Hüingsen. Die SF Hüingsen meistern auch die knifflige Heimaufgabe gegen die SG Bödefeld/Henne-Rartal. Beim 3:0 muss der Tabellenführer allerdings zittern.

Riesiger Jubel in der OBO-Arena im Ohl: Als Philipp Eckert in der 71. Minute des Spiels gegen die SG Bödefeld/Henne-Rartal zum 3:0 trifft, ist die Erleichterung bei den Gastgebern riesig. Deren Leistung zuvor war ein Abbild der jüngsten Partien. „Es ist bei uns häufig so, dass wir den Gegner in der ersten Halbzeit klar dominieren. Dann verlieren wir in den ersten 20 Minuten nach dem Seitenwechsel völlig die Spielkontrolle“, analysiert SFH-Coach Benny Huygens nach dem Spiel. Warum das immer wieder passiert? „Ich weiß es nicht. Wenn ich es wüsste, würde ich den Hebel umlegen. An der Kondition kann es nicht liegen“, sagt Huygens.

SF Hüingsen - SG Bödefeld/Henne-Rartal 3-0

SF Hüingsen: Tillmann, Freier, Drüppel (73. Palmer), Furnari (90. Potschien), Hammer, Eckert (90. Eckert), Rohe, Bouaich (82. Grahl), Barnefske (83. Beyaz), Palczewski, Ekinci

Tore: 1:0 (17.) Ekinci, 2:0 (35.) Ekinci, 3:0 (71.) Eckert

Schiedsrichter: Fabian Griewel (Soest)

Zuschauer: 150

Nächstes Spiel: SF Hüingsen - Fatih Türkgücü Meschede (Sonntag, 12. November, 15 Uhr)

Möglicherweise wähnten sich seine Spieler aber auch schon zu sehr auf der sicheren Seite. Zu dominant waren sie in Halbzeit eins aufgetreten. Die Sportfreunde entschieden mehr Zweikämpfe für sich, verteidigten sicher und ließen die sonst so offensivstarken Gäste gar nicht zur Entfaltung kommen. Fast logisch daher die Führung in der 17. Minute: Marcel Furnari zieht ab, Bödefelds Keeper Max Szafranski lässt nach vorne abprallen, Mirac Ekinci ist aus kurzer Distanz zur Stelle. Nur drei Minuten später erleben die nur mit drei Ersatzspielern angereisten Gäste den nächsten Rückschlag: Moritz Mester muss verletzt raus, Fabian Göddeke ersetzt ihn. Hüingsen erarbeitet sich in der Folge weitere Chancen, doch Furnari (24.) und Fabian Palczewski (25.) scheitern. Als Ekinci dann in der 35. Minute steil geschickt wird und zum 2:0 einnetzt, scheint die Vorentscheidung gefallen zu sein – zumal es bis zur Pause weitere gute Gelegenheiten gibt, auf 3:0 zu erhöhen.

Sportfreunde Hüingsen nach der Halbzeitpause wie ausgewechselt

Nach dem Wechsel und inzwischen unter Flutlicht ändert sich das Bild dann allerdings grundlegend. Die Sportfreunde wirken verunsichert, schlagen nur noch lange Bälle, haben kaum eigenen Ballbesitz. Im Minutentakt ergeben sich hochkarätige Torchancen, doch entweder vergeben die Offensivkräfte leichtfertig oder der glänzend aufgelegte SFH-Keeper Max Tillmann klärt in höchster Not. „Jede Woche das gleiche“, macht Huygens seinem Ärger an der Seitenlinie lautstark Luft.

Dann aber kommt die Szene, die Hüingsens Trainer als „Dosenöffner“ bezeichnet: Bei einem Konter taucht Eckert frei vor dem SG-Tor auf und lässt dem Keeper mit einem Flachschuss ins rechte Eck keine Chance. In der Folge hätten die Sportfreunde das Ergebnis weiter nach oben schrauben können, doch allein Ekinci scheiterte zweimal völlig freistehend. Das Spiel der Gäste wurde allerdings auch immer hektischer und unsauberer und so gelang es Hüingsen, den letztlich auch in der Höhe verdienten Sieg über die Zeit zu bringen.

Im Topspiel gegen Fatih Meschede winkt ein Rekord

„In der vergangenen Saison haben wir unsere beste Hinrunde gespielt. Jetzt haben wir vor dem Spiel gegen Fatih Türkgücü Meschede genauso viele Punkte. Wir könnten die Hinrunder der Vorsaison also noch einmal toppen, wenn wir punkten“, blickt Huygens bereits nach vorne. Am kommenden Sonntag kommt es in der „Bundesliga des Sauerlandes“ zum Top-Duell zwischen dem Primus aus dem Ohl und dem ärgsten Verfolger, der aktuell sechs Punkte weniger auf der Haben-Seite, aber auch ein Spiel weniger absolviert hat. Die Hüingser fiebern diesem brisanten Duell entgegen, brauchen gegen Meschede aber zugleich eine konzentrierte Leistung über 90 Minuten, damit am Ende drei Punkte im Ohl bleiben. Angesichts der Tabellenkonstellation hoffen die Sportfreunde natürlich auch auf eine lautstarke Unterstützung durch die eigenen Fans.