Menden. Der TV Halingen schlägt in der Handball-Landesliga die SG Menden Sauerland II mit 29:21. Dabei führten die „Wölfe“ noch nach der ersten Halbzeit.

Mit normalen Maßstäben sind Derbys nicht zu messen. Das merkte man auch gestern wieder beim Lokalkampf in der Handball-Landesliga des Herren zwischen der Zweitvertretung der SG Menden Sauerland und dem TV Westfalia Halingen. Nach 60 intensiven Minuten durfte der Gast in der Sporthalle am Habicht triumphieren. Mit 29:21 (11:12) triumphierte die Westfalia und konnte als Sieger die Heimreise antreten. Frust dagegen bei den Hausherren im Wolfsbau. „Das ist schon eine Vollkatastrophe“, war SG-Spielertrainer Dominik Flor sichtlich getroffen. „Wir sind richtig happy“, sagte Westfalia-Trainer Sebastian Swoboda. „Wir sind zwar schlecht in das Spiel hineingekommen und haben dann einige Veränderungen vorgenommen. In der zweiten Halbzeit haben wir nur noch neun Gegentore zugelassen. Das ist einfach sensationell“, freute sich Swoboda.

Vor allem das seine taktischen Maßnahmen den Gegner schon ein überrascht hatten. Denn zu Beginn der Partie waren die Halinger Routiniers Rico Witt, Robert Ammelt und Dennis Bichmann nicht auf der Platte. „Das war schon bewusst gemacht. Menden dürfte sich in der vergangenen Woche wohl auf die drei vorbereitet haben. Allerdings lief dass dann bei uns nicht so gut“, so Swoboda. Nach knapp 17. Minuten lag die Westfalia mit 3:8 im Rückstand. Der TVH-Coach nahm eine erste Auszeit und korrigierte mit der Hereinnahme des erfahrenen Trios die Ausrichtung. Das hinterließ bei den Wölfen deutliche Spuren. „Darüber bin ich sauer, da werden wir noch drüber reden.“, so Dominik Flor. Der Spielertrainer ärgerte sich vor allem darüber, dass man eine komfortable Führung von zeitweilig fünf Toren aus den Händen gibt. „Da muss es uns doch egal sein, wer beim Gegner auf der Platte steht.“

SG-Reserve mit fehlender Einstellung

Allein Dennis Bichmann sorgte nach seiner Einwechselung mit fünf Toren dafür, dass seine Mannschaft wieder im Geschäft war. Das 11:12 aus Halinger Sicht ließ alle Möglichkeiten offen. Nach dem Seitenwechsel bekam der Gast aus der Mehrzweckhalle Halingen die Partie immer besser in den Griff. „Die Mannschaft hat das vermissen lassen, was in einem Derby halt notwendig ist“, vermisste nicht nur der SG-Vorsitzende Frank Schlücking die nötigen Emotionen für solch ein Spiel. Zudem verlor man völlig den Faden für die Partie. „Wir haben jegliches Tempo vermissen lassen“, ärgerte sich Dominik Flor darüber, wie sich seine „Wölfe“ präsentierten. Zumal der Spielertrainer in der zweiten Halbzeit nicht mehr mitwirken konnte. Er war umgeknickt. „Gerissen ist wohl nichts“, sagte er. „Halingen bringt dann noch ein paar Nettigkeiten ins Spiel. Wir lassen uns davon beeindrucken“.

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In der Schlussphase wurde das Ergebnis dann richtig deutlich. „Eigentlich wäre ja jetzt die Herbstpause. Aber wir müssen einiges aufarbeiten“, sagt Dominik Flor. In Halingen genießt man dagegen die aktuelle Situation – irgendwie verständlich. Denn das Team hat eine Entwicklung in den vergangenen Wochen genommen.