Halingen. Lenia Pokroppa ist Kreisläuferin beim HTV Hemer. Warum die Halingerin lieber in Hemer als in der Heimatstadt spielt.

In der Staffel 2 der Handball-Verbandsliga der Frauen dominiert der HTV Hemer. Die Spielerinnen fertigen ihre Gegner mit einer unglaublichen Dominanz ab. Elf Spiele, elf Siege und 418 erzielte Tore stehen bislang beim HTV zu Buche. Kein Wunder, dass sich die Ligarivalinnen nach der Schlusssirene sehnen. Zu dieser Ausnahmemannschaft gehört auch eine junge Halingerin - Lenia Pokroppa.

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Die Tochter von Olaf Pokroppa, dem Chef des TV Westfalia Halingen, zog es in die Nachbarschaft. „Bei der Westfalia gab es für mich keine Spielmöglichkeit“, fühlte sich Lenia Pokroppa bei ihrem Heimatverein nicht mehr richtig gefordert. „Ich brauche den leistungsbezogenen Handball“, war für die Halingerin klar, dass sie den Verein wechseln wollte. Ein Versuch, in der Nachbarschaft in Menden zu spielen, brachte auch nicht das erwünschte Ergebnis.

„Da bin ich nach Hemer gegangen. Zum einen ist es nicht weit weg. Zum anderen fühle ich mich dort sehr wohl. Wir sind eine Mannschaft, die leistungsbezogen Handball spielt“, ist ihre handballerische Heimat jetzt das Grohe-Forum. Zumal die Mannschaft dort einen spannenden Weg geht. Eigentlich ist Lenia Pokroppa - wie ihre Mannschaftskameradinnen - noch A-Jugendliche. So ergibt sich die Möglichkeit, zum einen in der A-Jugend-Bundesliga zu spielen und die Verbandsliga-Staffel 2 der Frauen auf den Kopf zu stellen. Von der Stärke der Hemeranerinnen konnten sich auch die heimischen Verbandsliga-Handballerinnen der DJK Bösperde (18:41) und SG Menden Sauerland (19:39) überzeugen.

Mit Tempo überfordert

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„Wir sind vielleicht ein wenig zu schnell“, entschuldigt sich Lenia Pokroppa schon fast für den erfolgreichen Tempohandball des HTV Hemer. Und dann darf noch geharzt werden. „Wir wissen, dass das viele nicht mögen. Aber ich finde, mit Harz macht der Handball erst richtig Spaß. Du hast einfach mehr Möglichkeiten“, betont die junge Kreisläuferin, die auch ihre Position am Kreis schätzt. „Ich habe ja auf der Außenbahn angefangen. Aber am Kreis macht das mehr Spaß. Auch, wenn man mal einen mitbekommt“, sagt die Halingerin schmunzelnd. Dass der Handball ihr einen vollgepackten Terminplan beschert, will Lenia Pokroppa nicht beklagen.

Spiele in der Frauen-Verbandsliga und in der A-Jugend-Bundesliga, plus vier bis fünf Trainingseinheiten - langweilig wird der Halingerin nicht. „Dann kommt noch das Studium hinzu“, soll der berufliche Werdegang keinesfalls leiden. „Man muss sehen, wie sich das entwickelt“, mag Pokroppa nicht zu weit nach vorne schauen. Zumal Talente wie beim HTV Hemer auch die Begehrlichkeiten von anderen Vereinen wecken.

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Doch zunächst stehen erstmal die nächsten sportlichen Ziele an. Und dass die Bäume für die jungen Damen nicht in den Himmel wachsen, sahen sie am Wochenende. „Da haben wir in der ersten Runde des DHB-Pokals als A-Jugend gegen Sachsen Zwickau deutlich verloren“, berichtet Pokroppa über eine Niederlage mit elf Toren. „Da waren wir wirklich nicht gut“, sagt die Halingerin. Bei den Frauen steht der Oberliga-Aufstieg im Fokus. Das daran wohl nur noch wenige zweifeln, dürfte aufgrund der bisherigen Saison nicht verwundern. „Das wird in einer höheren Liga sicherlich spannender werden“, erhofft sich die junge Ballwerferin in der Oberliga Westfalen dann eine noch größere Herausforderung.