Hüingsen. Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten ist mit der Saison seiner Mannschaft zufrieden. Beim Thema 2G schlagen zwei Herzen in seiner Brust.

Binnen eines Jahres hat Benny Huygens beim Fußball-Bezirksligisten Sportfreunde Hüingsen vieles erreicht. In dieser Saison spielen die Sportfreunde oben mit. Deshalb reagierte jetzt der Vorstand und verlängerte mit Benny Huygens um ein weiteres Jahr. Im WP-Gespräch erklärt Huygens, warum es so gut läuft und was er von der neuen 2G-Regelung im Amateursport hält.

Herr Huygens, Sie haben Ihren Vertrag bei den Sportfreunden Hüingsen um ein weiteres Jahr verlängert. Was sind die Gründe dafür?

Benny Huygens: Ich fühle mich bei den Sportfreunden Hüingsen einfach rundum wohl. Und ich habe das Gefühl, dass ich von der Mannschaft für meine Arbeit viel zurückbezahlt bekomme. Das sehe ich zum Beispiel an der Trainingsbeteiligung, die bei uns sehr gut ist. Zudem stimmt in dieser Saison auch die Leistung auf dem Platz. Und in den Gesprächen sehe ich, dass ich meine Spieler erreiche.

Sie sind jetzt seit knapp einem Jahr Trainer in Hüingsen. Was ziehen Sie für eine Zwischenbilanz?

Ich bin der Meinung, dass es im Fußball immer der Anspruch sein sollte, sich stets zu verbessern. Und ich bin der Meinung, dass meine Mannschaft diese Einstellung gut verinnerlicht hat. Wir spielen aktuell auf einem sehr hohen Level. Man muss ja auch sehen, dass wir sehr viele junge Spieler in unserem Kader haben. Allerdings sind diese doch sehr wissbegierig und zahlen das Vertrauen mit guten Leistungen zurück. Da die Spieler aber noch jung sind, muss man es auch in den Kauf nehmen, wenn sie hin und wieder individuelle Fehler begehen.

Sie stehen jetzt auf dem dritten Tabellenplatz. Müssen Sie ihr ursprüngliches Ziel, dass Sie einen einstelligen Tabellenplatz erreichen wollen, korrigieren?

Nein, absolut nicht. In dieser Saison geht es einzig und allein um den Umbruch der Mannschaft. Uns sind mit Tobias Fischer, Volkan Bodur, Dominik Scherner und Christian Eckert vier Spieler vor der Saison noch weggebrochen, die eigentlich fest eingeplant waren. Zudem haben weitere Spieler den Verein verlassen. Es geht nur darum, dass wir vernünftig an uns arbeiten und die Ergebnisse so positiv wie möglich zu gestalten.

Ab sofort gilt im Amateurfußball die 2G-Regelung. Was halten Sie davon?

Ich habe dazu eine menschliche und eine sportliche Meinung. Aus rein sportlicher Sicht, sehe ich es so, dass mit der 2G-Regel die Sportvereine leiden müssen. Viele ehrenamtliche Mitarbeiter müssen sich jetzt den Unmut der Leute gefallen lassen. Wir sind ja immer noch eine Gemeinschaft und das Miteinander leidet darunter. Generell halte ich die 2G-Regelung rein im sportlichen Bereich für eine Wettbewerbsverzerrung. Wenn eine Mannschaft zum Beispiel acht Ungeimpfte hat und die anderen gar keinen, ist es ja schon ein Unterschied, wenn eine Mannschaft mit der vollen Besetzung antreten kann und die andere Mannschaft nicht. Interessant wird es dann ab dem Zeitpunkt, wo es auch um etwas geht. Als Polizeibeamter kann ich diese Regelung allerdings natürlich total nachvollziehen.

Welche Lösung würden Sie denn vorschlagen?

Ich hätte mir gewünscht, dass eine Unterbrechung der Saison erfolgt wäre und man gesagt hätte, dass die Geimpften laut 2G weiter trainieren dürfen und die anderen sich individuell fit halten müssen. Das fände ich fairer.

Hat die Regelung bei Ihnen in Hüingsen Konsequenzen?

Ja, zwei Spieler der ersten Mannschaft sind nicht geimpft. In der zweiten und dritten Mannschaft gibt es weitere Spieler, die nicht spielen können. Daher müssen wir jetzt schauen, wie wir das lösen.