Hüingsen. Die Ohl-Kicker starten mit einem Spitzenspiel in die Rückrunde. Ihr Trainer Benny Huygens klagt im Vorfeld aber über personelle Probleme.
Für die Bezirksliga-Fußballer der Sportfreunde Hüingsen beginnt am kommenden Wochenende als letztes überkreisliches Team aus Menden und Balve die Rückrunde. Und da wartet für die Ohl-Kicker gleich ein richtiger Kracher. Denn am Sonntag um 15.15 Uhr sind sie in Schwerte beim Tabellenführer VfB Westhofen zu Gast.
Mit einem Sieg hat das Team von Trainer Benny Huygens sogar die Möglichkeit, die Spitze zu übernehmen. Doch vor dem Spieltag hat der Sportfreunde-Coach einige Baustellen vor der Brust. Warum das so ist und mit welchen Zielen die SF Hüingsen in die Rückrunde starten, verrät Huygens im Gespräch mit der WP-Sportredaktion.
Herr Huygens, am kommenden Wochenende startet Ihre Mannschaft in de Rückrunde? Wie groß ist die Vorfreude in Ihrem Team?
Benny Huygens: Bei mir ist die Vorfreude relativ gering. Wir haben erhebliche Personalprobleme. Wir mussten im Vorfeld von Karneval schon einige Testspiele ausfallen lassen. Es war eine der schwierigsten Vorbereitungen, die ich in 15 Jahren als Trainer erlebt habe. Wir hatten am vergangenen Freitag insgesamt 15 Spieler, die ausgefallen sind. Das ist eine Folge vom Karneval, wo ich im Vorfeld auch ausdrücklich vor gewarnt habe. Jetzt haben wir mehrere Corona-Fälle und Erkrankungen, teilweise von absoluten Leistungsträgern.
Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison?
Ich kann den Jungs nur ein großes Lob aussprechen. Wir haben die erfolgreichste Hinrunde der Vereinsgeschichte gespielt. Und das obwohl wir schon im Sommer extreme Verletzungen hatten. Gerade die Ausfälle von Robyn Schoppe und Sven Barnefske haben uns extrem wehgetan. Wir haben es trotzdem geschafft, ganz oben mit dabei zu sein. Wir haben als eine der wenigen Mannschaften das gehalten, was von uns erwartet wurde.
Was sind Dinge, die bislang sehr gut liefen und was muss in der Rückrunde besser laufen?
Wir haben eine sehr gute Flexibilität des Kaders auf taktische Umstellungen. Wir haben mit drei verschiedenen Systemen gespielt. Das ist für Amateurmannschaften oft gar nicht so einfach. Besser werden muss, dass wir nicht jede Woche mit einer anderen Elf spielen müssen. Wir haben es seit zwei Jahren nicht geschafft, in zwei Spielen hintereinander in der selben Formation aufzulaufen.
Wie ist die Wintervorbereitung aus Ihrer Sicht gelaufen und wo haben Sie die Schwerpunkte gesetzt?
Ich konnte gar keine Schwerpunkte setzen. Ich muste teilweise Trainings ausfallen lassen. Wir haben in sechs Wochen vielleicht zwölf Mal trainiert. Und aufgrund der Wetterlage waren davon nur sechs Einheiten auf dem Sportplatz. Als Trainer stört mich das massiv. Wenn man da steht, wo wir stehen, dann will man natürlich mehr.
Wie gut tat der Titel bei den Stadtmeisterschaften?
Ich persönlich bin eigentlich kein Freund von diesem Turnier. Mich hat es aber für mein Team gefreut. Allerdings können wir uns für die Meisterschaft davon auch nichts kaufen.
Wie ist die Stimmung im Team?
Wir freuen uns natürlich auf die Rückrunde und das Spitzenspiel in Schwerte. Jedoch aufgrund der zahlreichen Ausfälle könnte die Stimmung auch besser sein.
Am Wochenende treffen Sie auf den VfB Westhofen. Wie wichtig ist dieses Spiel und wie gehen Sie das an?
Wenn wir Meister werden wollen, ist es das wichtigste Spiel der Saison. Wir haben die Möglichkeit mit einem Spiel weniger, unserem direkten Konkurrenten das vierte sieglose Spiel nacheinander zu geben. Das wäre psychologisch enorm wichtig. Zudem könnten wir auch die Plätze drei und vier auf Abstand halten. Und mit unserem Nachholspiel könnten wir uns weiter absetzen.
Sie haben die Konstellation schon angesprochen. Wenn Sie die Hand aufs Herz legen. Sind die Meisterschaft und der Aufstieg in die Landesliga Ihre konkreten Saisonziele?
Ich habe die Meisterschaft auch vor der Saison als wir noch in Bestbesetzung waren, definitiv für möglich gehalten. Die Zielsetzung war aber zunächst einmal unter die ersten Vier zu kommen. Zwischendurch haben wir das durch die vielen Verletzungen aus den Augen verloren. Aktuell würde ich aber sagen, dass wir Meister werden wollen, wenn wir Westhofen besiegen. Wenn wir verlieren, sind vier Mannschaften im Rennen. Dann wird es schwieriger. Aber zunächst halten wir an unseren ursprünglichen Zielen fest.