Oesbern. Gute Ansätze reichen nicht: Gegen die SVÖ-Frauen lässt der haushohe Aufstiegsfavorit aus der Nachbarstadt nichts anbrennen.

Sie hatten einen Traum! Die Fußballerinnen des SV Oesbern wollten die übermächtigen Ligarivalinnen des FC Iserlohn ärgern und zeigen, dass man im ersten halben Jahr in der Westfalenliga schon einiges gelernt hat. Doch der Tabellenführer ließ sich von den Bemühungen des Hönnestädter Branchenführers überhaupt nicht beeindrucken. Am Ende stand für die Waldstädterinnen ein 5:0 (1:0) über den SVÖ. Es war der sechzehnte Sieg im sechzehnten Saisonspiel. Fazit: Der FC Iserlohn lässt sich auf seinem Weg in die Regionalliga nicht aufhalten.

Die erste Halbzeit unserer Mannschaft war richtig gut.
Matthias Schneider - Trainer des SV Oesbern

„Das ist schon eine sehr gute Truppe“, ließ Matthias Schneider, der sportliche Leiter der Oesberner Damen, an der Berechtigung des Sieges keinen Zweifel aufkommen. „Doch die erste Halbzeit unserer Mannschaft war richtig gut“, sah er allerdings keinen Grund für Kritik an seinen Damen. Auch Trainer Robby Hanbücken sah sich in der ersten Halbzeit in seinen Vorgaben bestätigt. „Wir wollten bewusst tief stehen“, machte der Oesberner Trainer deutlich, dass man sich gegen den spielstarken designierten Regionalligisten nicht auf einen offenen Schlagabtausch einlassen wollte.

Größte SVÖ-Chance: Atha Skoupra scheitert an ausgezeichneter Torfrau

Bitter war nur, dass er ausgerechnet in einem solchen Spiel eine verletzungsbedingte Umstellung in der Innenverteidigung vornehmen musste. So kam Sophia Brodrecht zu ihrer Premiere im Deckungszentrum. „Da hat sie bisher noch nie gespielt. Sie hat das aber richtig gut gemacht“, so Hanbücken. Durch die defensive Ausrichtung waren Torchancen für die Habicht-Kickerinnen natürlich sehr übersichtlich gestreut. Die größte SVÖ-Chance hatte noch „Atha“ Skoupra. Ihren Heber konnte die Iserlohner Torfrau aber noch mit den Fingerspitzen über die Querlatte des Tores lenken.

Bis zur Halbzeit halten die Oesbernerinnen das Spiel offen

Der Tabellenführer war in seinem Spiel nach vorn einfach effektiver. In der 17. Minute übersehen die heimischen Damen die plötzlich freistehende Paula Weber am zweiten Torpfosten. Die wird prompt in Szene gesetzt und muss die Kunststoffkugel nur noch über die Linie befördern. Iserlohn führt mit 1:0 - die Partie scheint ihren erwarteten Verlauf zu nehmen. Doch erst einmal weit gefehlt, denn der heimische Westfalenligist steckt nicht auf und lässt auch von seiner Marschrichtung nicht abbringen. Es gibt einige gute Ansätze, doch Johanna Sellmann und ihre Mitstreiterinnen finden den richtigen Weg zum gegnerischen Tor einfach nicht. Da die Truppe von Robby Hanbücken defensiv aber weiterhin gut steht, bleibt es bei der knappen 1:0 Führung für den Favoriten. Sollte da noch etwas gehen?

Starke Oesberner Phase zu Beginn der zweiten Hälfte lässt hoffen

In der Tat kommt der SV Oesbern glänzend aus der Halbzeitpause. „Das war richtig stark!“ staunt auch Robby Hanbücken ein wenig über den Schwung seiner Damen zum Beginn des zweiten Spielabschnittes. Und wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre hätte, hätte der von Malin Asshoff abgegebene Distanzschuss den Weg ins Iserlohner Gehäuse gefunden. Asshoff zieht in der 49. Minute einfach mal ab, die Iserlohner Torfrau kratzt im letzten Moment das Arbeitsgerät aus dem Winkel. Schade!

Das 0:2 zieht Oesbern den Zahn: Aufstiegskandidat mit leichtem Spiel

Statt des Ausgleiches soll der zweite Treffer für den Gast fallen: Gizem Kilic trifft zum 2:0 für ihre Farben. Beim SV Oesbern gehen die Köpfe runter, Resignation macht sich breit. Anschließend hat der Aufstiegskandidat dann leichtes Spiel.

SV Oesbern - FC Iserlohn 0:5 (0:1).

SV Oesbern: Schleimer; Skoupra (75. Topol), Yigit (75. Justine Schulz), Chiara Schulz, Sellmann, Aßhoff (81. Roland), Brodrecht (64. Topalli), Salerno, Jütte, Schröder (46. Dirkvomhof), Lino Dos Santos. - Tore: 0:1 (17.) Weber, 0:2 (58. Kilic), 0:3, 0:4 (68./72.) Weber, 0:5 (73.) Kilic. - Zuschauer: 200. - Schiedsrichter: Bonner (Balve).