Menden. Jürgen Kohler wird am Sonntag als Experte beim Fußball-Talk „Viererkette“ beim Mendener Zeltdachfestival auftreten. Das ist von ihm zu erwarten.

„Jürgen Kohler Fußballgott“. Wenn die Fans von Borussia Dortmund in den 90er-Jahren so einen der erfolgreichsten deutschen Fußballer feierten, war das für die Anhänger des Revierklubs nicht nur ein Gänsehautmoment. Es wurde auch der Respekt vor der Leistung eines Menschen deutlich, der als Fußballer wohl alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt. Weltmeister, Europameister mit der Nationalmannschaft, Fußballer des Jahres, Champions League Sieger, Deutscher Meister, Pokalsieger, Weltpokalgewinner, UEFA-Cupsieger - Titel die eine einzigartige Karriere dokumentieren.

Morgen kommt diese sportliche Legende nach Menden. Er wird im Rahmen des Mendener Zeltdachfestivals am neuen Rathaus mit Experten wie Reporter-Legende Manni Breuckmann, dem ehemaligen Fifa-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer, dem ehemaligen BVB-Trainer Edin Terzic und Kicker-Reporter Thomas Hennecke beim Fußball-Talk „Viererkette“ mitwirken.

Kritik an Nachwuchsarbeit

Und der einstige Weltklasse-Fußballer wird sich mit seiner Meinung zu den aktuellen Themen rund um den Fußball nicht zurückhalten. Da zeichnet ihn die gleiche Klarheit aus, mit der er früher seiner Profession auf den Platz nachging und den gegnerischen Angreifern einen unangenehmen Tag bereitete. So überraschte ihn das Abschneiden der Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft nicht.

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Für Jürgen Kohler hat man beim DFB in den vergangenen Jahren mit einigen Entscheidungen nicht richtig gelegen. Das der Ruf der Nationalmannschaft arg gelitten hat und das DFB-Team einige Beulen erhielt ist daraus die logische Konsequenz. „Man hat sich zu sehr vom Sieg beim Confed-Cup 2017 blenden lassen“, so Kohler mit Blick auf das Scheitern bei der WM 2018 und jetzt bei der Euro. Skeptisch schaut er auch auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses. „Da ist in den vergangenen Jahren zu wenig passiert. Stattdessen holt man junge Spieler, die auch nicht weiterhelfen“, so beim Blick auf nachkommende Talente. Es dürfte einiges zu bereden geben unter dem Zeltdach.