Bösperde. Die DJK Bösperde musste seine Frauenfußballmannschaft vom Spielbetrieb abmelden. Daher sucht der Klub dringend nach neuen Spielerinnen.

Anna-Lena Albert ist ein gutes Beispiel für große Leidenschaft im Frauenfußball. Seit über zehn Jahren spielt sie Fußball. Aktuell ist sie Mitglied der Damenmannschaft der DJK Bösperde und fungiert gleichzeitig noch als Betreuerin und teilweise auch als Übungsleiterin. Doch beim selbst ernannten Dorfverein läuft es im Frauenfußball-Bereich derzeit nicht ganz so gut. Vor Beginn der Saison 2021/2022 wollte die DJK eine gemischte Frauenmannschaft an den Start bringen, die in der Kreisliga A auflaufen sollte. Doch daraus wurde letztlich dann doch nichts, weil es zu wenige Spielerinnen gab.

Probleme in der Struktur

„Es lief bei uns schon einmal besser, derzeit geht es bei uns etwas bergab. Wir haben aktuell nicht genug Spielerinnen. Wir haben aktuell leider nur acht bis neun Frauen, wovon auch nur fünf bis sechs immer zum Training kommen. Viele sind auch berufstätig. Daher ist es für uns sehr schwierig, uns an einem Tag zusammenzufinden. Mit so wenig Leuten ist es eben schwer eine ganze Mannschaft aufzustellen, die jede Woche am Spielbetrieb teilnehmen kann“, erklärt die 17-jährige Schülerin. Daher sei die Frauenmannschaft der DJK Bösperde auf der dringenden Suche nach neuen Spielerinnen. Ein weiteres Problem ist die Altersstruktur innerhalb der Mannschaft. Denn zum Training der Damenmannschaft erscheinen auch Sportlerinnen, die erst 12 oder 13 Jahre alt sind. „Das ist natürlich nicht vorteilhaft. Denn wenn wir uns anmelden wollen, brauchen wir Mädchen, die zumindest 16 Jahre alt sind. Bei uns sind generell eigentlich alle Altersgruppen dabei. Wir haben sowohl Spielerinnen, die 16 oder 17 Jahre alt sind, als auch Frauen, die schon über 35 Jahre alt sind“, beschreibt Anna-Lena Albert die Probleme, die es in der Mannschaftsstruktur gibt. Doch die Sportlerin ist davon überzeugt, dass das Problem mit der Altersspanne nicht nur die DJK Bösperde betrifft, sondern den Frauenfußball generell in der Region. Die Damenmannschaft, die die DJK Bösperde vor der Saison angemeldet hatte, wurde wieder abgemeldet.

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Ein weiteres Problem ist auch, dass viele Spielerinnen, die neu beim Training sind und mit dem Fußballspielen anfangen wollten, noch kein Gefühl für die Regeln haben. „Es ist schwierig weiterzukommen, manchen muss man erst einmal erklären was zum Beispiel Abseits bedeutet. So ist es natürlich schwierig, eine Aufstellung oder eine Taktik zu entwickeln und durch den fehlenden Spielbetrieb müssen wir quasi wieder vorn anfangen. Für uns ist es wichtig, dass unsere Spielerinnen erst einmal richtig vor den Ball treten“, sagt Anna-Lena Albrecht, die eines der Gesichter für einen Neuanfang ist.

Konkurrenz in der Region

Um neue Spielerinnen zu gewinnen, steht die Idee im Raum, in den Schulen Werbung zu machen und dort zum Beispiel Flyer zu verteilen. „Wir wollen einfach vermitteln, was für ein schöner Sport Fußball auch für Mädchen und Frauen sein kann. Wir freuen uns über jede neue Spielerin und es ist wirklich jeder bei uns herzlich willkommen“, erklärt Anna-Lena Albrecht. Der Teenager ist sich aber auch bewusst, dass es schwierig ist, Spielerinnen hinzuzugewinnen, da es in der Region mit dem SV Oesbern, dem VfL Platte Heide oder den SF Sümmern Vereine gibt, in denen der Frauenfußball eine große Bedeutung hat und sich viele Mädchen und Frauen eher diesen Klubs anschließen.

Aktuell trainiert die Frauenmannschaft der DJK Bösperde einmal in der Woche freitags von 18 bis 19.30 Uhr. Für Einsteiger sind die Voraussetzungen gut, denn aktuell beschränken sich die DJK-Damen nur auf die Grundlagen des Fußballs, da in der Mannschaft auch überwiegend Anfänger dabei sind. Auch die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist gut. „Es verstehen sich alle gut. Auch Leute, die erst einmal schnuppern wollen, finden eigentlich recht schnell den Anschluss. Als ich zum ersten Mal zum Training ging, kannte ich bis auf ein oder zwei Spielerinnen auch niemanden, aber das war alles relativ problemlos“, sagt Anna-Lena Albert. Das Ziel für die Zukunft ist klar – in der kommenden Saison möchte man am Spielbetrieb teilnehmen.