Menden/Balve. Am Sonntag spielen der TuS Langenholthausen und die SF Hüingsen im Westfalenpokal. Doch die Vorzeichen könnten unterschiedlicher nicht sein.

Vor gut einem Jahr hätte es in der ersten Runde des Westfalenpokals ein nicht alltägliches Spiel gegeben. Die Auslosung hatte damals den heimischen Fußballfans den „Kampf um das Hönnetal“ beschert. Bezirksligist Sportfreunde Hüingsen sollte sich mit dem Landesligisten TuS Langenholthausen messen. Der Lockdown in der Corona-Pandemie sorgte dafür, dass die Paarung nur ein Wunsch auf dem Papier blieb. Der Landespokal wurde am Ende nur mit den ranghöchsten Klubs aus dritter Liga und Regionalliga ausgespielt, die beiden heimischen Klubs aus dem Hüingser Ohl und vom Düsterloh aus „LA“ bekommen jetzt eine neue Chance. Diesmal bescherte die Auslosung allerdings nicht die Paarung mit dem Derby-Charakter.

Der TuS Langenholthausen bekommt in der ersten Runde am Sonntag Besuch vom SV Wacker Obercastrop und die Sportfreunde Hüingsen haben am gleichen Tag Heimrecht gegen Borussia Dröschede. Beide Spiele beginnen am Sonntag um 15 Uhr – doch die Freude auf das erste Pflichtspiel fällt am Düsterloh schon ein wenig anders aus, als im Hüingser Ohl. Trotzdem soll beim Bezirksligisten die Vorfreude auf das Pokalduell bis zum Anstoß die Oberhand gewinnen. „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze, deshalb ist es schon mehr Lust als Frust bei uns“, mag Sportfreunde-Trainer Benny Huygens keine dunkelen Wolken über der „Republik“ aufkommen lassen.

Verletzungssorgen in Hüingsen

Dabei könnte man dafür durchaus Verständnis haben. Denn die Nummer zwei der Mendener Balltreterszene ist derzeit reichlich von Verletzungsproblemen geplagt. So sind mit Julien Dierks und Dennis Kluy gleich beide Torleute angeschlagen, ihr Einsatz erscheint fraglich. Doch Benny Huygens mag sich damit nicht lange befassen. „Zum einen sollte man nicht vergessen, dass wir uns in einen Umbruch befinden“, so der Polizeibeamte über die Veränderungen im Personaltableau. Prominentester Abgang ist da sicherlich Torjäger Sascha Barnefske, der nur noch in der B-Liga spielen will. Huygens weist aber auch darauf hin, dass man schon ein gutes Stück mit dem Umbau beim Bezirksligisten vorangekommen ist.

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„Wir sind jetzt seit gut acht Wochen richtig in der Vorbereitung und es ist definitiv ein Weg zu erkennen. In den Testspielen haben wir einige richtig gute Auftritte gehabt, wie zum Beispiel gegen den VfL Platte Heide oder dem SV Bachum-Bergheim. Aber in Spielen wie gegen den Hammer SV oder dem BSV Menden sind uns die aktuellen Grenzen aufgezeigt worden“, blickt Huygens auf die vergangenen Wochen zurück. Deshalb sieht der Coach auch keinen Grund, etwas an seiner Ausrichtung zu ändern. „Wir werden uns nicht groß mit dem Gegner beschäftigen. Wir wollen unser Spiel durchsetzen“, ist der sonntägliche Gegner aus der Westfalenliga nur ein Randthema. Da dürfte die Lösung der personellen Probleme schon wichtiger sein. So wird Matijas Markovic aus der zweiten Mannschaft aushelfen. Fehlen wird am Sonntag auch Benny Huygens – der Polizeibeamte ist dienstlich verhindert.

Junge Spieler gut integriert

Ein paar Kilometer weiter am Düsterloh beim TuS Langenholthausen kann man den Sonntag schon nicht mehr abwarten. „Wir freuen uns riesig auf dieses Spiel“, sagt TuS-Trainer Uli Mayer. Die gute Stimmung in „LA“ mag sicherlich auch damit zusammenhängen, dass es in allen Bereichen stimmt. „Man kann sicherlich sagen, dass wir ein gutes Händchen hatten. Die neuen Leute passen sowohl sportlich als auch menschlich zu unserer Mannschaft“, freut sich Uli Mayer. So ist es nicht verwunderlich, dass die Vorbereitung beim Balver Branchenführer durchaus rund lief. „Natürlich hakt es hier und da in einer Vorbereitung schon einmal. Das liegt aber daran, dass ja auch Urlaubszeit ist und der ein oder andere auch mal nicht zur Verfügung“, sagt Uli Mayer, der seinen Kader hinsichtlich der Entwicklung aber vollauf im Plan sieht. „Das was wir uns vorgenommen haben, dass konnten wir umsetzen“, so der erfahrende Coach.

Vor allem die Integration der zahlreichen jungen Spieler am Düsterloh bereitet ihm viel Freude. „Jetzt müssen wir sie halt an den Seniorenfußball heranführen“, möchte Mayer die Erwartungshaltung an die Talente wie Horst da Silva Ferreira nicht zu hoch ansetzen. Der Langenholthauser Trainer lenkt dann den Blick auf den Sonntag. „Ganz klar, ich bin ein Fan des Westfalenpokals. Da hast du die Chance mal gegen Gegner zu spielen gegen die man sonst nicht spielt“, sagt Mayer, der die Reise durch den Verbandspokal gerne fortsetzen möchte. Allerdings ist der Gegner nicht von Pappe. „Eine spielstarke Truppe“, sagt Uli Mayer über den Gegner. Doch am Sonntag soll schon deutlich werden wer das Hausrecht am Düsterloh hat. Die Reise ins Hönnetal soll sich für die Truppe aus dem Ruhrgebiet nicht lohnen.