Mellen. Am 5. September wird zum 20. Mal der Burgberglauf in Mellen ausgetragen. Die Zehn-Kilometer-Strecke ist top. Ein Anstieg ist brutal.
Mellen hat einen guten Lauf, in vielfacher Hinsicht. Das Golddorf hat sich die Mobilitätsinsel der Stadtwerke Balve/Menden gesichert. Dort wird über autonomes Fahren à la Google-Auto informiert. Zudem geht Mellen beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ein weiteres Mal ins Rennen. Womöglich holen Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt und seine Dorfbewohner erneut Edelmetall. Schön wär’s: Gold gab es zuletzt vor 20 Jahren.
In dieser Zeit hat sich auch der Burgberglauf des Sportvereins Rot-Weiß Mellen zu einem Renner in der Szene entwickelt. Eigentlich wäre der 20. Startschuss zu den Lauf- und Walking-Wettbewerben bereits im Vorjahr gefallen. Es wäre ein Doppeljubiläum gewesen. Im vorigen Jahr wäre Mellens Sportverein zugleich 100 Jahre alt geworden. Doch Corona verhinderte Feste wie Events. In diesem Jahr nehmen Organisator Otmar Hermanns und sein Club einen neuen Anlauf. Am Sonntag, 5. September, gehen Läufer und Walker erneut in Mellen an den Start. Die Westfalenpost präsentiert die Läufer-Sause zum zweiten Mal.
Die Strecke
Die Strecke bleibt unverändert. Sie lohnt sich. Vom Sportplatz, Start und Ziel, geht es sofort bergauf, links der Friedhof, rechts die Aussichtsplattform. Nach ein paar Metern Asphalt kommt der Wald in reiner Form. Der Weg zur Plattform ist kaum mehr als ein Trampelpfad: Obacht, Läufer, Stolpergefahr! Dafür ist die Piste auf halber Höhe des 369 Meter hohen Burgbergs kniefreundlich weich, gut gewalzt und so breit, dass bei einem Läuferfeld keine Rempel-Gefahr besteht. Der Kurs geht leicht bergab, leicht bergauf: Die Steigungsprozente halten sich im breitensportfreundlichen Bereich. Der Weg führt lange durch den Wald. Im Winter bietet er Windschutz, im Sommer Schatten.
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Zurück, in Mellen, Richtung Langenholthausen, folgt ein asphaltierter Wirtschaftsweg unter freiem Himmel. Dann, nach mehr als der Hälfte der Strecke, kreuzt das Teilnehmerfeld die Straße nach Langenholthausen. „Alle Kreuzungen“, betont Otmar Hermanns, „werden gesichert, damit kein Teilnehmer gefährdet wird.“Danach geht’s auf geschotterten Wegen bergauf. An einer Wege-Kreuzung führt eine Piste zurück ins Dorf. Die andere Strecke ist eine Rampe auf den Bollenberg: kurz, steil, giftig. Für Läuferinnen und Läufer mit Siegambitionen gilt der höchste Punkt der Strecke als Scharfrichter. Wer den obersten Punkt der Zehn-Kilometer-Runde erreicht hat, weiß wie schön es sein kann, wenn es im Leben mal bergab geht. Die Beine nehmen wieder Fahrt auf, runter Richtung Mellen, am Landmarkt vorbei, zum Stadion. Puste gut, alles gut. Am Ende bleibt das Läuferglück. Es bleibt noch mehr: die Erinnerung an Mellens wunderschönes Panorama, das selbst im Winter Charme hat.
Der Ablauf
Der Burgberglauf aber findet im Spätsommer statt. Wie ist der organisatorische Ablauf? Ab 9.30 Uhr kann sich die Sportlerschar am Sportplatz Mellen einschreiben. Um 10.30 Uhr gehen Kinder und Jugendliche auf die Strecke, dazu kommen Walker und Nordic Walker. Die erwachsenen Läufer starten um 11 Uhr – über fünf oder zehn Kilometer.
Die Physio
RW Mellen kümmert sich ums leibliche Wohl, und eine vierköpfige Mannschaft der Balver Physio-Praxis von Dorothee Herde kümmert sich darum, dass die Teilnehmer auch muskulär schön locker bleiben. Möglich macht das eine Spende der Sparkasse.
Das Wetter
Eine Frage ist noch ungeklärt: Wie wird das Wetter? Bei der vorerst letzten Veranstaltung vor zwei Jahren hatte es Katzen und Hunde geregnet – dabei hatten die Wetterpropheten morgens noch etwas von leichtem Nieselregen fabuliert. Kein Wunder, dass sich nach dem Lauf ein Run auf die Massagebänke einsetzte. Ein Wettkampf bei schwülen 30 Grad ist allerdings auch eine Herausforderung für Herz und Kreislauf. Optimal ist das Wetter dieser Tage: Plus-minus 20 Grad, Sonnenschein kann, muss aber nicht dabei sein.
Kein Wunder, dass Otmar Hermanns härtester Verhandlungspartner in diesen Tagen Petrus heißt. Immerhin schreibt ihm der Volksmund die Macht übers Wetter zu. Vielleicht hilft es ja, dass Otmar Hermanns gemeinhin als sonniges Gemüt gilt: „Also holt schon mal die Laufschuhe aus der Ecke. Wir sind gespannt, ob Ihr Euch fit gehalten habt und freuen uns sehr, Euch dieses Jahr endlich wieder bei uns laufen zu sehen.“ Ein stattliches Teilnehmerfeld ist zwar nicht garantiert, aber wahrscheinlich. Denn: Mellen hat gerade einen guten Lauf.