Menden. Beim Sauerlandcup, der der SG Menden Sauerland organisiert wird, holen die Füchse Berlin den Gesamtsieg. Das sind die anderen Sieger des Turniers
Vier Jahre in Folge ging der Gesamtsieg im Sauerlandcup der SG Menden Sauerland nach Schleswig-Holstein. Der traditionsreiche Pokal fand seine Heimat von 2017 bis 2020 beim VfL Bad Schwartau. Gestern trat die Trophäe jedoch die Reise in die Bundeshauptstadt an. Die Füchse Berlin sicherten sich gestern die Gesamtwertung der 31. Auflage durch einen Sieg bei der männlichen A-Jugend und einen zweiten Platz bei der männlichen B-Jugend. Ein Erfolg, der schon ein wenig als historisch bezeichnet werden kann. Denn seit März 2020 befindet sich der Sport immer noch in den Klauen der Corona-Pandemie. Die Ausrichtung des Sauerlandcups 2021 unter Einschränkungen an einem neuen Austragungsdatum war für die Macher der SG Menden Sauerland schon eine sehr mutige Entscheidung. Aber diese wurde am Samstag und Sonntag mit glücklichen Gesichtern bei den jungen Handballspielern und deren Trainern und Betreuern belohnt.
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„Es hat einfach alles gepasst. Das Turnier hatte ein sehr hohes Niveau mit vielen knappen Spielen. Das Datum vor der Saison kommt an“, atmete Turnierchef Raimund Giacuzzo gestern vor der Siegerehrung erst einmal durch. Das dickste Lob kassierte der SGler und seine Mitstreiter vom Sieger bei der weiblichen B-Jugend. „Das war atemberaubend, was man hier gemacht hat. Das sind so nette Leute hier, die haben alles getan, dass die Jugendlichen endlich wieder Handball spielen können. Die haben über ein Jahr nur daheim gesessen. Es wird Zeit, dass es wieder in die Hallen geht“, verneigte sich Handewitts Coach Peer Linde verbal vor den Machern des Sauerlandcups und sprach vielen anderen Gästen aus der Seele. Die Ballwerferinnen aus dem Kreis Schleswig-Flensburg dürften eine recht ausgelassene Heimreise gehabt haben. Denn mit ihren Sieg bei der weiblichen B-Jugend dürften nicht alle gerechnet haben.
Weibliche B-Jugend: SV Handewitt - SV GW Schwerin 15:7. Vor dem Anpfiff des Finales wirkten die jungen Damen aus Schwerin sehr entschlossen. Doch das sollte zu wenig sein, um im Duell der Nordlichter die Nase vorne zu haben. „Das war ein intensives hochklassiges Turnier. Meine Mannschaft hat sich toll verkauft und hat immer eine Antwort parat gehabt“, war Handewitt-Coach Peer Linde schon stolz auf seine jungen Damen.
Die legten immer vor, Schwerin blieb nur die Rolle des Verfolgers, die Frage nach dem Sieger war Mitte der zweiten Halbzeit schnell geklärt.
Männliche B-Jugend: TSV Bayer Dormagen - Füchse Berlin 18:15. Hier hatten die Experten zunächst auf den Nachwuchs von der Spree gesetzt. Doch schnell war klar, dass Bayer Dormagen nichts wegschenken wollte. „Wir haben ein sehr überzeugendes Turnier gespielt und auch verdient gewonnen“, war Dormagens Trainer Peer Pütz mit dem leidenschaftlichen und konzentrierten Auftritt seiner Mannschaft hochzufrieden.
Schnell lag man mit vier Toren vorne und musste mit ansehen, wie die Ballwerfer aus Berlin zu einer Aufholjagd bliesen. Das sollte aber nur ein kurzer Moment der Unsicherheit sein. „Wir haben immer wieder eine Antwort auf die Aktion des Gegners gehabt“, war Pütz stolz.
Weibliche A-Jugend: TV Aldekerk - Vfl Bad Schwartau 16:14. Sollte das wieder ein Fall für den Sieger der vergangenen Jahre VfL Bad Schwartau um Trainerguru Olaf Schimpf werden? Weit gefehlt -- denn der Gegner aus dem Kreis Kleve präsentierte sich als unglaublich kompaktes Team, das den VfL Bad Schwartau vor eine schwierigen Aufgabe stellte. Zumal die Handballerinnen mit ihrer großen Fehlerquote im Passspiel und vor dem gegnerischen Tor zu keiner Zeit für den Sieg in Frage kam.
„Wir sind im Laufe des Turnieres richtig gut zusammengewachsen“, resümierte Aldekerks Trainer René Baude den Auftritt seiner Damen.
Männliche A-Jugend: Tusem Essen - Füchse Berlin 13:18. Der spätere Gesamtsieger war mit seinem Auftritt im Finale der A-Jugend gar nicht so richtig zufrieden. „Das war gewiss nicht unser bestes Spiel“, haderte Füchse-Coach Kenji Hövels ein wenig mit dem letzten Auftritt seiner Mannschaft im Turnier. Am Ende stand zwar ein klarer und verdienter Sieg. Doch irgendwie hatte man sich vom amtierenden Deutschen Meister ein wenig mehr erhofft. Der Triumph im Sauerlandcup war zudem eine Premiere. Bisher fehlte der Name der Füchse in der Siegerliste. Man darf gespannt sein, wie es im nächsten Jahr aussehen wird.