Menden. Hannah Julius gehört mit 20 Jahren zu den Stammkräften beim Verbandsligisten. Doch auch für sie sind vier Spiele in sieben Tagen ungewöhnlich.

Hannah Julius ist schon seit vielen Jahren Teil der SG Menden Sauerland.Doch auch sie muss sich an die Folgen von Corona noch gewöhnen. Nach überstandener Coronawelle kehrt bei der ersten Damenmannschaft so langsam wieder der Alltag ein. Wobei von Alltag keine Rede sein kann. Nach bereits drei bestrittenen Spielen folgt am Samstag in der Handball-Verbandsliga das vierte Spiel in sieben Tagen, was eine deutlich erhöhte Belastung darstellt.

Seit 18 Jahren Handballerin

Auch für die 20-jährige Mendenerin ist das eine neue Situation, und das obwohl sie schon als kleines Kind mit dem Ball in der Hand herumlief. „Ich spiele schon mein ganzes Leben Handball und kenne das gar nicht anders. Dadurch, dass meine Mutter damals Trainerin der Minis in Bösperde war, kam der Kontakt zum Sport schon relativ früh“, erzählt die Rückraumspielerin. Schon seit 18 Jahren ist Hannah Julius in den verschiedensten Hallen unterwegs. Damals begann ihr Weg bei der DJK Bösperde. „Mit 13 bin ich dann zur SG Menden Sauerland gewechselt und habe dort meine komplette Jugend gespielt. Zwischendurch habe ich auch andere Sachen wie Turnen, Trampolin oder Reiten ausprobiert, aber ich bin immer wieder beim Handball gelandet“, sagt die Rechtshänderin.

Nach so vielen Jahren des Handballspielens in Menden kam Julius nie auf die Idee den Verein zu wechseln oder gar mit dem Handball aufzuhören. „Ich kenne das ja gar nicht anders, als mit Training in der Woche und Spielen an den Wochenenden. Darüber hinaus macht mir Handball immer noch Spaß und dadurch, dass ich eigentlich immer mit denselben Leuten gespielt habe, wurden über die Jahre hinweg viele Freundschaften geschlossen“, erklärt die Sportlerin ihre Argumente für den Handball und den Verein. Auch für einen Wechsel zu besseren Teams gab es keinen Grund. „Wir haben eigentlich immer in den besten Ligen gespielt, die so möglich waren“, sagt die ehemalige Schülerin.

Auch in der Damenmannschaft hat sich die Handballerin trotz ihres jungen Alters schon recht gut etabliert. Das liegt vor allem daran, dass sie häufig bei den Älteren mitgespielt hat. „Während meiner Zeit in den Jugendteams kam es häufig vor, dass ich eine Mannschaft höher spielen sollte, also bei den Älteren.

Schnelle Anpassung bei den Damen

Dadurch musste ich meine körperlichen Defizite durch andere Mittel wettmachen“, weiß Julius, dass es nicht nur auf den Körper ankommt. „Als ich 15 oder 16 war, zirka zur B-Jugend-Zeit, sollte ich schon in der Damenmannschaft spielen. Dort wurden die Unterschiede ganz deutlich. Ich war zu klein und schmächtig. Dazu wurde das Tempo ja auch immer schneller.“ Um dem entgegenzuwirken musste Julius eine Menge trainieren und mittlerweile kommt sie gut zurecht. „Man musste sich dran gewöhnen und dadurch, dass ich auch bei den Damen trainiert habe, konnte ich mich innerhalb eines halben Jahres recht gut anpassen“, findet das Talent.

Trotz der vielen Trainingseinheiten sind die jetzigen Wochen auch für eine durchtrainierte Spielerin wie Julius sehr anstrengend. Mit vier Spielen in sieben Tagen, mangelt es den Damen der SG Menden Sauerland sicherlich nicht an Spielpraxis. Mittlerweile sind drei Spiele gespielt. Am vergangen Samstag konnte ein Mentalitätssieg gegen Gevelsberg eingefahren werden, bei dem für Julius vor allem der Teamgeist großen Anteil hatte. Am Tag danach ging es direkt weiter gegen Bergkamen, da kam man an einer Niederlage nicht vorbei. „Man hat das Spiel am Vortag schon in den Knochen gespürt“, ist die Ansetzung der Nachholspiele nicht das Optimale für die junge Handballerin. Am Dienstag spielte man gegen ASC Dortmund. Zwar verlor man nach 60 Minuten. Dennoch konnte man gut mitspielen. Am Samstag geht es im letzten Spiel einer anstrengenden Woche gegen Königsborn. „Wenn wir an unsere Leistung der zweiten Halbzeit von Dienstag und Samstag anknüpfen, stehen die Chancen gut“, geht Julius positiv in das Spiel.