Iserlohn. Fünf Niederlagen in Folge – am Sonntag müssen die Iserlohn Roosters in Bietigheim gewinnen, trotz eines „Gesundheitsthemas in der Kabine“.

Das hätte eine der Geschichten des Abends werden können. Doch Martin Schymainski erzielte in dieser 37. Minute kein Tor in seinem ersten Spiel für die Iserlohn Roosters, das als Gegner ausgerechnet seinen Ex-Klub Krefeld Pinguine vorsah. Auch die Premiere von Brent Aubin gut zwei Monate nach dem Start der Deutschen Eishockey-Liga taugte nicht zur Glanzstory – denn die Roosters unterlagen mit 1:4. Drohen sie nach der fünften Niederlage in Folge in eine erste Krise zu rutschen? Schymainski widerspricht vor dem Auswärtsspiel am Sonntag in Bietigheim.

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Am Freitagabend lagen alle Zutaten für einen euphorischen Eishockeyabend parat. Die Spieler, die vor der Deutschland-Cup-Pause mit dem Coronavirus infiziert fehlten, waren zurück. Ebenso stand Zugang Schymainski erstmals für die Sauerländer auf dem Eis, ebenso wie Brent Aubin, der am Freitagvormittag seinen deutschen Pass erhalten hatte. Das geschah übrigens einen Tag nachdem Roosters-Boss Wolfgang Brück öffentlich sein deutliches Missfallen an der Verzögerung durch die zuständige Behörde kund getan hatte.

Frühes Gegentor

Doch diese positiven Aspekte gepaart mit der erstmals mit 3618 Zuschauern ausverkauften Eishalle schienen die Mannschaft von Brad Tapper eher unter Druck zu setzen als sie zu beflügeln. In der Offensive fehlte vor dem Krefelder Tor oft die letzte, die zündende Idee. Aus 40 Torschüssen schlugen die Roosters kein Kapital. In der Defensive erlaubten sich die Sauerländer die eine oder andere Nachlässigkeit, welche Krefeld, keineswegs übermächtig im Aufbauspiel, effizient zu Toren nutzte.

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Lucas Lessio dämpfte die Aufbruchstimmung bereits nach 43 Sekunden mit dem 1:0 für die Pinguine. Niclas Lucenius (22.) und Alexander Weiss (26.) erhöhten mit einfachen Treffern auf 3:0 für die Gäste. Die Roosters? Sie drängten während ihres ersten Powerplays der Partie zwischen der 28. und 30. Minute auf den Anschlusstreffer. Doch Luke Adam traf das leere Tor nicht, weitere Chancen entschärfte Krefelds starker Goalie Oleg Shilin.

Treffer ins leere Tor

Erst als Hubert Labrie in der 49. Minute den Bann brach und das 1:3 erzielte, kehrte die Stimmung in die selbst ernannte Eishölle zurück. Die Wende brachten aber weder das Tor noch der taktische Schachzug von Brad Tapper, dreieinhalb Minuten vor Schluss Torwart Andy Jenike vom Eis zu beordern. Denn nur Sekunden später erzielte Krefelds Alex Blank das 4:1.

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„Ich kenne Krefeld ja“, sagte Martin Schymainski und ergänzte: „Sie spielen etwas defensiver, die wenigen Chancen, die sie bekommen, sind wie heute drin. Das 1:0 war glücklich, klar, aber auch ein Tor. Im zweiten Drittel hatten wir vier, fünf Aktionen, in denen wir nicht nah genug am Mann waren. Dann steht es 3:0 und es wird schwer, weil Krefeld dicht macht.“

Trotz der fünften Niederlage in Folge für die Roosters sieht der erfahrene Eishockeyspieler aber keine Krisengefahr. „Die Jungs sind super drauf, sie ziehen im Training super mit, und die Woche war wirklich hart. Sie haben mich super aufgenommen. Es gibt keine negative Stimmung. Die vorherigen Niederlagen sind ja auch mit den vielen Ausfällen zu erklären“, sagte Schymainski.

„Gesundheitsthema in der Kabine“

Cheftrainer Brad Tapper erklärte mit Blick auf die Partie in Bietigheim: „Wir müssen mehr Tore schießen, mehr Offensive kreieren. In ihrer offensiven Zone müssen wir mehr Puckbesitz haben, dürfen die Scheiben nicht einfach abgeben. Aber wir haben wieder ein kleines Gesundheitsthema in der Kabine. Ein paar Jungs fühlen sich nicht wohl, es ist zwar kein Covid, aber das wird wohl zu ein paar Wechseln führen.“ Im Tor beginnt am Sonntag Hannibal Weitzmann.