Menden. SG Menden Sauerland meistert die Pflichtaufgabe gegen die Gäste aus Ostwestfalen. Christian Klein trifft zweistellig.

Keine Frage: Der 32:23-Erfolg der Wölfe gegen den TSV Hahlen fällt in die Kategorie Pflichtsieg. Und dennoch: Dass die Gäste aus Minden vor Wochenfrist einen Auswärtserfolg in Rödinghausen gelandet hatten, ließ in Menden zumindest aufhorchen. „Das hat uns alle überrascht“, gab SG-Trainer Andy Palm zu. Und zugleich war er erleichtert, dass die Gäste ihren fast zwei Meter großen Stammkreisläufer nicht mit nach Menden brachten. „Mit dem haben wir uns im Hinspiel sehr schwergetan“, erinnerte sich Palm.

Die Wölfe erzielten die ersten beiden Treffer der Partie. „Wir sind gut ins Spiel gekommen und lagen auch schnell mit sechs Toren vorn“, analysierte Palm. Tatsächlich waren es beim 10:3 (16.) sogar schon sieben Tore Vorsprung. Beruhigend – eigentlich. „Wir wollten es dann zu schnell zu groß machen“, kritisierte Palm. Dabei erinnerte er an sich häufende technische Fehler im Spiel der Gastgeber. Glück im Unglück war, dass die Gäste dem in nichts nachstanden. Viele harmlose Pässe, Fehler beim Anwurf: Beim TSV Hahlen lief es auch nicht rund. Weil sie aber die individuelle Unterlegenheit mit der richtigen Einstellung ausglichen, kamen die Gäste beim 13:10 (30.) noch einmal bis auf drei Tore heran.

Christian Klein trifft fast nach Belieben

Mit 14:10 ging es in die Pause, aus der die Gastgeber deutlich frischer zurückkehrten. Gestützt auf einen Christian Klein, der fast schalten und walten konnte, wie er wollte, zog die SG davon. Der Rückraum-Shooter traf allein in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit siebenmal, insgesamt standen für ihn schließlich elf Tore zu Buche – alle aus dem Feld. Beim 25:15 (44.) lagen die Wölfe erstmals mit zehn Toren vorn, zwischenzeitlich waren es sogar zwölf Treffer (28:16/48.). „Ich konnte durchwechseln und fast alle Feldspieler haben auch getroffen“, freute sich Andy Palm. „Ich hatte nie das Gefühl, dass es eng werden könnte.“

Hahlen versuchte alles, wechselte gleich mehrfach den Torhüter, agierte zeitweise im Angriff gar mit 7 gegen 6. Gegen die gut zupackende Wölfe-Abwehr fanden die Gäste aber kein Mittel.

Schlusspfiff rechtzeitig vor dem Deutschland-Spiel

Für manchen Handball-Fan war es vielleicht sogar wichtiger, dass die Partie der Wölfe rechtzeitig endete, bevor das EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Dänemark begann, als die Höhe des Mendener Sieges. Schließlich war noch Rudelgucken im Foyer angesagt. Die SG hatte extra einen früheren Spielbeginn in der Kreissporthalle beantragt. Dennoch war die Halle nicht so voll wie sonst. So mancher entschied sich offenbar doch dazu, die EM vor dem eigenen Fernseher zu verfolgen.

Die Statistik

SG Menden Sauelrand Wölfe – TSV Hahlen 32:23 (14:10)

SG Menden Sauerland: Kevin Peichert, Nic Preuss; Dominic Flor (4), Christian Klein (11), Oliver Klix, Luca Giacuzzo, Jonas Schulte (3/1), Nick Surowka (1), Johannes Degenhardt (2), Marcel Tarlinski (3), Louis Behme (1/1), Maximilian Klein (5), Patrick Müller (2).

Zeitstrafen: Wölfe 4, Hahlen 4

Siebenmeter: Wölfe 2/2, Hahlen 1/1

Zuschauer: 200

Nächstes Spiel: ASV Hamm-Westfalen II – SG Menden Sauerland (Freitag, 2. Februar, 20 Uhr, Sporthalle des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, Hamm)

Durch den Heimsieg hat sich die SG zumindest vorübergehend am ASV Hamm-Westfalen II vorbeigezogen, der der nächste Gegner der Wölfe ist. „Mal gucken, was da geht“, erwartet Andy Palm ein enges Spiel. „Mit dem Sieg sind wir jetzt gut in die Rückrunde gestartet. Daran gilt es anzuknüpfen.“