Oesbern. Der SV Oesbern hat vier Mädchenmannschaften im U-Bereich. Sie bilden das Fundament für das Damenteam, das in der Landesliga aktiv ist.
Der SV Oesbern ist in Sachen Mädchen- und Damenfußball das Aushängeschild in der Region. Die Damen haben eine Mannschaft, die in der Landesliga auf Torejagd geht und eine zweite Mannschaft, die in der Bezirksliga aktiv ist. Doch wie fast immer im Sport ist eine sehr gute Jugendarbeit beim SV Oesbern das Fundament für den Erfolg. Im Gespräch mit der Westfalenpost erklärte Christian Busch, der Jugendleiter des Mädchenfußballs beim SV Oesbern, wie das Erfolgsrezept aussieht.
„Ich bin seit 2013 dabei, als die ganze Sache vor allem in der U13 und der U15 in den Anfängen war. Und auch eine U17 gab es damals schon. Die Damenabteilung ist natürlich unser Zugpferd. Unsere Jugendabteilung investiert aber auch sehr viel Arbeit, damit wir dort sehr gut aufgestellt sind. Wir haben auch sehr engagierte Trainer. Und das sind so die Hauptgründe, warum wir im Mädchenfußball einen derartigen Zulauf haben“, erklärt Busch.
Weite Fahrten zu den Spielen
Allerdings gibt es auch Schwierigkeiten. In der U17-Mädchenmannschaft läuft die Saison bislang eher durchwachsen. „Wir haben dort ein relativ großes Altersgefälle in der Mannschaft. Es sind auch viele Anfängerinnen dazu gekommen. In der U17 sind wir aktuell im Aufbau“, sagt Busch. Besser sieht es dagegen in der U15 aus. Das Team steht in der aktuellen Saison im Mittelfeld. In erster Linie nimmt die U15 des SV Oesbern am Spielbetrieb teil, um überhaupt Spielpraxis zu sammeln. „Es gibt im U15-Bereich kaum noch Ligen. In Iserlohn zum Beispiel gar keine mehr. Deshalb fahren wir zu Spielen auch schon einmal bis nach Schmallenberg oder Meschede. Wirklich gut läuft es für die U13-Mannschaft des SV Oesbern, die in ihrer Liga Tabellenführer ist und die Herbstmeisterschaft gefeiert hat. Und auch die U11 sei an den Turnierwochenenden gut unterwegs. „Ganz wichtig ist für uns, dass die Mädchen Spaß am Fußball haben. Das steht über allem“, sagt der Funktionär. Er betont aber auch, dass die Lage im Mädchenfußball schon besser war. „Die Nachfrage stagniert im Moment ein bisschen. Was Neuinteressierte angeht, ist es sehr ruhig aktuell. Aber ich glaube, dass sich das bald wieder ändern wird, wenn der Spielbetrieb wieder losgeht.“
Aus diesem Grund rührt der SV Oesbern auch immer wieder die Werbetrommel. „Wir suchen immer nach neuen Spielerinnen. Viele Mädchen bringen hin und wieder auch mal eine Freundin mit zum Training. Allerdings ist es aktuell schon schwierig, da gezielt nach neuen Mädchen zu suchen“, findet Busch. Das ist aber eine Entwicklung, die sich generell im Mädchenfußball auftut. Denn gerade in den vergangenen ein bis zwei Jahren haben sich sehr viele Mannschaften aufgelöst. „Deshalb fahren wir auch im U17-Bereich teilweise bis nach Siegen oder Freudenberg, damit man überhaupt eine Liga zusammenbekommt. Das hat schon nachgelassen.“ Der SV Oesbern betont, dass die Türen nach wie vor offen stehen. „Wenn ein Mädchen zum Training kommen möchte, kann es sich gerne bei mir melden. Interessierte können dann einfach vorbeikommen, sich das Ganze anschauen und mitmachen. Es gibt da auch keine Voraussetzungen“, sagt Busch.
Blickkontakt beim Training
Die Jugend- und die Damenfußballabteilung des SV Oesbern arbeitet Hand in Hand. Aus diesem Grund hat der Verein auch bewusst die Trainingseinheiten auf den gleichen Tag gelegt. „Freitags ist der Trainingstag, an dem alle da sind. Die U17 und die U13 trainieren parallel. Dann kommt die zweite Damenmannschaft und anschließend die erste Mannschaft. Wir wollen damit dafür sorgen, dass der Blickkontakt da ist“, erklärt Busch.
Und auch zwischen den Trainern der Damen- und Mädchenmannschaften herrscht reger Austausch. Gerade bei den U17-Mädchen wird geschaut, wer nach der Saison im Damenbereich weitermacht. Trotz allen Problemen möchte der SV Oesbern im Mädchenfußball in diesem Jahr weiter wachsen.