La Nucia/Menden. Chrissa Koutsouchristou steht bei den Junioren-Wettkämpfen im Ring und dort vor dem größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere.
Hat die Hönnestadt bald eine Weltmeisterin in ihren Reihen? Wenn es so weitergeht wie bisher, dann könnte es in wenigen Tagen so weit sein. Box-Talent Chrissa Koutsouchristou hat sich bei der Junioren-Weltmeisterschaft in La Nucia bis ins Halbfinale vorgekämpft. Die Bronzemedaille ist ihr bereits sicher.
Es gibt deutlich weniger reizvolle Ziele auf der Welt als die spanische Ostküste. Hier in der Provinz Alicante, ca. 100 Kilometer südlich von Valencia, steht das Pamello Municipal Camilo Cano. In der Halle, die bis zu 3000 Zuschauende fasst, suchen Nachwuchsboxerinnen und -boxer aus aller Welt ihre neuen Weltmeister. Als Teil des deutschen Teams ist auch Chrissa Koutsouchristou mit dabei, die im Bantam-Gewicht (bis 54 Kilogramm) in den Ring steigt. Nach ihrer Vize-Europameisterschaft im vergangenen Jahr ein weiterer Höhepunkt in der Karriere der Mendener Gymnasiastin.
Teilnehmerfeld mit 22 Boxerinnen
22 Boxerinnen gingen in ihrer Gewichtsklasse an den Start, um sich den Weltmeistertitel zu sichern. Nur noch vier sind davon übrig geblieben. Mit der jungen Athletin der Boxsportabteilung des SV Menden, die in Spanien von ihrem Trainer Willi Hömberg unterstützt wird, ist eine Sportlerin mit im Rennen um den Titel.
Eindeutige Punktsiege
Bisher boxte die junge Mendenerin ein furioses Turnier. Im Achtelfinale ging es gegen die Französin Cyndelle Bachelet, die chancenlos gegen die offensive Ausrichtung Koutsouchristous war. Genauso eindeutig war dann auch das Urteil: 5:0 werteten die Richter den Kampf zugunsten der jungen Boxerin.
Am Montag ging es weiter gegen die Usbekin Mukhlisa Khushvaktova weiter. Und der Kampf begann mit einer kurzen Schrecksekunde. 18 Sekunden waren erst geboxt, als „Chrissa“ kurz stolperte und ihre Gegnerin dennoch einen Treffer landete. Dabei verlor sie eine Kontaktlinse, sodass der Kampf kurz unterbrochen wurde, um das Problem zu behandeln. Als die Runde fortgesetzt wurde, kannte die heimische Boxerin nur eine Richtung: nach vorne. Sie setzte Khushvaktova unter Druck und landete viele Treffer. Die Wertungen der Punktrichter waren eindeutig: Alle fünf gaben Koutsouchristou für die mutige und aktive Kampfführung die Höchstnote von zehn.
Zwei Runden deutlich gewonnen
In der zweiten Runde geriet die Mendenerin kurz ins Straucheln, wurde angezählt, rappelte sich aber schnell wieder auf und übernahm - wie bereits in der ersten Runde - die Kontrolle über das Kampfgeschehen. Der Lohn: Auch diese Runde wurde zu ihren Gunsten gewertet.
Erst in der dritten und letzten Runde versuchte Khushvaktova noch einmal das Ergebnis umzubiegen, doch Koutsouchristou hielt dagegen, sodass diese Runde ausgeglichen endete. Das Ergebnis war dann wieder eindeutig: Mit 4:1-Richterstimmen zog die junge Mendenerin ins Halbfinale der Junioren-Weltmeisterschaft ein. „Das war ein sehr dynamischer Kampf auf einem hohen Niveau“, lobte Norbert Beschorner, zweiter Vorsitzender der Boxsportabteilung, der den Kampf im Livestream verfolgte. „Mit dem Einzug ins Halbfinale hat sie die Bronzemedaille bereits sicher“, betont Beschorner. Das nächste Edelmetall nach Silber im Vorjahr.