Bösperde. Der Rückraumspieler ist beim Landesligisten in dieser Saison nach langer Verletzung zurückgekehrt. Diese Zwischenbilanz zieht er.

Für die Landesliga-Handballer der DJK Bösperde läuft es in dieser Saison gut. In der Hinrunde hat sich die Mannschaft von Trainer Hendrik Ernst in der vorderen Tabellenregion etabliert. Ein Grund dafür war auch das starke Comeback von Rückraum-Spieler Alex Wergen. Der 22-Jährige zog sich in der Vorsaison eine komplizierte Verletzung zu, anschließend wurden er und die Mannschaft von der Corona-Pandemie ausgebremst. Im Gespräch mit der Westfalenpost blickt er zurück.

Herr Wergen, Sie waren in der Vorsaison lange verletzt. Was hatten Sie genau und wie haben Sie Ihre Leidenszeit erlebt?

Alex Wergen: Ich habe mich bereits 2020 beim letzten Testspiel in Ahlen verletzt. Ich habe mir dort einen offenen Bruch von Elle und Speiche zugezogen und war danach auch noch ein paar Tage im Krankenhaus und musste vor Ort noch operiert werden. So habe ich damals den Start in die Saison 2020/2021 verpasst. Das war damals schon in Corona-Zeiten. Es gab dann in der Saison vor dem Abbruch auch nur zwei Spiele. Aber die sind natürlich für mich ausgefallen. Die Zeit konnte ich aber dann gut für mich selber nutzen. Ich bin dann nur mit Laufen gestartet, denn kräftemäßig ging das noch nicht. Nach und nach konnte ich dann wieder ins Fitnessstudio gehen und zuhause an meinem Körper arbeiten.

Seit dieser Saison sind Sie wieder zurück auf dem Parkett, wie fühlt sich das an?

Es ist zwar schon ein paar Monate wieder her, aber das fühlte sich natürlich sehr gut an. Ich habe schnell gemerkt, dass die Corona-Pandemie einen Einfluss auf unsere Mannschaft hatte. Wir konnten einfach befreit aufspielen. Es war gut zu sehen, dass wirklich alle große Lust hatten wieder Handball zu spielen. Und das hat sich auch auf unsere Ergebnisse ausgewirkt.

Sie sprechen die Hinrunde schon an. Wie fällt Ihre Bilanz aus?

Das erste Spiel war natürlich etwas ärgerlich. Danach haben wir aber ein Spiel nach dem anderen gewonnen. Für mich selbst war es auch eine sehr gute Rückkehr. Und wir sind mit der Hinrunde echt zufrieden. Hätte uns jemand vorher gesagt, dass wir am Ende der Hinrunde so weit oben stehen, dann hätten wir das sofort dankend angenommen. Trotzdem muss ich sagen, dass wir gerade zum Schluss noch den einen oder anderen Punkt hätten mehr holen können. Allerdings war es vor der Saison unser primäres Ziel die Klasse zu halten. Und jetzt haben wir einen so guten Start hingelegt, dass das dieses Jahr auch klappen könnte.

Wie ist die Stimmung bei Ihnen im Team und auch im Verein?

Wir haben vor der Saison neue Spieler hinzubekommen und haben diese sofort gut aufgenommen und integriert. Die Stimmung ist bei uns wirklich sehr gut – und das sieht man ja auch an den bisherigen Ergebnissen. Und auch der Verein befindet sich im Aufwind. Unsere Damen sind ja auch in der Verbandsliga Tabellenführer. Generell ist unser Verein, auch durch die ganze Corona-Situation extrem zusammengewachsen.

Ihr Bruder Max ist ja auch Ihr Teamkollege. Wie fühlt sich das für Sie an und ist im Hause Wergen der Handball Gesprächsthema Nummer eins?

Ich kenne das ja schon seit vielen Jahren. Mein anderer Bruder Philipp war ja auch viele Jahren in unserer ersten Herrenmannschaft aktiv. Generell kann ich aber nur Positives daraus ziehen. Natürlich gucke ich seit Jahren zu meinem älteren Bruder Max hoch und schaue, wie er die Dinge löst. Da kann ich noch sehr viel lernen. Da wir alle Handball spielen ist das natürlich bei uns zuhause ein großes Gesprächsthema. Allerdings haben wir auch andere Themen. Vor allem jetzt, wo die Corona-Pandemie ein so großes Problem in unserer Gesellschaft geworden ist. Wir konnten ja in den vergangenen zwei Jahren auch nicht an jedem Wochenende in die Handballhalle fahren.

Was ist bei der DJK Bösperde gut gelaufen und woran muss die Mannschaft vielleicht noch arbeiten?

Ich finde, dass der Gesamtverein mit der Corona-Situation sehr gut umgegangen ist. Wir haben ja auch verschiedenen Impfaktionen auf die Beine gestellt. Damit konnten wir vielen älteren und kranken Menschen helfen. Da haben wir viel richtig gemacht. Woran die Mannschaft vielleicht noch arbeiten muss, ist die Konstanz. Trotzdem haben wir alles gegeben.

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer persönlichen Leistung?

Generell ist die Saison für mich bislang ganz gut gelaufen. Aber natürlich kann man als Sportler immer Dinge verbessern. Bei mir ist es vielleicht noch die mentale Stärke, bei der ich noch am meisten Luft nach oben habe. Denn Handball wird bekanntermaßen im Kopf entschieden.

Welche Ziele hat Ihr Team für die Rückrunde?

Wir wollen natürlich daran anknüpfen, wo wir zuletzt aufgehört haben. Wichtig ist, dass wir ganz schnell weitere Punkte sammeln, um uns endgültig von den Abstiegsrängen zu distanzieren. Wenn aber am Ende noch ein Platz unter den ersten drei oder vier Mannschaft herausspringt, wäre das umso schöner.

Weihnachten steht vor der Tür. Ist das auch für Sie die Zeit um mal abzuschalten und zu reflektieren? Und wie verbringen Sie Heiligabend?

Definitiv werde ich jetzt etwas herunterfahren, auch beruflich. Heiligabend werde ich in kleiner und gemütlicher Runde bei meinen Eltern und meinen Geschwistern verbringen.