Menden. Die Baumaßnahme Huckenohlstadion verzögert sich bis Juni 2024. Uli Menge von der Stadtverwaltung kennt die Gründe und äußert sich zu den Plänen.
Als am Mittwochnachmittag die Nachricht die Runde machte, dass die Baumaßnahme des Huckenohlstadions sich mindestens bis Juni 2024 hinauszögert, staunten die Vereine, Politiker und Freunde des Mendener Sports nicht schlecht. Eine Veränderung der Planungen in Bezug auf das Tribünendach führt zur der Verzögerung. Für die Vereine ist das natürlich ein harter Moment. Viele stellen sich auch die Frage, wie es jetzt mit der Sanierung und Modernisierung Mendens wichtigster Sportstätte weitergeht. Uli Menge, Leiter des Team Sports der Mendener Stadtverwaltung, stellte sich und gab im Gespräch mit der WP-Lokalsportredaktion Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Huckenohlstadion.
Herr Menge, die Baumaßnahme des Huckenohlstadions verzögert sich von Ende 2023 bis mindestens Juni 2024. Was ist das Problem?
Uli Menge: Zunächst kommt es bei mehreren Maßnahmen zu Lieferverzögerungen. Vor allem wird das Tribünendach später geliefert als ursprünglich geplant. Entscheidend ist dabei, dass das Tribünendach nicht wie ursprünglich gedacht von oben angebracht werden kann, sondern, dass das von unten gemacht werden muss. Und dadurch kann nicht zeitgleich – und das ist ja auch logisch – die neue Laufbahn aufgetragen werden. Man hätte theoretisch über eine Baustraße noch versuchen können, den neuen Kunststoffbelag abzudecken, aber auch da wäre man Gefahr gelaufen, dass der neue Belag hätte Schaden nehmen können.
Wie hat die Verwaltung auf diese Planänderung reagiert?
Die Mitteilung haben wir über unseren Planer bekommen. Wir haben mit diesem noch einmal gesprochen, welche Alternativen es gibt. Es ist aber definitiv nicht möglich, das Tribünendach von oben zu installieren, weil die Fläche, die oben zur Verfügung steht, einfach zu gering ist. Das ist unten bei der Laufbahn anders. Was wir aber gerade machen ist, zu klären, ob andere Bauaufgaben, die zeitlich gesehen später dran gewesen wären, wie zum Beispiel des Trainingsfeld, zu überprüfen. Diese Maßnahmen wollen wir jetzt vorziehen.
War das Ganze ein Planungsproblem? Warum fällt der Verwaltung erst ein halbes Jahr vor dem ursprünglich geplanten Ende der Baumaßnahme auf, dass die Planung der Überdachung so schwierig ist, dass man zu dem Ergebnis kommt, das Unternehmen um ein halbes Jahr zu verlängern? Hätte das nicht früher geprüft werden müssen?
Wie schon gesagt, sind wir in der Planung davon ausgegangen, dass das Dach von oben installiert werden kann. Und bei der Prüfung haben wir dann festgestellt, dass das eben nicht realisierbar ist.
Wird diese Verzögerung auch Einfluss auf die Gesamtkosten und die Fördermittel haben? Dass die ursprünglich angedachten 3,255 Millionen Euro überschritten werden, ist ja schon längst kein Geheimnis mehr...
Dass das Tribünendach jetzt von unten installiert wird, hat erst einmal keine Auswirkungen auf die Gesamtkosten. Wir sprechen aber natürlich jetzt mit dem Fördergeber, dass wir die Kosten, die wir für 2023 eingeplant hatten, jetzt auch auf den Haushaltsplan 2024 verschieben müssen. Aber das akute Problem verursacht keine zusätzlichen Kosten. Im Gegenteil, es wird jetzt einfacher und dadurch wird es wohl auch schneller gehen.
Was sind in dem Bauvorhaben jetzt die nächsten Schritte?
Unser Planer hat die bauausführende Firma beauftragt einen neuen Bauzeitenplan zu erstellen, in dem alle Maßnahmen inbegriffen sind, die jetzt noch zu erledigen sind beziehungsweise, die sich auch jetzt verschieben. Es ist ja schon einmal klar, dass die Laufbahn jetzt schon später gemacht wird. Das Trainingszelt beispielsweise sollte eine der letzten Maßnahmen werden, das ziehen wird jetzt vor.
Gibt es noch weitere Probleme oder ist jetzt davon auszugehen, dass alles glatt geht? Wird man dann im Juni 2024 wirklich ein fertiges Huckenohlstadion in Menden sehen und begehen können?
Das ist natürlich die wichtigste Frage. Ich sage mal so, man ist natürlich nie gefeit vor irgendwelchen Besonderheiten. Es kann immer noch etwas passieren. Wir haben uns einen gewissen Puffer mit Juni 2024 gesetzt. Wir brauchen, um den Kunststoffbelag für die Laufbahn aufzubringen, eine anhaltende Temperatur von mindestens zehn Grad. Deshalb haben wir gesagt, wir damit im April 2024 an, weil wir dann eine relative Sicherheiten haben, dass sich das wärmere Wetter hält. Wenn sich zeigt, dass es schon früher anhaltend warme Temperaturen geben sollte, könnte man auch früher damit anfangen. Dann hätte man einen größeren Zeitpuffer. Es darf auf keinen Fall anhalten regnen. Das ist für eine Tartanbahn nicht förderlich. Vielleicht haben sich viele über das Datum Juni 2024 gewundert. Aber es wäre von unserer Seite unseriös gewesen, zu sagen, wir fangen mit der Laufbahn schon im Februar 2024 an.