. Viele Punktverluste darf sich die Mannschaft da nicht mehr erlauben.

Das Spiel müssen wir nicht gewinnen. Das ist kein Pflichtsieg für uns.
Boris Heinemann, Trainer der SG Menden Sauerland II

Zwar werden auch am Dienstabend mit Torhüter Nils Rehmus, Nick Surowka, Johannes Degenhardt und Patrick Müller wieder die Jungstars aushelfen, doch dadurch wird die Aufgabe nicht unbedingt leichter. „Halingen spielt um den Aufstieg, das ist eine ganz andere Nummer als zuletzt in Hohenlimburg“, warnt Heinemann, der weiß, dass die Westfalia keine One-Man-Show ist. „Da darfst du nicht nur auf Dennis Bichmann achten, da gibt es auch noch Leute wie Lukas Rosenbaum und Niklas Voß. Die Jungs kennen sich untereinander ja ganz gut, das wird ganz eng“, ist Heinemann sicher.

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Auf der anderen Seite kann der TV Halingen mit einem Sieg in der Tabelle an der HSG Herdecke/Ende vorbeiziehen und die Spitze übernehmen. „Wenn uns das gelingen sollte, dann wird die Meisterschaft ein Zweikampf zwischen uns und Herdecke werden“, ist Kai Harbach, Trainer des TVH, sicher. Zum Selbstläufer wird das Derby aber bestimmt nicht. „In diesen Spielen gibt es keinen Favoriten. Bei Menden hat dir Mannschaft durch die Hilfe aus der Oberliga-Mannschaft mehr Profil bekommen“, lobt der erfahrene Trainer die Entwicklung bei den Wölfen und warnt gleichzeitig seine Mannschaft davor, die kleinen Wölfe zu unterschätzen. „Wenn wir mit der Einstellung ins Spiel gehen wie gegen Hagen III, dann werden wir verlieren“, betont Harbach und erinnert an die bittere 36:42-Niederlage vor zwei Wochen. Gleichwohl weiß er auch um das andere Gesicht seiner Mannschaft. „Wenn wir spielen wie gegen Volmetal, dann werden wir das Spiel gewinnen“, ist Harbach überzeugt.

Wenn wir mit der Einstellung ins Spiel gehen wie gegen Hagen III, dann werden wir verlieren.
Kai Harbach, Trainer des TV Westfalia Halingen

Das Duell der beiden Mendener Mannschaften sollte ursprünglich schon im November ausgetragen werden. Da die Mendener damals zahlreiche Ausfälle zu beklagen hatten, einigten sich beide Mannschaften darauf, die Partie zu verlegen. Es dürften einige Zuschauer kommen, wenn die beiden Landesligisten am Dienstag aufeinandertreffen.