Bösperde. Bösperdes Trainer Martin Centini hadert mit der Trainingsbeteiligung seiner Spielerinnen. Das ist sein Lösungsansatz.
Die Verbandsliga-Handballerinnen der DJK Bösperde waren zuletzt das überkreisliche Aushängeschild bei den Frauen. Und das dürften sie auch in der neuen Spielzeit sein. Während die Spielerinnen der SG Menden Sauerland nach dem Rückzug aus der Verbandsliga am Beginn einer Durststrecke stehen und bei der Westfalia in Halingen noch der Weg für den Frauenhandball der Zukunft gesucht wird, bleiben die Damen aus der Sporthalle der Nikolaus-Groß-Schule als heimischer Leuchtturm. Doch von Optimismus ist bei Bösperdes Trainer Martin Centini nichts zu spüren.
„Wir werden wahrscheinlich noch die ersten vier, fünf Spiele der Saison brauchen, um uns einzuspielen“, macht Martin Centini deutlich, dass er mit dem bisherigen Verlauf der Saisonvorbereitung überhaupt nicht zufrieden ist. Ständig wechselnde Trainingsbeteiligungen machten eine systematische Vorbereitung praktisch unmöglich. „Work-Life-Balance ist mittlerweile auch im Teamsport angekommen“, vergleicht er den Sport mit dem alltäglichen Leben. Als Auswirkung der Corona-Pandemie wird immer mehr nach einem Gleichklang zwischen dem Berufsleben und der Freizeit gesucht. „Der Handball hat nach Corona nicht mehr für alle die gleiche Bedeutung. Andere Dinge werden da wichtiger“, schildert Martin Centini eine Entwicklung, die vielerorts vorhanden ist. „Aber manchmal habe ich auch den Eindruck, dass einige Klubs diese Entwicklung nicht wahrhaben wollen“, so der Trainer.
Platz fünf als grobes Ziel
Kurzfristige Urlaubsplanungen, Konzertbesuche, Auszeiten beim Training – die Liste der Dinge, die eine vernünftige Trainingsplanung unmöglich machen, ist lang. „Es ist schon sehr ärgerlich, wenn man zum Training kommt und seine Planungen gleich wieder in den Papierkorb werfen kann, weil einfach einige Spielerinnen nicht da sind“, macht der Bösperder Coach die Problematik des Trainerlebens deutlich. Schließlich hat ja auch der Coach Ziele mit seiner Mannschaft: „Ich möchte zum einen sicherlich bei meiner Mannschaft auch eine Entwicklung sehen. Da hat man als Trainer schon seine Vorstellung.“ Eine Platzierung um Platz fünf herum hält Centini durchaus für möglich. „Aber man muss auch mal sehen, was bei den anderen Vereinen passiert. Wir haben ein Spiel beim HC TuRa Bergkamen und die hatten sechs Spielerinnen in ihrer Mannschaft, die in der vergangenen Saison noch beim VfL Brambauer gespielt haben“, sagt Centini.
Doch um die eigenen Ziele zu erreichen, dafür müsste der Sport wieder mehr in den Mittelpunkt rücken. Zumal man in Bösperde personell recht ordentlich aufgestellt scheint. „Wir haben mit Anna Lena Rüping von der SG Menden Sauerland und Carla Velmeden zwei neue Spielerinnen hinzubekommen“, sagt Martin Centini, der damit rechnet, dass er öfter nicht auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann.