Hüingsen. Nach souveräner 3:0-Pausenführung gegen den Abstiegskandidaten wechselt Hüingsens Trainer fünf Leistungsträger aus. Dann wird‘s fahrig.
Aus diesem 5:3-Torfestival im Ohl vom Sonntagnachmittag wird wohl nicht nur Hüingsens Trainer Benni Huygens einige Schlüsse ziehen: Zwar halten die Spitzenreiter aus dem Mendener Süden in der „Bundesliga des Sauerlandes“ ihre Verfolger mit jetzt vier Punkten Vorsprung mindestens bis zum übernächsten Sonntag auf Abstand. Doch der erwartete Pflichtsieg gegen den abstiegsbedrohten FC Assinghausen-Wiemeringhausen-Wulmeringhausen macht auch klar: So hervorragend der erste Anzug bei den Hüingsern sitzt, so groß ist leistungsmäßig die Kluft zur Besetzung der Bank.
Mit fünf Einwechselspielern geht der rote Faden völlig verloren
Denn mit fünf Einwechselspielern in Halbzeit 2 kassierte die SFH nach der 3:0-Pausenführung und den folgenden fünf Einwechslungen sogar eine 2:3-Niederlage, wenn man nur die zweiten 45 Minuten sieht. Bis zu den Auswechslungen kämpfte die Truppe mit dem ellenlangen Vereinsnamen aus der Nähe von Olsberg tapfer, aber chancenlos. Marcel Furnari (4.), Philipp Eckert (21.) und Christian Eckert (31.) sorgten zum Pausentee für den beruhigenden Vorsprung. In der 57. Minute konnte Christian Eckert sogar noch das 4:0 nachlegen.
Fallrückzieher der Gäste zum 1:4 das schönste Tor des Tages
Doch kaum haben Chrstian Eckert, Malte Heesmann und Lukas Rohe dann das Feld verlassen, gelingt Assinghausen das schönste Tor des Tages, als Moritz Bücker in der 68. Minute per Fallrückzieher zum 1:4 einnetzt. Zwar kann Hüingsen mit einem Abstaubertor von Philipp Eckert nach feiner Vorarbeit von Fabian Palczewski den alten Vier-Tore-Abstand rasch wiederherstellen (74.). Als aber auch Palczewski und Fumari ausgewechselt werden, reißt der rote Faden bei den Kickern aus der „Republik“ völlig. In der 85. und 88. verkürzen die Assinghauser ihren Rückstand, und in Hüingsen sehnen viele jetzt den Schlusspfiff herbei. „Zehn Minuten länger, und wir hätten das Ding noch verloren“, heißt es nach dem Abpfiff von den Rängen.
Mehrere Stammspieler geschont: MK-Derby bei der SG Hemer wartet
Die waren beim Gastspiel von „Ass-Wie-Wu“ übrigens deutlich spärlicher besetzt, als es im Ohl mittlerweile üblich ist, trotz oder vielleicht wegen des Sonnenwetters. Immerhin konnte Benny Huygens durch die Auswechslungen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Auch für ihn gilt es die Ersatzspieler bei Laune zu halten. Und: Der teils geschonte Stammkader dürfte am kommenden Sonntag im MK-Derby bei der SG Hemer wieder ganz anders gefordert sein, auch wenn die Hemeraner beim 2:5 gegen BC Eslohe an diesem Sonntag erneut ihre Heimschwäche verrieten.
Enttäuschung über die Reserve bei Hüingens Trainer spürbar
Doch zurück zu den Lehren aus dem SFH-Spiel: „Einerseits müssen bei solchen Spielständen auch diejenigen spielen können, die sonst nicht oft zum Einsatz kommen“, erklärte Huygens gegenüber der WP. Doch auch und gerade von diesen Spielern erwarte er dann besonders viel: „Das gilt vor allem für den Einsatzwillen. Denn bei weniger Spielpraxis können die Abläufe nicht so funktionieren wie unter den Stammspielern.“ Dass es aber einen regelrechten Bruch im SFH-Spiel gibt und ein deutlich schwächerer Gegner noch einmal derartig aufkommt, das habe er nicht erwartet, machte Huygens aus seiner Enttäuschung über Leistung seiner Bank keinen Hehl.
Hüingsen mit 37 Punkten jetzt vier Zähler vor Meschede und Enkhausen
Immerhin: Auch nach solch einem Spiel zählen am Ende die 37 Punkte, die Hüingsen jetzt auf dem Konto hat. Und ausgerechnet der zuletzt so starke Zweite, Fatih Türkgücü Meschede, ließ beim 2:2 in Fredeburg zwei Zähler liegen. Mit ebenfalls 33 Punkten liegt jetzt Langscheid/Enkhausen als Tabellendritter auch vier Punkte hinter Hüingsen. Mit beiden bekommt es die Huygens-Elf in der Rückrunde noch zu tun. Es bleibt also spannend an der Tabellenspitze der Staffel 4 der Fußball-Bezirksliga.