Menden. Mit der Hacke legt Tim Kießler dem Hünsborner Keeper ein unglaubliches Ei ins Netz. Jetzt kann es sogar vor die legendäre ZDF-Torwand gehen.

Es gibt Tore im Fußball, die schreiben Geschichte. So wie jener Treffer von Mario Götze 2018 im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft zum 1:0 Sieg gegen Argentinien. Oder der verwandelte Foulelfmeter von Andreas Brehme im Endspiel der Fußball-WM 1990 gegen Argentinien bedeutete vor 31 Jahren einen 1:0 Erfolg und den WM-Titel. Ein anderer „Schuss ins Glück“ scheint jetzt ein Kapitel Hönnestädter Kicker-Geschichte zu schreiben. Vor Wochenfrist erzielte Tim Kießler, Kapitän des Landesligisten BSV Menden den Siegtreffer per Hacke zum 1:0-Erfolg seines Vereins gegen Rot-Weiß Hünsborn. Und dieser wunderschöne Treffer sorgt jetzt für eine tolle Allianz in der Hönnestadt, die für den Torschützen hoffentlich vor der Torwand im Aktuellen Sportstudio des ZDF endet.

Das Besondere geahnt: BSV-Fan Jörg Treese hält den Treffer fest

Doch zunächst der Reihe nach. Zu den treuesten Zuschauern des BSV Menden zählt Jörg Treese. Der Hönnestädter Fußballfreund scheint geahnt zu haben, dass etwas Besonderes passiert, als er die Szene in der 47. Minute filmt. „Das so ein sensationelles Tor dabei heraus kommt, konnte ich natürlich nicht ahnen. Aber ich dachte mir, tolle Freistoß-Position hältst Du einfach mal drauf“, erinnert sich Treese.

Video als Bewerbung für das legendäre Torwandschießen gegen die Profis

Was dann passiert, ist schon einmalig. Paul Schmöle schlägt den Ball in den Hünsborner Strafraum, Tim Kießler bekommt ihn nur noch mit der Hacke. Die Kunststoffkugel senkt sich hinter den verdutzten Keeper der Hünsborner ins Netz. „So eine Aufnahme ist natürlich Glück. Ich war mir aber sicher, dass das größer werden muss“, berichtet Jörg Treese. Der Film wird beim ZDF als Bewerbung für das traditionelle Torwandschießen gegen einen Prominenten eingereicht. Und siehe da: Tim Kießlers Treffer steht jetzt mit zwei weiteren Toren anderer Fußballer zur Abstimmung.

Auf Sympathiewelle: Schütze zeigt sich beeindruckt von Unterstützung

In den Zeiten der sozialen Medien wird Tim Kießlers Treffer jetzt eifrig geteilt, gepostet und bekannt gemacht. Andere Vereine rufen offen auf, Kießler und sein Tor zu wählen. So zum Beispiel die Handballer der DJK Bösperde, die in den sozialen Medien zur Abstimmung aufrufen. „Das ist schon unglaublich, was da gerade passiert. Mir war erst gar nicht bewusst, dass mein Tor angemeldet ist. Jetzt melden sich Fußballer,Trainer von anderen Vereinen bei mir und sagen mir ihre Unterstützung zu“, ist Tim Kießler sichtlich beeindruckt von dieser Sympathiewelle.

Der Supertor-Schütze bleibt fair: Konkurrenz ist ebenfalls stark

Dominik Kaiser war schon im ZDF

Tim Kießler ist nicht der erste heimische Fußballer an der legendären Torwand. 2007 war Dominik Kaiser aus Balve Kandidat im ZDF. Der bekannte Fußball-Freestyler traf damals auf den ehemaligen Nationaltorwart René Adler. „Das wäre doch klasse, wenn mal wieder ein Fußballer aus der alten Heimat an die Torwand dürfte“, drückt Dominik Kaiser natürlich Tim Kießler die Daumen.

Kaiser hatte sich damals mit einem Video über seine Freestyle-Künste beworben. Ein Treffer an der Torwand gelang ihm allerdings nicht. „Ich habe den Fehler gemacht, dass ich es mit Gewalt versucht habe“, erinnert sich Dominik Kaiser. Seinen damaligen Gegner René Adler gelang ebenfalls kein Treffer. „Es war damals eine tolle Erfahrung für mich. Ich drücke Tim die Daumen, dass er ein paar Treffer landet“, so Dominik Kaiser.

Kaiser war zuletzt mit seiner Fußball-Freestyle-Agentur zwei Wochen in Italien im Einsatz. Jetzt heißt es Daumen drücken für Tim Kießler.

Einen Gedanken an einen möglichen Auftritt im aktuellen Sportstudio mag er noch nicht verschwenden. „Sicher wäre das eine sehr schöne Sache. Da hat man als Kind mal von geträumt. Aber die beiden anderen Bewerber sind ja auch nicht ohne. Alle drei Tore, die zur Auswahl stehen, hätten es verdient“, gibt sich Tim Kießler sympathisch zurückhaltend.

Wie es weitergeht, damit mag sich der BSV-Fußballer erst gar nicht mit beschäftigen. „Ich gehe davon aus, dass ich informiert werde, wenn ich der Glückliche bin. Ich lasse das mal auf mich zu kommen. Schön ist jedenfalls, dass so viele mich unterstützen“, sagt der Kapitän des heimischen Landesligisten.

Die WESTFALENPOST wird das Mendener Supertor ab Dienstagvormittag im Video auf wp.de präsentieren.